Life Of Agony

River Runs Again

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.10.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Life Of Agony
River Runs Again - Live 2003, Steamhammer/SPV, 2003
Keith Caputo Vocals
Joey Z. Guitar
Alan Robert Bass
Sal Abruscato Drums
Länge: 94 Min 30 Sek Medium: Do-CD
CD 1:
1. River Runs Red7. Hope
2. This Time8. Method Of Groove
3. Other Side Of The River9. How It Would Be
4. I Regret10. Bad Seed
5. Weeds11. Heroin Dreams
6. Seasons
CD 2:
1. Tangerine7. Through And Through
2. Lost At 22Bonus Tracks:
3. My Mind Is Dangerous8. Consequence (AMONG THIEVES)
4. Let's Pretend9. Were What I Say (KEITH CAPUTO)
5. Underground10. Fake (SUPERMASSIV)
6. My Eyes

1989 gegründet, holten die New Yorker im Jahre 1993 zum ganz großen Wurf aus: "River runs red" mit seiner Mischung aus Wut, Ärger, Frustration und Hoffnungslosigkeit, musikalisch umgesetzt in harte Gitarrenattacken, derbe ballernde Bässe und hochemotionale Vocals des unvergleichlichen Keith Caputo, dabei kongenial produziert von TYPE O NEGATIVE-Keyboarder Josh Silver, katapultierte LOA in der umtriebigen Szene für harte urbane Musik in New York City ganz nach vorne, in eine Reihe mit HELMET, den schon erwähnten TYPE O NEGATIVE und den CRO-MAGS.
Zwei weitere grandiose Alben folgten 1995 mit "Ugly" und 1997 mit "Soul searching sun", die sich mehr in Richtung melodiöser, wenngleich weiterhin harter, Emo-Rock entwickelten, ohne die ursprünglichen Stärken der düsteren Aggressivität zu verraten.

Aber die hochintensive, spannungsgeladene Musik wirkte sich auch auf die unterschiedlichen Charaktere innerhalb der Band aus. Während Sal Abruscatos Ausstieg 1995 noch zu kompensieren war, gelang es nicht, das Verlassen der Band seitens Keith Caputo im Jahre 1997, nach Aufnahme des "Soul Searching Sun"-Albums, aufzufangen. Caputo fühlte sich offensichtlich im lauten, aggressiven Musikkosmos von LOA nicht mehr wohl und bastelte seitdem eher erfolglos an einer Solokarriere mit leiserer, zerbrechlicherer Musik. Joey Z. und Alan Robert versuchten LOA am Leben zu halten, aber die Verpflichtung von Whitfield Crane (ex-UGLY KID JOE) als neuen Sänger war nicht nur unter den die-hard-Fans mehr als umstritten: Es war einfach nicht mehr die selbe Band. Die etwas unglücklichen Veröffentlichungen "1989-1999", eine Kompilation mit B-Seiten und rarem Material und "Live at Lowlands 1997" waren selbst für die größten Fans kein lohnender Kauf und erst recht kein Trost für den Split, der endgültig 1999 erfolgte.

Am 3. und 4. Januar 2003 geschah dann das von allen Fans sehnsüchtig erwartete: Die Ur-Besetzung von LIFE OF AGONY gab an diesen beiden Tagen eine Reunion-Show.
Was usprünglich als einmaliges Ereignis gedacht war, wird nun, nachdem damals sämtliche Karten für das Irving Plaza in New York innerhalb von 20 Minuten ausverkauft waren, zunächst mit einer Europatournee weitergeführt.
Die vorliegende Doppel-CD (auch als DVD oder im exklusiven Set mit CDs + DVD erhältlich) dokumentiert das rockhistorisch bedeutsame Reunionkonzert vom Anfang des Jahres. Dabei geht es quer durch die kurze, aber heftige Bandgeschichte, natürlich eröffnet von dem einer Initialzündung gleichkommenden River runs red, über This time, einem fulminanten Other side of the river vom Album "Ugly" über die grandiose Single des "Soul searching sun"-Albums Weeds, die verdeutlichte, dass Eingängkeit und Anspruch kein Widerspruch sein muß.
Alle Facetten der Band werden berührt, wobei natürlich durch die Liveumsetzung der Schwerpunkt auf den heftigeren, härteren Sachen liegt (auch wenn es My mind is dangerous gibt), bei denen das begeisterte Publikum augenscheinlich derart abgegangen ist, dass Keith Caputo gelegentlich zur Vorsicht beim allzu wilden Pogen mahnen muß.
Über dem gewaltigen Tangerine von "Soul searching sun" über die Klassiker Let's pretend und Underground mündet der Konzertmitschnitt schließlich in dem triumphalen Abschluß Through and through von "River runs red", wie überhaupt dieses erste, wegweisende und bahnbrechende Werk am ausführlichsten gewürdigt wird.

Auf der zweiten CD sind als Bonustracks noch diverse Nebenprojekte vorgestellt, dabei erinnert die Band von Bassist Alan Robert AMONG THIEVES mit dem Titel Consequence am ehesten an LOA.
Keith Caputos Solonummer Were what I say ist ein schön angeschrägtes Popstück mit scheppernder Percussion und klingt nach original Wohnzimmeraufnahme, während SUPERMASSIVE, die Band von Drummer Sal Abruscato mit Fake an den düsteren Crossover der DEFTONES erinnert.

Die Reunion von LOA ist eine großartige Nachricht für die immer noch zahlreichen Fans, insbesondere, da es nicht bei den hier auf CD gebannten beiden Shows vom Heimspiel in New York City geblieben ist, sondern die Band in der Ur-Besetzung nun Europa bereist. Und es gibt natürlich auch schon Gerüchte über ein möglicherweise zu erwartendes Studioalbum...

Ralf Stierlen, 02.10.2003

 

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