Livingston Taylor There You Are Again, Blue Chesky/in-akustik, 2006 |
Livingston Taylor | Vocals, Acoustic Guitar | |||
George Marinelli, Jeff Mironov, Chris Rodriguez, Vince Gill | Electric & Acoustic Guitars | |||
Shane Keister, Matt Rollings, Gary Corbett | Piano, B-3 Organ, Keyboards | |||
Steve Gadd, Chad Cromwell | Drums, Percussion | |||
Glenn Worf, Lee Sklar | Bass | |||
Bashiri Johnson, Ken Lewis | Percussion | |||
Carly Simon, James Taylor, Lisa Cochran, Marabeth Jordan, Tim Davis | Lead Vocals, Backing Vocals | |||
Jerry Vivino, Anthony Kadleck, Tom Malone, David Sanborn | Horns | |||
Gary Burton | Vibraphone | |||
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1. Best Of Friends | 7. Tuesday's Lullaby | |||
2. There I'll Be | 8. Tell Jesus | |||
3. Yes | 9. Blame It On Me | |||
4. My Baby Don't Mind | 10. My Perfect Christmas Day | |||
5. Step By Step | 11. Wish I Were A Cowboy | |||
6. There You Are Again | 12. You're The Boss Of Me | |||
Es war einen Versuch wert. Doch überzeugt bin ich von Livingston Taylors Musik nicht wirklich. Livingston (Jahrgang 1950), der jüngere Bruder von Superstar James Taylor, steht immerhin auch schon seit 1970 mit beiden Beinen in der Plattenindustrie seines Heimatlandes U.S.A.
Taylors erste beiden Alben auf dem legendären Capricorn Label wurden von niemand geringerem als Jon Landau (Bruce Springsteens Produzent/Manager) produziert, doch verglichen mit dem Erfolg seines großen Bruders James, nehmen sich Livingstons Karriere und die damit einhergehenden Verkaufszahlen eher bescheiden aus. Dennoch brachte er in regelmäßigen Abständen Platten für unterschiedlichste Firmen heraus und verlegte sich, neben gelegentlichen Albumveröffentlichungen, 1984 hauptsächlich darauf, 'performance arts' am Berklee College of Music zu unterrichten.
Nun ist es mal wieder so weit: Taylor veröffentlicht mit "There You Are Again" ein weiteres Album, das zielgenau auf den sogenannten 'adult contemporary pop'-Markt abgestimmt ist. Es gab eine Zeit (so zwischen 1980 und 1985), da mochte ich diese Art von Musik sehr gerne, hörte u.a. Platten von Christopher Cross, Peter Cetera, Al Jarreau, Michael McDonald, Michael Franks, Gino Vannelli, Amy Grant und Konsorten. Und genau in diese Kerbe schlägt Livingston Taylor gut 20 Jahre später auch noch hinein. Die Songstrukturen haben noch das gleiche Strickmuster (was nicht weiter schlimm ist, denn anderen Gattungen ergeht es ähnlich), die Musiker sind die gleichen (u.a. Lee Sklar, Steve Gadd, David Sanborn, Dan Dugmore), und der Sound (heutzutage mittels Pro-Tools) kommt immer noch genau so smooth und sophisticated daher, wie in längst vergessenen Tagen. Nur noch etwas satter und fetter.
Was soll man dazu sagen? Das ist vordergründig alles wunderschön und edel, stört auch beim sonntäglichen Frühstück mit der Familie nicht weiter, aber mitreissen kann mich diese Musik nun nicht mehr. Bis ins Kleinste ausgefeilte Arrangements, saubere Instrumentalleistungen und erstklassige Lead- und Backing-Vocals, doch die sicherlich vorhandene emotionale Saat fällt bei mir auf unfruchtbaren Boden. Der zauberhafte Opener Best of friends gehört mit zu den Glanzleistungen, die in einschlägigen Hollywood-Soundtracks mit eleganter Leichtigkeit ihren Platz fänden. Carly Simon und Livingston Taylor umgarnen sich hier in unschlagbarer Happy-End-Manier. Wirklich sehr schön.
Doch diese eine Dosis reicht hier schon aus. Der zuckersüsse Mainstream-Traum setzt sich aber bis zum Ende nahtlos fort und wird für Fans dieses Genre möglicherweise das Nonplusultra darstellen und für lauschige Abende am Kaminfeuer sorgen, bleibt für mich aber nach all den Jahren ein irgendwie fremdgewordenes Terrain. Schade, einen Versuch war es wert.