Loggins & Messina Sittin' In Again, Rhino Records, 2005 |
Musiker (Auszug): | Kenny Loggins | Vocals, Electric & Acoustic Guitars, Harmonica | ||
Jim Messina | Vocals, Electric & Acoustic Guitars, Mandolin | |||
Shem von Schroeck | Bass | |||
Steve Di Stanislao | Drums | |||
Gabe Dixon | Organ, Piano, Keyboards, Accordeon | |||
Gabe Witcher | Fiddle, Dobro | |||
Jeff Nathanson | Saxophone, EWI | |||
Steve Nieves | Saxophone, Percussion | |||
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1. Watching The River Run | 11. Thinking Of You | |||
2. House At Pooh Corner | 12. Kind Woman | |||
3. Sailin' The Wind | 13. Be Free | |||
4. Long Tail Cat | 14. Same Old Wine | |||
5. Listen To A Country Song | 15. Growin' | |||
6. Changes | 16. You Need A Man | |||
7. Back To Georgia | 17. Vahevala | |||
8. Lovin' Me/Make A Woman Feel Wanted/Peace Of Mind | 18. Angry Eyes | |||
9. Your Mama Don't Dance | 19. Nobody But You | |||
10. A Love Song | 20. Danny's Song | |||
Bonus Tracks: | ||||
1. My Music | 4. You Need A Man | |||
2. Danny's Song | 5. Coming To You | |||
3. Your Mama Don't Dance | 6. Sailin' The Wind | |||
Was unternimmt man, wenn einem die Perspektiven ein wenig abhanden kommen, wenn einen die Probleme zu erdrücken drohen? Man versucht, sein Leben in irgendeiner Art und Weise zu sortieren, dem Ganzen etwas Sinnstiftendes einzuhauchen.
So geschehen mit Kenny Loggins, der nach der Scheidung von seiner Ehefrau offenbar etwas ziellos umhertaumelte. Halt bot ihm sein alter Kumpel und Weggefährte aus LOGGINS & MESSINA-Tagen, Jim Messina, mit dem er in den Jahren zwischen 1972-1976 einige erfolgreiche Duo-Alben einspielte und nicht weniger als 16 Millionen Einheiten weltweit verkaufte.
Die immer wieder mal von der Presse oder den Fans kolportierten Gerüchte um eine etwaige Wiedervereinigung der in den USA extrem beliebten LOGGINS & MESSINA fanden nun neue Nahrung. Und siehe da, selbst Kenny Loggins, der sich in der Vergangenheit nach eigener Aussage emotional noch nicht in der Lage dazu sah, altes LOGGINS & MESSINA-Material zu spielen, fand sich plötzlich bereit, die Reunion in die Tat umzusetzen.
Was bieten die beiden alten Herren (beide 57 Jahre) denn nun auf ihrer Konzert-DVD?
Nun, ihrem Alter entsprechend fangen sie zunächst relativ gemächlich an, werfen einige Akustikgitarren-Nummern in die frühabendlich untergehende Sonne, beweisen auf's Feinste, dass ihr Duettgesang immer noch erstaunlich stimmig daherkommt und steigern sich sowohl emotional als auch dynamisch im weiteren Verlaufe des Abends.
Die später hinzukommenden Band-Musiker, die anfänglich etwas zurückhaltend agieren und fast den vagen Eindruck funktionierender Mietmucker hinterlassen, bringen sich im Laufe der Songs immer mehr ein, werden lockerer und besser, und bestechen im letzten Drittel des Gigs mit ausgiebiger Virtuosität und Spielfreude.
Da wird hinsichtlich der Arrangements auch nicht gekleckert, sondern ordentlich geklotzt. Die Combo rekrutiert sich aus gewieften Multiinstrumentalisten, die über diverse Saxofone, Querflöten und EWI's bis hin zu Percussion, Mandoline, Akkordeon und Fiddle so einiges an Überraschendem aus dem Hut zaubern.
Und dass Gevatter Messina ein ganz formidabler Gitarrist ist, der schon bei BUFFALO SPRINGFIELD und POCO zu überzeugen wusste, brauche ich wohl niemandem erzählen? Sein stets ultracleaner Picking-Style besitzt schon seine ganz eigene Note. Das markante Vibrato in Kenny Loggins Stimme, die schon so manch herzerweichende Ballade in Samt und Seide hüllte, ist ebenfalls um keinen Deut schlechter geworden.
Gute Voraussetzungen also für ein gelungenes Konzert und einen sentimental gefärbten Abend.
Zum Glück greifen LOGGINS & MESSINA fast ausschließlich auf ihr betagtes 70's Material zurück, wobei uns Nebensächlichkeiten à la Danger zone und Footloose aus Loggins' Soloschaffen erspart bleiben. Jim Messina zollt seinem alten POCO-Kumpel Richie Furay Tribut und intoniert ganz brav Kind woman.
Ansonsten gibt's Hits und Goodies aus den erfolgreichen Bestseller-Alben. Grad so, wie es sich das meistenteils mitgealterte Publikum wohl erhofft hatte. Okay, ein paar Kinder und Kindeskinder sind auch zu sehen, und selbst die scheinen ihren Spass an den immer sehr freundlich gestimmten Liedern der beiden Protagonisten zu haben. Das darf man wohl mit Fug und Recht als Westcoast-Pop in Vollendung bezeichnen.
Und wenn dann endlich die Sonne den Scheinwerferbatterien die Szenerie überlässt, dann entwickelt sich die perfekte Konzertsituation. Die Band hat sich eingegroovt, steht kurz vor dem Höhepunkt und das Songmaterial wird immer besser, immer intensiver. Ein lohnenswertes Konzert allemal.
Lohnenswert auch der Bonus im Anschluß: Eine ca. 20-minütige Fernsehaufzeichnung aus den 70's, die die beiden Sänger und Gitarristen in der Blüte ihres Schaffens zeigt und die Jungspunde in hyperagiler Verfassung erwischt. Das Songmaterial ist stellenweise deckungsgleich, kommt aber aufgrund des enormen Zeitunterschieds (30 Jahre) und der komplett anderen Begleit-Band völlig anders rüber. Wirklich interessant.
Ländercode: 2,3,4,5
Ton: DTS: Englisch; DTS 5.1 Surround; L-PCM 2.0 Stereo
Bild: NTSC 16:9 und 4:3
Bonus-Features: Midnight Special TV-Gig (2.0 Stereo)