Little Steven Soulfire, Universal Music, 2017 |
Stevie Van Zandt | Lead Vocals, Guitar Solos, Rhythm Guitar | |||
Marc Ribler | Electric and Acoustic Guitars | |||
Rich Mercurio | Drums | |||
Jack Daley | Bass | |||
Andy Burton | B3, Piano, Wurlitzer | |||
Danny Sadownick | Percussion | |||
Cliff Clifford | Piano | |||
div. Brass-Player | ||||
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01. Soulfire | 07. The City Sleeps Tonight | |||
02. I'm Coming Back | 08. Down And Out In New York | |||
03. Blues Is My Business | 09. Standing In The Line Of Fire | |||
04. I Saw The Light | 10. Saint Valentine's Day | |||
05. Some Things Just Don't Change | 11. I Don't Want To Go Home | |||
06. Love On The Wrong Side Of Town | 12. Ride The Night Away | |||
Da hatten wir uns doch eigentlich gedacht, Steven Van Zandt fristet den Rest seiner Laufbahn als Sideman von Springsteen und Teilzeitschauspieler, da kommt er uns doch glatt nach zwei Jahrzehnten mit einer neuen Solo-Platte und sogar auf Tour in unsere Gefilde.
So ganz neu sind die Songs zwar nicht, aber neu eingespielt sind sie und da man weiß, dass Little Steven ein hervorragender Arrangeur ist, kann man davon ausgehen, dass da nicht einfach die Suppe von vor Jahren neu aufgekocht wird.
Aber natürlich klingt das dennoch, als hätte man es schon mal gehört. Das schwungvolle, hymnische Soulfire wäre jedem Album vom “Boss“ oder von Southside Johnny gut zu Gesicht gestanden. Da ist er, der Asbury-Groove: Gitarren-getrieben und Bläser-gepusht.
Letztgenannter hat einst I’m Coming Back auf seinem Album “Better Days“ gehabt und auch das klingt nach bestem Ostküsten-Soul-Rock. Hört man nicht so genau hin, meint man fast, Ol‘ Johnny singt hier persönlich. Damit es nicht zu beschaulich im Gestern bleibt, haut Van Zandt mal kurz ein grelles Gitarrensolo dazwischen.
The Blues Is My Business hätte man bei Little Steven nicht unbedingt erwartet, aber es geht auch eher funky bei diesem Big-City-Groove zu. Die Lead-Gitarre ist aber natürlich bester Electric-Blues. Cooles Hammond-Solo auch!
Einst für Richie Sambora wurde I Saw The Light geschrieben, aber zur Veröffentlichung kam es nur erst hier. Na, immerhin ging die rasante Nummer nicht verloren, hat hier natürlich den Van Zandt-Style.
Erneut eine Southside Johnny-Nummer folgt mit Some Things Just Don’t Change. Hier geht’s ruhiger, mehr im Erzähl-Stil zu, aber der Ostküsten-Flair bleibt erhalten. Da möchte‘ man gern über den Boardwalk schlendern. Und auch Love On The Wrong Side Of Town ist ein Southside-Song, hier unter Mithilfe vom “Boss” geschrieben. Kein Wunder, dass es auch klingt, wie jener zu “River“-Zeiten.
Wer mit dem Sound des Doo-Wop aufgewachsen ist, der kommt dahin wieder zurück. Wundervoll, wie einen The City Weeps Tonight in die 50er zurückführt. So richtig was zum Träumen. Mit Down And Out In New York City bleiben wir in der Großstadt. Hier pulsiert es, es groovt, es funkt, es brodelt vor sich hin. Die STONES hatten ähnliche Nummern auch immer gern auf dem Album. Jedenfalls bis dahin, wo der jazzige Part los geht.
Hat man fast vergessen, aber mit Gary U.S. Bonds hat Van Zandt diverse Scheiben aufgenommen. Daraus hier Standing In The Line Of Fire. Taugt als Soundtrack für einen neuzeitlichen Western sicher ebenso, wie für den Start in die Samstagnacht. Zwei der besten Songs sind für den Schluss aufgehoben: I Don’t Go Home (natürlich wieder Southside Johnny) und Ride The Night Away, einst ein Hit für Jimmy Barnes. Beides unverwüstliche Classic-Rock’n’Soul-Nummern, die auch hier, unter der Regie ihres (Mit-) Verfassers, klingen die so gut, dass man sie in diesem Sommer nicht mehr missen möchte und sollte.
Welcome back, Little Steven! Da wünscht man sich, auch nach der aktuellen Tour manchen Song noch live geboten zu bekommen.