Lo-Fi Resistance A Deep Breath, Eigenvertrieb, 2010 |
Randy McStine | Gesang, Gitarre, Bass & Keyboards | |||
Nick D'Virgilio | Schlagzeug & Gesang (Too Simple) | |||
Dave Meros | Bass (Too Simple) | |||
Rob Weinberger | Flöte & Saxophon (Too Simple) | |||
Lloyd Landesman | Synthesizer & B3 (Too Simple) | |||
Doug Pinnick | Gesang (Moral Disgrace | |||
Micah Banner-Baine | Violine | |||
Laura Hine | Viola | |||
Jim Glasgow | Cello | |||
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01. The Grand Design? | 07. Too Simple | |||
02. Hello New Star! | 08. All We Have | |||
03. Embrace | 09. On My Own | |||
04. . | 10. Moral Disgrace | |||
05. How It Works | 11. Wasted | |||
06. Simple | ||||
Ich muss zugeben, zwei Namen haben mich geblendet, als ich mich dazu entschied LO-FI RESISTANCE zu besprechen: Doug Pinnick (KING’S X) und Nick D’Virgilio (SPOCK’S BEARD). Dadurch hatte ich zunächst mal erwartet, eine Mischung aus Groove-Rock und Prog-Rock serviert zu bekommen. Und da wurde ich direkt mal auf dem falschen Fuß erwischt.
Denn “A Deep Breath“ beginnt eher wie eine Singer/Songwriter-CD mit viel akustischen Gitarren und so bleibt das auch über weite Strecken. Denn LO-FI RESISTANCE sind das Projekt von Randy McStine, einem jungen Gitarristen aus dem US-Bundesstaat New York, der neben der Gitarre hier noch über weite Strecken den Gesang übernimmt und zudem die gesamte Musik und Texte geschrieben hat.
Und bei alledem beweist er auch noch eine ziemlich große Gabe. Denn sowohl der Gesang als auch das Gitarrenspiel sind ziemlich ordentlich. Aber sein größtes Talent liegt vielleicht im Songwriting. Denn die Stücke klingen allesamt spannend ohne anstrengend oder angestrengt zu wirken. Hier fließen Elemente von Songwriter-Musik in leicht pop-rockige Parts wie von TEARS FOR FEARS etwa, werden mit fast BEATLES-gleichen Gesangsspuren noch weiter aufgewertet und dann mit knackigen Rock-Sounds garniert. Dadurch erinnert “A Deep Breath“ stellenweise etwas an die Neal Morse Alben “Testimony“ und “One“. Aber natürlich hört man dabei auch manchmal den Grund dafür, warum Randy McStine sich ausgerechnet diese Gast-Musiker eingeladen hat, denn How It Works und Moral Disgrace könnte phasenweise schon von KING’S X stammen und die Schlagzeug-Arbeit artet eben manchmal genau darin aus. Über mangelnde Beschäftigung kann sich Nick D’Virgilio bei Tracks wie eben How It Works oder aber auch im letzten Abschnitt von Too Simple nicht beschweren.
Aber auch die Gitarren-Parts wissen zu gefallen, sowohl was die akustischen Klänge, die Rock-Riffs und auch die Soli betrifft. Man merkt schon, dass Randy McStine bereits zwei Solo-Album veröffentlicht hat. Auf diesen zeigte er der Welt aber eher sein Flitzefinger-Gesicht, wohingegen eher sein Talent als Songwriter im Vordergrund steht. Dabei ist es schön zu sehen, dass es neben Steve Wilson (PORCUPINE TREE, BLACKFIELD, NO MAN) noch weitere wirklich kreative Köpfe in der Szene gibt.
Abgerundet wird der überaus positive Gesamteindruck von der Verpackung. Denn welches Debüt, das zudem über kein Label vertrieben wird, kann schon mit einem schicken, dreifach klappbaren Digipack und einem tollen Design von Thomas Ewerhard, der zuvor bereits wunderbare Arbeiten für ASIA und Pete Townshend abgeliefert hat.
LO-FI RESISTANCE haben mit “A Deep Breath“ einen wirklich rundum gelungenen Einstand vorgelegt, der Lust auf mehr macht. Allerdings sollten sich Anhänger von KING’S X und SPOCK’S BEARD von darauf einstellen, dass ihre Helden Doug Pinnick oder Nick D’Virgilio hier songwriting-technisch wenig Einfluss genommen haben. Aber vielleicht ist das ja ausnahmsweise auch besser, denn so klingt das Werk sehr homogen und stimmig.