Lindsey Buckingham Seeds We Sow, Eagle Records, 2011 |
Lindsey Buckingham | Vocals, Guitars | |||
Neale Heywood | Bass | |||
Brett Tuggle | Keyboards | |||
Walfredo Reyes | Drums | |||
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01. Seeds We Sow | 07. Rock Away Blind | |||
02. In Our Own Time | 08. One Take | |||
03. Illumination | 09. Gone Too Far | |||
04. That's The Way That Love Goes | 10. End Of Time | |||
05. Stars Are Crazy | 11. She Smiled Sweetly | |||
06. When She Comes Down | ||||
Da sieht man mal wieder, wie wichtig und maßgeblich die Arrangement- und Produktionsanteile eines Albums werden können. Beim neuesten Solowerk des FLEETWOOD MAC Gitarristen/Sängers Lindsey Buckingham, dessen "Rumours" und "Tusk"-Melodien wahrlich Klassikerstatus besitzen, geht diesbezüglich so einiges in die Hose. Bei "Seeds We Sow", seinem ersten Album bei Eagle Records, übernahm der Tausendsassa Buckingham sehr viel der Instrumentierung eigenhändig, steuerte die Arrangements und die Produktion von seinem Home-Studio in Los Angeles höchstselbst und ließ sich nur in wenigen Momenten von Kollegen wie Neale Heywood (Bass), Brett Tuggle (Keyboards) und Walfredo Reyes am Schlagzeug unterstützen. Wobei ich mich frage, wann Herr Reyes denn tatsächlich die Trommeln rührt. Ich höre hier fast ausschließlich eine ziemlich nervtötend programmierte Drum-Machine, die einem den Genuss der sowieso nicht überragenden Songs reichlich verleidet.
Dass Lindsey Buckingham ein verdammt guter Gitarrist ist, muss er nicht mehr unbedingt beweisen, stellt aber trotzdem sein wieselflinkes akustisches Fingerpicking reichlich oft in den Vordergrund, was nicht weiter dramatisch geriete, wenn er denn arrangementtechnisch für ein wenig mehr Abwechslung sorgte bzw. seine Soundlandschaften mit etwas mehr 'down-home'-Sensibilität versähe. Einige Tracks klingen irgendwie zusammen geschustert, mit merkwürdigen Echo-/Hall-Effekten (Rock away blind und Stras are crazy) überladen und/oder von diesem nervösen Drum-Programming zerschossen. Die ordnende Hand eines gewitzten Produzenten hätte hier als Korrektiv vielleicht einiges bewirken können. Manches hört sich in den Ohren eines 'Analoges-Handwerk-hat-goldenen-Boden-Verfechters' reichlich ätzend an. In vielen Phasen wirkt "Seeds We Sow" einfach zu steril.
Ein vermeintlicher Rock-Song wie One take verströmt einfach nur nervöse Unruhe und hektische Betriebsamkeit. Wahrscheinlich hat Lindsey das genau so gewollt, aber es zündet nicht wirklich. Ein gut gemeinter Pop-Song wie In our own time bleibt einfach nur nichtssagend. Illumination und That's the way that love goes funktionieren recht ansprechend, würden aber wohl im FLEETWOOD MAC-Setting mehr Charme entfachen.
Es fällt mir schwer, von einem gelungenen Album zu sprechen, obwohl ich Mr.Buckingham immer als großartigen Songwriter geschätzt habe. Offensichtlich funktionieren seine Lieder im FLEETWOOD MAC-Kontext einfach besser. Verständlicherweise möchte der gute Lindsey auf seinen Soloscheiben aber nicht so klingen wie MAC.