Los Lobos

Gates Of Gold

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.10.2015
Jahr: 2015
Stil: Roots Rock, Latin

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Los Lobos
Gates Of Gold, Proper Records, 2015
David HidalgoVocals, Guitars, Drums, Bass, Keyboards
Cesar RosasVocals Guitars, Bajo Sexto
Louie PérezGuitar, Jarana
Steve BerlinSaxophone, Keyboards
Conrad LozanoBass
David Hidalgo, Jr.Drums
Produziert von: Los Lobos Länge: 43 Min 42 Sek Medium: CD
01. Made To Break Your Heart07. Gates Of Gold
02. When We Were Free08. La Tumba Sera El Fina
03. Mis-Treater Boogie Blues09. Song Of The Sun
04. There I Go10. I Believed You
05. Too Small Heart11. Magdalena
06. Poquito Para Aqui

Der Westküsten-Fünfer namens “Die Wölfe“ feierte sein 40. Bestehen vor zwei Jahren mit dem Live-Mitschnitt ”Disconnected In New York City" gebührend. Wenngleich mir ein Doppelalbum lieber gewesen wäre, denn die Band hat es mir besonders “live” angetan.
Aber auch jede Studioscheibe von LOS LOBOS ist mir höchst willkommen, denn die Qualität von Musikern und Musik sucht seinesgleichen. Ganz so experimentierfreudig wie zu Zeiten von “Kiko“, “Colossal Head“ oder “Tin Can Trust“ geben sie sich auf “Gates Of Gold“ nicht, aber manchem Fan der ersten Alben wird das nur umso mehr gefallen.
Mit Made To Break Your Heart bringen sie bereits einige Elemente jener frühen Tage, die wären: Harmoniegesang, grooviger Percussion-Background, leicht angezerrte Gitarren, die in der Mitte des Songs in einen heavy Blues-Break überleiten, der etwas an Neil Young erinnert. Irgendwie klingt die Nummer, als würde ein paar Typen ihre Sättel durch den heißen Wüstensand zerren.
When We Were Free passt da allein thematisch schon dahinter, aber, auch wenn der Groove ähnlich bleibt, es klingt, für mich, dann irgendwie viel jazziger, offener, lockerer… irgendwie nach Ostküste und teilweise fühle ich mich an die Jam-Nummern der ALLMAN BROTHERS BAND erinnert. Den Jazz-Touch verstärkt natürlich das nun einsetzende Saxofon von Steve Berlin, der wie Wenige versteht, Songs zu bereichern, ohne sich in den Vordergrund zu drängen/spielen.

Flotter wird’s naturgemäß mit dem ZZ TOP-mäßigen Boogie Mis-Treater Boogie. Da braucht man diesen Typen hier nichts vorzumachen, David Hidalgo ist ein hervorragender Gitarrist und Cesar Rosas sein perfekter Partner, der vor allem im Lead-Bereich richtig Gas geben kann. Aus der Feder von Letzterem stammt entsprechend auch dieser Song.
Ebenso typisch stammt There I Go aus der Zusammenarbeit von Hidalgo und Louie Pérez, der für die dritte Gitarre verantwortlich zeichnet, und an den funky “Klangwelten“ hier gehörigen Anteil hat. Wie gehabt, agiert Berlin im Hintergrund, aber hervorragend dosiert. Man muss sich die Nummer öfter geben, um ihren Wert zu erkennen.
Mit Too Small Heart kniet man sich tief in die späten 60er rein. Riffbetonter R&B, wie man ihn ähnlich von den PRETTY THINGS und artverwandten Bands geboten bekam und teilweise muss ich sogar an Hendrix denken. Rau und freakig und mitreißend!
Zum Repertoire von LOS LOBOS gehört natürlich auch die mexikanische und mittel- bis südamerikanische Musik. So kommt eine Nummer wie Poquito Para Aqui wohl niemand spanisch vor, der diese Band schon länger kennt. Mehr Urlaubsfeeling kann man kaum geboten bekommen. Sehr willkommen, gerade zu dieser Jahreszeit.

Der Titelsong kommt als Zwitter zwischen rockigem Blues und bluesiger Folklore, wobei hier die E-Gitarren den riffenden Rhythmus übernehmen und die Lead-Licks der Akustikgitarre überlassen werden. Da muss ich an die STONES zu “Stripped“-Zeiten denken.
Zurück zu Tex-Mex und mexikanischer Folklore mit La Tumba Sera El Final. Stilecht mit Akkordeon, Akustikgitarren, spanischem Gesang und diesem unnachahmlichem, halb lachenden, halb weinendem Feeling in der Stimme. Wer sich da nicht mitwiegt, mit der einen Hand die Senora führt und mit der anderen zwei Tequila ordert…, tja, der fährt wohl besser nach Alaska in Urlaub.
Song Of The Sun klingt zunächst nach CROSBY, STILLS & NASH, wird dann etwas mehr roots-rockiger – so Richtung Mellencamp der letzten Jahre und dieses wird im folgenden I Believed You So noch gehörig verstärkt. Hier frönt man einem schleppenden Blues-Boogie, der direkt aus den späten 50ern/frühen 60ern importiert scheint. Klingt auch so – also nix, mit glattpoliert.
Den Albumabschluss macht Magdalena, welches, leicht melancholisch, an die frühen LOS LOBOS-Alben erinnert und gleichzeitig einen gewissen 60’s-Touch hat. Dreht sich hypnotisierend, nimmt einen gefangen, lässt einen nicht mehr los… wie manche Schlange, wenn man erst einmal in ihre Augen sieht.
Ähnlich ergeht’s einem mit diesem Album, wenn man erst einmal die “Gates Of Gold“ durchschreitet. LOS LOBOS, in der Form, wie sie der Großteil ihrer Fans wohl am meisten liebt. Und das zurecht!

Epi Schmidt, 14.10.2015

 

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