Titel |
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01. Empires |
02. Perennial Bloom |
03. Throwing Away Your Love |
04. A Few Stars Apart |
05. No Reason |
06. Leave Em Behind |
07. Wildest Dreams |
08. Giving You Away |
09. Hand Me A Light |
10. More Than We Can Handle |
11. Smile |
Musiker | Instrument |
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Lukas Nelson | lead vocals, electric and acoustic guitars, piano |
Anthony LoGerfo | drums, percussion, tambourine |
Corey McCormick | bass guitar, upright bass, Mellotron, background vocals |
Tato Melgar | percussion |
Logan Metz | piano, Wurlitzer, B3 organ, lap steel, banjo, Mellotron, background vocals |
Dave Cobb | acoustic guitar |
Rina Ford | vocals |
Dieses Timbre in der Stimme, es ist einfach unverkennbar. Natürlich klingt es jünger, frischer und ohne die tiefen Furchen, die heute jeder sofort mit Country-Legende Willie Nelson verbindet. Aber Sohnemann Lukas könnte seine Herkunft selbst dann nicht verbergen, wenn er es wollte – er singt wie ein Nelson und dieses Mal hat er auch ein Album gemacht, das so gut wie nichts mit dem Rock’n-Roll zu tun hat, den er als Sidekick von Neil Young so gerne zelebriert. „A Few Stars Apart“ ist das Album, das auch Papa Willie hätte aufnehmen können – wäre er halb so alt, wie er heute tatsächlich ist.
Denn Lukas Nelson hat sich, nach Jahren „on the road“, Corona-bedingt Zeit genommen, über sein Leben zu reflektieren, seine Herkunft, seine Beziehungen und den Tod einer lieben Wegbegleiterin. Und was dabei herausgekommen ist, ist Americana im besten Sinne: Country, natürlich, oft mit dem Westcoast-Sound der 70er vermischt – die frühen Eagles lassen grüßen -, aber manchmal auch mit etwas Glam oder Pop angereichert. Lukas Nelson ist in Hawaii aufgewachsen, hat seit 10 Jahren die Konzertbühnen der USA rauf und runter durchquert und für dieses Album in Nashville Station gemacht. Auch hierin ähnelt er seinem berühmten Dad ganz stark – es ist ein fürwahr gutes und doch eigenständiges Erbe, das der Sohn hier pflegt.
Denn als Songwriter – alle elf Stücke stammen aus Lukas Nelsons Feder – kann der Junior es mit Daddy Wille inzwischen locker aufnehmen. Natürlich ist es ziemlich vermessen, Homers Odyssee als Vergleichsmaßstab für die eigene Lebensgeschichte zu nehmen, wie Lukas Nelson es bei den Aufnahmen zu „A Few Stars Apart“ gemacht hat. Aber die ehrliche Zur-Schau-Stellung von Gefühlen in Songs wie Throwin‘ Away Your Love oder No Reason zeigt einen gereiften Songwriter, der längst aus den Fußstapfen des Vaters getreten ist und ganz selbstbewusst dennoch die Nelson-Tradition fortsetzt. Man höre nur den „Tearjerker“ Hand Me A Light im Walzerrhythmus und seine klassischen Outlaw-Zeilen: Walk through my door / You find me alone / With a hand on the whiskey /And a hand on the phone - und die Zeit scheint still zu stehen. Dort in Nashville, wo es zum Glück doch immer noch Studios gibt wie das Historic RCA Studio A, Produzenten wie Dave Cobb und Musiker wie Lukas Nelson und seine Promise Of The Real-Bande, die analog aufnehmen, Songs als Ganzes begreifen, mit viel Seele spielen und ab und an in den Nachthimmel starren, nur um die Sterne zu zählen…