Lords Of Black Icons Of The New Days, Frontiers Records, 2018 |
Ronnie Romero | Gesang | |||
Tony Hernando | Gitarre, Bass, Keyboards, Piano & Synthesizer | |||
Andy C | Schlagzeug, Piano, Synthesizer & Keyboards | |||
Dani Criado | Bass | |||
Gastmusiker | ||||
Victor Diéz | Piano | |||
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01. World Gone Mad | 07. Fallin’ | |||
02. Icons Of The New Days | 08. King’s Reborn | |||
03. Not In A Place Like This | 09. Long Way To Go | |||
04. When A Hero Takes A Fall | 10. The Edge Of Darkness | |||
05. Forevermore | 11. Wait No Prayers For The Dying | |||
06. The Way I’ll Remember | 12. All I Have Left | |||
Manchmal brauchen Bands einen kleinen Extra-Push, um von einer größeren Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. So auch im Fall LORDS OF BLACK. Die Spanier wurden 2013 von Sänger Ronnie Romero und Gitarrist Tony Hernando gegründet und konnten schon mit ihrem Debüt ein Jahr später ihre Klasse unter Beweis stellen. Ihr Ansatz war einen powervollen Metal mit progressiven Elementen und eingängigen Melodien zu verbinden. Im nächsten Schritt konnten sie sich einen Plattenvertrag mit dem international renommierten Label Frontiers sicher, bei denen das Zweitwerk, kurz “II“, erschien. Dann kam das „Break“, das man manches Mal eben braucht, als Ritchie Blackmore beschloss wieder Rockmusik unter dem RAINBOW-Banner zu machen und er sich für die Stelle am Mikrofon ausgerechnet Romero aussuchte (ob es wohl am Vornamen lag?), der seine Sache mehr als nur recht ordentlich machte. Das zog natürlich Aufmerksamkeit auch auf Romeros Stammband, die nun mit ihrem neuen Album, “Icons Of The New Days“, zum großen Sprung ansetzt.
Darauf schließen sie wieder an den sehr gelungenen Vorgänger an und dürften insbesondere Fans von Bands wie KAMELOT, aber auch von STRATOVARIUS oder aber Yngwie Malmsteen sehr gut gefallen. Dabei startet das Album zunächst recht solide aber ein klein wenig zu unspektakulär für meinen Geschmack. World Gone Mad ist nicht wirklich schlecht, aber ihre wahren Qualitäten zeigen die LORDS OF BLACK eher etwas später in dem neuen Werk. Denn nach dem ersten Hoch mit dem Titeltrack und dem fast etwas RAMMSTEIN-artigen Not In A Place Like This, flaut die Stimmung bei den etwas vorhersehbaren When A Hero Takes A Fall und Forevermore wieder ein klein wenig ab.
Richtig brillant werden die Spanier aber dann bei den NummernThe Way I‘ll Remember, Fallin‘ und King‘s Reborn (obwohl mir beim letzterem die Aussprache von Romero die Fußnägel aufrollt, denn danach werden die Könige nicht „wiedergeboren“ sondern „wiedergebrannt“) sowie das abschließende Mini-Epos All I Have Left. Hier wird dann richtig begeisternd gerockt und stellenweise auch geproggt. Und dann kann man die kleinen Unsauberkeiten in der Artikulation tolerieren – auch wenn es mir bei einer internationalen Produktion nicht verständlich ist, dass man dann nicht einen Muttersprachler oder aber jemanden mit sehr guten Englischkenntnissen hinzuzieht, um die Aussprache überprüfen zu lassen. Aber ansonsten kann Romero ja wirklich glänzen. Das tut neben ihm auch Gitarrist Hernando, der für Romeros sehr schöne und ansteckende Gesangsmelodien die entsprechenden Riff-Vorlagen liefert und bei einigen Soli seine „Flitzefinger“-Qualitäten sehr nachdrücklich und eindrucksvoll unter Beweis stellt.
LORDS OF BLACK etablieren sich mit ihrem dritten Streich, “Icons Of The New Days“, als eine der besten Bands im Bereich Power-/Prog-Metal. Sie haben in Romero und Hernando ein wahrlich starkes Doppel, das sich auch kompositorisch wirklich gut ergänzt. Im Vergleich zum Vorgänger haben die selbst ernannten „Fürsten der Dunkelheit“ hier auf jeden Fall noch einmal in der Spitze eine Schippe oben drauf gepackt. So macht die Band nachdrücklich als Einheit auf sich aufmerksam und nicht nur über die Rolle des Frontmannes in einer anderen Band. Aber manches Mal braucht es auch diesen Schub, damit eine Band voll durchstarten kann.