Little Atlas

Wanderlust

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.07.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Little Atlas
Wanderlust, ProgRock Records, 2005
Steve Katsikas Vocals, Keyboards
Rik Biagi Bass
Diego Pocovi Drums, Percussion
Roy Strattman Guitar
Bill Ayasse Violin (Mirror Of Life)
Claudia Sarmento Cuatro (Home)
Produziert von: Steve Katsikas Länge: 52 Min 13 Sek Medium: CD
1. The Ballad Of Eddie Wanderlust5. Home
2. Higher6. On And On
3. Weariness Rides7. Mirror Of Life
4. The Prisoner

LITTLE ATLAS aus Miami haben mit "Wanderlust" eine Scheibe vorgelegt, die bei jedem Hören wächst. Während sie bei mir am Anfang zwar noch sehr gefällig wirkte, aber irgendwie doch keinen tiefen Eindruck hinterlassen hatte, finde ich mehr und mehr Freude an und Freunde auf diesem Werk. Insbesondere gefällt mir dieser "Geschichtenerzähler-Stil" von Steve Katsikas und diese technisch sehr hochwertige Mischung aus Neoprog-Elementen und Retro-Einflüssen, die praktisch ohne Metaleinflüsse auskommt und sich eher auf klassischen Artrock von Bands wie YES, den frühen GENESIS, den FLOWER KINGS oder KANSAS bezieht, sich gleichzeitig aber völlig auf der Höhe der Zeit befindet.

Nicht nur die Stimme von Katsikas, der sich wohltuend von den klassischen, Koloratur-geprägten Proggieshoutern abhebt, prägt die Musik von LITTLE ATLAS, sondern auch seine mal lyrisch verspielten, dann wieder munter sprudelnden oder sich mächtig auftürmenden Keyboards.
Dem gegenüber wirkt das Gitarrenspiel von Roy Strattmann fast zurückhaltend, ist jedoch ungeheuer effektiv und ökonomisch, um in entscheidenden Momenten wohldosierte Akzente zu setzen.
Auch Bassist Rik Biagi ist ein Meister des Understatement, bildet er doch mit seinem Spiel das Fundament, ohne das diese wundervolle Musik überhaupt nicht denkbar wäre und nicht funktionieren würde. Drummer Diego Pocovi beherrscht schließlich die reichhaltige Klaviatur sämtlich prog-relevanten Spielarten einschließlich folkloristischer Einschübe.

Bei jedem Song des Albums ist anzumerken, dass sich LITTLE ATLAS die nötige Zeit genommen haben, ihre Songs zu hegen und zu pflegen, ihnen Zeit zum Entwickeln und Reifen gegeben haben, nicht ist mit heißer Nadel gestrickt, jede Songidee erhält genügend Raum sich zu entfalten. Dies führt schließlich zu dieser ganz besonderen Note, einer Mischung aus Entspanntheit und Unaufgeregtheit, bei allen progtypischen komplexen Wendungen, die LITTLE ATLAS auszeichnen.

Das muntere Quasi-Titelstück The Ballad Of Eddie Wanderlust eröffnet das Album und sprudelt bereits vor Fabulierlust. Higher beginnt zurückgenommen, wird dann forscher und drängelnder und sorgt somit für ein stetiges Ansteigen der Spannung.
In Weariness Rides zieht erst eine düster-verhangene Stimmung ein, um letztendlich doch noch der zurückkehrenden Hoffnung Platz zu machen.
Ziemlich retro-infiziert ist The Prisoner, bei dem man ganz kurz zusammenzuckt, es klingt wenige Sekunden nach SUPERTRAMP, dann schauen RUSH, YES und sogar QUEEN über die Schulter.
Dem warmen und sonnigen Home folgt ein gewaltiger Auftakt in On And On. Aber allmählich löst sich auch hier der Bombastnebel in eine kleine, feine Melodie auf, Strattmann veredelt den Song mit einem furiosen Solo.
Zum Ausklang ertönt die Ballade Mirror Of Life, bei der Bill Ayasse von FROGG CAFE mit seiner Violine für Farbtupfer sorgt.

"Wanderlust" ist ein wirklich tolles Album und für alle Progfreunde zu empfehlen, die bedauern, dass Neal Morse in anderen Sphären schwebt und SPOCK'S BEARD nach dessen Weggang an Qualität verloren haben.

Ralf Stierlen, 08.07.2005

 

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