Titel |
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01. Have You Lost Your Way |
02. Outrun The Moon |
03. Coffin Nails |
04. Pull Me Close Don`t Let Go |
05. Good As Gone |
06. All My Life |
07. The Match |
08. Back In Ohio |
09. A City On Fire |
10. When You Found Me |
Musiker | Instrument |
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Ben Nichols | Vocals, Guitar |
Rick Steff | Keyboards, Synth |
Brian Venable | Guitar |
Roy Berry | Drums |
John C. Stubblefield | Bass |
Auch LUCERO wissen aus leidvoller Erfahrung, du kannst einen Grammy Preisträger als Produzenten engagieren (Matt Ross- Spang), du kannst ein gefeiertes Album nach dem anderen machen (zuletzt "Among The Ghosts" 2018), und du kannst History geweihte Tonstudios aufsuchen (Sam Phillips Recording Studio in Memphis). Es nützt alles nichts, wenn die Menschen auf den Ohren sitzen.
Und da haut die Band auch unverdrossen zu einem düster werdenden Riff Have You Lost Your Way hinaus in die Welt und singen dazu mit heiserer, kratziger Stimme, die einen hohen Wiedererkennungswert besitzt.
Ben Nichols, so heisst der Mensch hinter dieser Singstimme und all den erdigen und hymnischen Songs, beweist einmal mehr ein gutes Händchen in Sachen Songwriting, während Brian Venable an der Gitarre das Ganze mal rotzig, rockig, mal sämig und gelassen, aber auf jeden Fall immer handgemacht, ausstaffiert.
LUCERO werden gerne in die Richtung Americana einsortiert, irgendwo zwischen frühe WILCO und John Dee Graham etwa, was Nichols mit dem forsch nach vorne treibenden Outrun The Moon beweist und den geneigten Rezensenten prompt auf seiner Seite hat.
Und LUCERO geben auch beredtes Beispiel dafür ab Gefühle zu haben, wenn sie mit Coffin Nails im schönsten Americana Universum und klimperndem Piano auch mal etwas außer der Reihe machen und die Orgel zu The Match schön harmonisch ins Spiel bringen und diese kleine semiakustische Gemme, mit verhallter Gitarre dezent bestückt, bestens wirken lassen.
Und ja, Nichols, seiner Aussage zufolge, wollte einen erdigen klassischen Rocksound haben, der ihm durchaus da (All My Life) und dort (A City On Fire) gelang.
Und LUCERO haben zum Zieleinlauf auch durchaus noch ein Paar Körner zu verteilen, jagen sie doch mit dem formidablen Back In Ohio einen Heartland Rocker aus den Startlöchern, der sich hören lassen kann.
Und dann kann der mittlerweile überzeugte Rezensent auch nicht meckern, wenn Nichols und seine Jungs das Album mit When You Found Me recht melancholisch beenden .
Eine rundum hochinteressante Platte. Für Leute, die nicht auf ihren Ohren sitzen!