Little Caesar American Dream, Eigenproduktion, 2012 |
Ron Young | Vocals | |||
Joey Brasler | Guitar | |||
Loren Molinare | Guitar | |||
Fidel Paniagua | Bass | |||
Tom Morris | Drums | |||
And: | ||||
Bruce Witkin | Piano on "The Girl's Rockin" & "Only A Memory Away" | |||
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01. Holy Roller | 07. The Girl's Rockin' | |||
02. American Dream | 08. Is Your Crazy Gettin' Lazy | |||
03. Hard Rock Hell | 09. Own Worst Enemy | |||
04. Prisoner Of Love | 10. Drama Queen | |||
05. In My Mirror | 11. Dirty Water | |||
06. Only A Memory Away | ||||
Nachdem sich LITTLE CAESAR in 2009 neu erfunden und ein klasse Album vorgelegt hatten, war es längst an der Zeit, dass Ron Young und seine Jungens nachlegen. Ordentlich nachlegen!
Nun denn: Es ist vollbracht und mit "American Dream" ein würdiger Nachfolger für "Redemption" geschaffen. LITTLE CAESAR bleiben sich und ihrem Sound treu und jonglieren mit beinahe durchgehend sehr guten Songs zwischen geradlinigem Hard Rock, leichtem Blues Rock Einschlag und einer Prise Southern Rock. Dass sie dabei überwiegend im Mid Tempo Bereich bleiben, ist ganz gewiss nicht von Nachteil. Auch das Geschick, kleine, einfache, aber hundsgemeine Hooklines zu stricken und in auf den Punkt gebrachte Songs zu packen ist LITTLE CAESAR nicht abhanden gekommen. Dazu Ron Young's raues Organ; da kann im Prinzip nicht viel schief gehen.
"American Dream" startet mit dem relativ einfachen, dafür überaus wirkungsvollen Holy Roller, dem ein wahrer Reißer an Titeltrack folgt. American Dream, dass ist LITTLE CAESAR pur - das heiße Los Angeles Basin gepaart mit der feuchten Schwüle Dixielands.
Das Riff von Hard Rock Hell haben wir zwar schon gefühlte siebentausend mal gehört und die Hook ist ebenfalls ziemlich platt, aber das Gitarrensolo um die Mitten hat dafür echtes Format.
Ein absoluter Hammer steht mit Prisoner Of Love ins Haus (tatsächlich der vierte Track der CD) und sicherlich der beste Songs des Albums! Wen hier nicht das manifeste Gefühl beschleicht, Musikern gegenüber zu stehen, die nicht nur einmal den Dreck der Straße gefressen haben, der hat Rock Musik nicht verstanden. Die Gitarren, der Groove, die Vocals - es ist einfach genial!
Bei den beiden letztgenannten Songs ist eines zu beachten: Auf dem Back Cover der CD wird Hard Rock Hell als Song Nummer 4 gelistet. Tatsächlich steht die Nummer aber an der dritten Stelle der CD - an vierter Stelle finden wir dann Prisoner Of Love . Wieder einmal hat's nur Einer gemerkt: Das HoM!
Ein schöner Kontrast zum Prisoner... ist die Ballade Only A Memory Away! Anfangs, zugegeben, noch als etwas seicht empfunden, steigert sich der Song jedoch nach jedem Hören. Sicherlich ist das keine Ballade im Stil der großen West Coast oder Southern Rock Hymnen. Dennoch haben wir hier einen Song, bei dem, neben einem wunderschönen Gitarrensolo, viel mehr hängen bleibt, als anfangs vermutet.
Dass The Girl's... (vor allem an den fruchtbaren Tagen) ...Rockin' ist nix Neues. LITTLE CAESAR gelingt es dieses aus der Musikbranche nicht wegzudenkende Dauerthema in einen sympathisch krachenden Gassenhauer zu verpacken, der einmal mehr an die seligen GEORGIA SATELLITES erinnert.
Mit Own Worst Enemy zieht die Band, obwohl stramm im Verkehr mitschwimmend, gaaanz langsam die Handbremse an. Diesem Song verleiht nicht nur eine feine Hookline Flügel - ebenso packend ist der herrlich dreckige Mittelpart (mit krönendem Gitarrensolo), der dieser Nummer einen Tidenhub verleiht, der, im positiven Sinne, steigt und fällt wie der Pazifik vor Kaliforniens Küste.
Bleibt der ungenannte Rest von "American Dream": Der besteht aus durchwegs sehr guten und gefälligen Mid Tempo Nummern ohne Fehl und Tadel; feinsinnige Artwork inklusive! Und so bescheren LITTLE CAESAR ihren geneigten Hörern ein proppenvolles Scheibchen, das richtig Spaß macht und das ich gerne (und mit dem saisonbedingt-obligaten Querverweis, dass das erste BBQ des Jahres nun gefahrlos kommen könne) weiter empfehle.
8 von 10 Autowracks!