Titel |
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Record 1: Dreams of 75 |
01. Fosgladh |
02. Tongues And eyes |
03. Vernal Start |
04. Late Last Night |
05. Come On And Hold Me |
06. Meadhan |
07. Hold On And Come |
08. Early This Morn |
09. Vernal End |
10. Lips And ears |
11. Deireannach |
Record 2: February 1975 |
01. Intro |
02. Vernal Start |
03. Late Last Night |
04. Tongues And Eyes |
05. Come On And Hold Me |
06. Outro |
Musiker | Instrument |
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Lothar Jahn | Vocals, Guitars, Bass, Akkordeon, Dommel, Dulcimer, Fidel,Glockenspiel,Hammond Organ, Harmonium, Melodica, Mundharmonika etc. |
Guests: | |
Sophie Kröger | Oboe |
Dagmar Jahn | Flutes, Recorders |
Olaf Casalich | Percussion |
Mechthild Jahn | Background Vocals |
Annette Heidrich (Vullriede) | Sopran Recorder |
Hach, was ist es doch schön als Älterwerdender in seiner Jugend herumzukramen. Vor allen Dingen wenn man echte Tondokumente in der Hinterhand hält, die das aufkeimende Kompositionstalent des heranwachsenden Jünglings belegen können. Wir reden über Dr. Lothar Jahn, den promovierten Musikwissenschaftler, der einst in den mittleren Siebziger Jahren, befeuert von Acts wie Mike Oldfield, Pink Floyd und Ougenweide, als strammer 18-Jähriger seine erste und bis heute einzige Single veröffentlichte.
Das inzwischen 47 Jahre alte Stück February '75 wurde nun zum Ausgangspunkt für eine nostalgische und romantisch verklärte Rückschau, die der Multiinstrumentalist Jahn schlicht "Dreams Of '75" betitelt und die einst so herrlich sprießenden Pflänzchen aus den Siebzigern bewässert und tüchtig düngt, so dass ganz famos und üppig blühende Fantasien daraus emporwachsen. Neben den mit moderner Technik in Szene gesetzten neuen Kompositionen, die sich auf CD 1 befinden, lassen sich auf CD 2 die angestaubten und vorsichtig restaurierten Aufnahmen aus dem Jahre 1975 bestaunen. Das Interessante bleibt die Tatsache, dass vieles dieser Neueinspielungen auf den Mittsiebziger-Ideen basiert und nun um einiges wertiger klingt.
Wir erfreuen uns an einem aufregenden musikalischen Konstrukt, dass zu jeder Zeit den Geist der seligen Siebziger Jahre vor sich her trägt und mit einer abenteuerlichen Mischung aus Prog-Rock, keltischem Folk und Klassikelementen spielt, die dem historisch orientierten Hörer direkt prickelnde Erinnerungen an Mike Oldfields "Ommadawn" und "Tubular Bells" Alben in Erinnerung rufen.
Allerlei unterschiedliche Sequenzen, Themen und Motive geistern durch die meist ineinandergreifenden Kompositionen, die mit ihrer schäumenden Melodieseligkeit und rhythmischen Vielfalt durchweg spannende und fesselnde Momente kreieren. Bedenkt man, dass Lothar Jahn sage und schreibe über 50 Instrumente (neben dem üblichen Rockinstrumentarium auch weniger gebräuchliche wie Crwth, maurische Laute, Dulcimer, Dommel, Geyerleier, Xylophon) höchstselbst für diese ambitionierte Produktion eingespielt hat, zollt man nur allzu gerne Respekt, während man sich in den Weiten dieser mitunter recht psychedelischen Klangwelt verliert.
Wer also auf Prog-Rock mit Folkeinflüssen steht und Bands wie Jethro Tull, Ougenweide, Horselips, Nektar und Mike Oldfield etwas abgewinnen kann, begibt sich mit "Dreams Of '75" genau auf den richtigen Pfad, um für eine knappe Stunde in dieser ideenreichen Musik zu versinken, um die Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen.