Loomer

Songs Of The Wild West Island

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.10.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Loomer
Songs Of The Wild West Island, Newtone Records, 2006
Scott Loomer Vocals, Guitars, Cheater's Banjo
Andrew Lindsay Guitars, Vocals
Brian Duguay Guitars, Lead Vocals
Ian Thomson Drums
Mike Taylor Piano, Organ, Vocals
John DeHaas Bass
Sarah Harmer Backing Vocals
John Dinsmore Mandolin
Bryden Baird Horns
Produziert von: Locksley Taylor & Loomer Länge: 48 Min 02 Sek Medium: CD
1. Bang The Nails7. Dirt Angel
2. Anastasia8. Turnbuckle
3. Caramel Heart9. Pull Me In
4. Only Lovers10. Sunday Driver Down
5. Old Grey Ford11. Paper Doll
6. Burden Of Proof12. Endless Holiday

"Country music is dead, but we aim to fix it." Das nenne ich doch mal 'ne Ansage, Mann. Dieses vollmundige Motto vertritt niemand geringeres als LOOMER aus Kanada. Hoppla, LOOMER? Nie gehört? Sollte man unbedingt mal reinhören, denn Mastermind Scott Loomer, der zu seinen Kompositionskünsten noch über eine feine Stimme und recht passable gitarristische Fähigkeiten verfügt, löst den eingangs erwähnten Wahlspruch ziemlich beeindruckend ein.
Es geht hier allerdings nicht um Country-Musik im Sinne von Bluegrass oder sonstiger traditioneller Varianten, sondern eher um die musikalische Herangehensweise der seit Anfang der Neunziger unter der 'Alternative Country'-Fahne segelnden Bands, wie ... na, wer sich auskennt, weiss schon wen ich meine. Es sind ja doch immer die gleichen Referenznamen. Alte WILCO, JAYHAWKS... bla bla... obwohl, aufgepasst, bei Anastasia klingt es dann doch mehr nach BLUE RODEO. Schöner Refrain, feine Melodien überhaupt, erst recht die geilen Gitarren. Hier zeigt Scott Loomer schon mal ganz eindeutig, was in ihm steckt.

Seine 1999 ins Leben gerufene Combo, die aus der Asche der verbrannten SADDLETRAMPS (alte Chill-Music-Katalog-Leser werden die noch kennen...) erwuchs, begleitet ihren Chef dann im folgenden Song, Caramel heart, zum absoluten Höhepunkt des Albums. Was in diesem superben Song so alles abgeht, spottet jeder Beschreibung. Da schichten die Jungs, ausgebufft wie sie sind, mehrere Farbschichten übereinander, so dass man zunächst meint, dies könne kein schlüssiges Bild ergeben. Doch letztlich, mit ein wenig Abstand, ergibt sich ein farbenprächtiges Mosaik aus einem halben Dutzend Gitarren, kontrapunktischen Background-Chören, Pedal Steel-Kaskaden, kurzen hypnotischen Pianokadenzen und wuchtigen Orgelschüben, das der Betrachter staunend und anerkennend nickt. Caramel heart rückt ganz geschmeidig und locker in meine 'Songs of the year'-Liste.
Im anschließenden Only lovers läuft LOOMER gleich noch einmal zur Bestform auf. Scott Loomers Duettpartnerin Sarah Harmer, die ich unglücklicherweise bisher nur dem Namen nach kannte, schmiegt sich vertrauensvoll in die Arme ihres Partners und beide schwelgen gedankenverloren in einem Mitt-Siebziger Van Morrison-Setting. Wunderbar.
Burden of proof präsentiert sich dann als sehr einnehmende und berührende Ballade im Stile eines Ryan Adams. Sehr geschmackvolle Hammond-B3-Salven inklusive.

Ansonsten macht der Rest des Albums natürlich auch noch einiges her und hinterlässt beim Hörer den ungetrübten Eindruck, man habe es hier mit einer verdammt gut aufeinander abgestimmten Klasse-Band zu tun, deren Kopf Scott Loomer zukünftig wohl noch weitere Glanzleistungen zu bieten haben wird.
Jetzt muss ich erst mal zusehen, wie ich an LOOMERs Debutalbum ("Love is a dull instrument") aus 2004 komme.

Frank Ipach, 03.10.2006

 

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