Lukas Oravec Quartet

Piotrology

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.12.2015
Jahr: 2015
Stil: Jazz

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Lukas Oravec Quartet
Piotrology, Eigenverlag, 2015
Lukas OravecTrumpet, Flugelhorn
Vincent HerringSaxophone
Kalman OlahPiano
David HodekDrums
Tomas BarosDouble Bass
Produziert von: Lukas Oravec Länge: 52 Min 13 Sek Medium: CD
01. Piotrology04. Adventures Of Hyun Joo Lee
02. Moonday05. D1
03. Red In Brown06. Mood For Wood

Nach wie vor stehen die Jazzer aus den USA im Fokus der Aufmerksamkeit. Da finden die Jazz-Interessierten jede Menge Koryphäen und Superstars, die häufig schon seit Jahrzehnten die Szene bestimmen. Ab und an drängt sich aber doch jemand von den jungen Dachsen in den Vordergrund, was dann einer Überraschung gleichkommt, wenn dieser Musiker aus der Slowakei stammt, wie der junge Trompeter und Flügelhornist Lukas Oravec.

Der 1988 in Zilina geborene Musikhochschulabsolvent hat trotz seiner erst recht kurzen Karriere sowohl mit erstaunlich vielen Jazz-Größen vom Balkan musiziert, als auch mit Cracks wie Saxophonist Bob Mintzer (der ihn übrigens in den höchsten Tönen lobt) und dem erfahrenen, amerikanischen Saxophon-Könner Vincent Herring, der ihn aktuell auch auf seiner taufrischen Lukas Oravec Quartet-Produktion begleitet. Der erlesene Kreis seiner musikalischen Kollegen schließt sich mit dem ausgezeichneten ungarischen Klavierspieler Kalman Olah, der schon mit Jack DeJohnette und Ron McClure kollaborierte und dem qualitativ ebenso hoch einzuschätzenden Tomas Baros am Bass. An den Drums sitzt das 18-jährige ungarische Schlagzeug-Wunderkind David Hodek, der ebenfalls bemerkenswert viel Erfahrung und hohes Niveau einbringt.

Lukas Oravec, der seine Trompete im Geiste solcher Vorreiter wie Freddie Hubbard, Tom Harrell und Woody Shaw bläst, hat sich mit "Piotrology" erneut dem Neo-Bop verschrieben und belebt die in den Fünfziger Jahren wurzelnde Spielart mit jugendlichem und innovativem Flair und Schwung. Deutlich spürbar, weil recht abenteuerlich und frei in Szene gesetzt, wird das auf Lukas Oravecs Hommage an sein Vorbild Woody Shaw Mood For Wood, wo sich die Herren wild und ungestüm durch die Harmonien hangeln.

Ruhiger, entspannter und lyrischer gehen die Jazzer auf Tomas Baros' romantisch cooler Komposition Red In Brown zu Werke, wo Oravecs geschmeidiges Flügelhorn die Seele streichelt, Baros' elastischer Bass begeistert und Kalman Olahs superbes Klavierspiel den Song zum Albumfavoriten kürt. Das latin-inspirierte Moonday überzeugt gleichermaßen mit der harmonisch wundervoll abgestimmten thematischen Allianz von OravecsTrompete und Herrings Saxophon.

"Piotrology" überzeugt nicht nur mit seiner spannenden Kompositionsvielfalt und seinem kreativen solistischen Niveau, sondern auch mit einem hervorragend echten und livehaftig analogen Sound, der eine räumliche Nähe zum Hörer und somit intensive Berührungspunkte herstellt. Ein Genuss für Jazz-Freunde.

Frank Ipach, 19.12.2015

 

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