Lulo Reinhardt Desert Inspiration, DMG Germany/Broken Silence, 2015 |
Lulo Reinhardt | Acoustic Guitars, Sinitra | |||
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01. Desert Inspiration | 11. Hotel De Paris | |||
02. Memories Of Dachau | 12. Pour Amine | |||
03. Der Marrokanische Jäger | 13. Snow Inspiration | |||
04. Pour Cherif - No. 2 | 14. Djamila | |||
05. Memories Of Dachau - No. 2 | 15. Sanine | |||
06. Memories Of Dachau - No. 3 | 16. Lion | |||
07. Memories Of Dachau - No. 4 | 17. Pour Cherif - No. 3 | |||
08. Australia | 18. Daimen - No. 2 | |||
09. Noel | 19. Kiano - No. 2 | |||
10. La Bassita | 20. Desert Inspiration - No. 2 | |||
Lulo Reinhardt war erst fünf Jahre alt, als sein Vater Bawo Reinhardt damit begann, ihm das Gitarrenspiel beizubringen. Im Alter von zwölf Jahren gehörte er bereits zum sagenhaften Mike Reinhardt Sextett. Seit dem Jahr 2009 ist der, besonders an Swing, Tango, arabischen und marokkanischen Rhythmen interessierte Großneffe des legendären französischen Jazzgitarristen, Komponisten und Bandleaders Jean “Django“ Reinhardt (1910-1953) in der ganzen Welt unterwegs. Vor einiger Zeit erschien nun, nach zahlreichen Aufnahmen mit unterschiedlichen Mitmusikern, sein allererstes Soloalbum “Desert Inspiration“.
Ursprünglich waren die Songs auf dem Longplayer für die gleichzeitige Veröffentlichung mit dem Buch ’Der Weg zum Latin Swing’ vorgesehen. Das Schicksal wollte es jedoch, dass der Regisseur Robert Krieg in Marokko gerade den Film ’Desert Inspiration’ drehte und im April des vorigen Jahres einige von Reinhardts Kompositionen hörte. Die ersten vier Titel des neuen Werkes (Desert Inspiration, Memories Of Dachau, Der Marokkanische Jäger und Pour Cherif - No. 2) wurden so zu Bestandteilen des Filmsoundtracks.
Lulo Reinhardt setzt sich vom ersten bis zum letzten Ton als großer Virtuose und wahrhafter Meister an Akustikgitarre und Sinitra (deren Klang sowohl an eine Mandoline, als auch eine Oud [orientalische Kurzhalslaute] erinnert, ein persönliches Geschenk seines Freundes Moulay Cherif El Hamri) in Szene. Übrigens gehen die vier Teile von Memories Of Dachau (wegen der Deportation des Onkels Lulo Reinhardt) auf eine Einladung des Bayerischen Rundfunks anlässlich des Gedenkens an die Opfer des Konzentrationslagers Dachau zurück. Die musikalische Untermalung der Gedenkstunde mit darauffolgender Messe oblag damals Lulo Reinhardt zusammen mit seinem Cousin Django Reinhardt. Diese Veranstaltung inspirierte Reinhardt dazu, eben das bereits erwähnte vierteilige Stück binnen des nächsten Tages (im April 2014) zu verfassen.
“Desert Inspiration“ klingt einerseits zwar versiert und souverän, wie es für Lulo Reinhardt typisch ist, andererseits jedoch von den Stilelementen her ungewohnt für seine Verhältnisse.