Lifehouse No Name Face, Dreamworks Records, 2000 |
Jason Wade | Lead Vocals, Guitars | ||
Sergio Andrade | Bass | ||
Diff | Drums | ||
Ron Aniello | Keyboards, Guitars | ||
Aaron Lord | Viola | ||
Jude Cole | Backing Vocals | ||
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1. Hanging By A Moment | 7. Simon | ||
2. Sick Cycle Carousel | 8. Cling And Clatter | ||
3. Unknown | 9. Breathing | ||
4. Somebody's Else Song | 10. Quasimodo | ||
5. Trying | 11. Somewhere In Between | ||
6. Only One | 12. Everything | ||
Augenblicklich schreit der Markt nach jungen Modernrock Bands. Eine recht angenehme Erscheinung am sonst so trüben Charts-Horizont.
Neben TRAIN sind LIFEHOUSE regelrechte Absatzgiganten. Doppel-Platinum für eine Musik, die nicht von kicksenden Teenies oder sabbernden Rappern gemacht wird.
Jude Cole hatte bei der Auswahl der Jungs ein glückliches Händchen. Was ihm all die Jahre verwehrt wurde, mit Ihnen hat der gute Jude es geschafft.
Das Debütalbum, der allesamt um die zwanzig Jahre alten Musiker, heißt NO NAME FACE und startet gleich mit der Hitsingle HANGING BY A MOMENT. Ein Song der Verhalten beginnt und dann mächtig losrockt. Die Melodie bleibt sofort hängen. Die Gitarren klingen sehr modern und das Schlagzeug wird zum Härtetest für den Subwoofer.
SICK CYCLE CAROUSEL, der nächste Song, hat ebenfalls hohes melodisches Potential. JASON WADE's Röhre klingt imposant und thront gelassen über den Instrumenten.
Das gilt auch für UNKNOWN, einem der stärksten Songs auf dem Album.
Die Gitarren klingen heftig und oft leicht verzerrt. Drummer DIFF verfügt über einen beachtlichen Bumms. Zumindest hoffe ich das, denn mit MATT LAUG und JACK KELLY sind zwei weitere Drummer als Additional Musicians aufgeführt. Merkwürdig.
Auffallend bei den meisten Songs ist, leider, der Hang zur Überproduktion. Zuviel elektronische Spielerein schmälern das Rockfeeling spürbar.
Weitere gute Songs auf NO NAME FACE sind das rootsige BREATHING, mit Mandoline und akustischen Gitarren, die traumhafte Ballade SOMEWHERE IN BETWEEN mit feiner Akkordion-Begleitung und der harmonische Rocker CLING AND GLATTER mit leicht psychedelisch angehauchter Gitarre.
QUASIMODO erklingt als harte Heavy Metal Nummer.
Zwei schwächere Tracks liefert die Band mit den Langweilern TRYING und EVERYTHING ab. Das klingt wenig aufregend und reichlich zugeschmalzt.
NO NAME FACE ist ein schönes und sehr melodisches Modernrock Album. Leider neigt Produzent RON ANIELLO, wie schon erwähnt, dazu, die Songs mit zuviel instrumentalen Ballast zu versehen. Weniger wäre hier mehr gewesen.
Insofern gibt es für die Produktion nur ein zufriedenstellend. Der Klang ist gut.
Joachim Domrath, (Artikelliste) 28.10.2001