Luther Allison

Songs From The Road

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 07.01.2010
Jahr: 2009
Stil: Blues

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Luther Allison Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Luther Allison
Songs From The Road, Ruf Records, 2009
Luther AllisonVocals, Guitar
James SolbergGuitar
Mike VlahakisKeyboards
Ken FaltinsonBass
Rob StubkaDrums
Produziert von: David Z Länge: CD: 71 Min 54 Sek Medium: CD & DVD
CD:
01. Change My Check06. There Comes A Time
02. Living In The House Of The Blues07. (Watching You) Cherry Red Wine
03. What Have I Done Wrong08. Low Down And Dirty
04. Will It Ever Change09. It Hurts Me Too
05. You Can, You Can10. Serious
DVD:
01. Cancel My Check05. Low Down And Dirty
02. Living In The House Of The Blues06. It Hurts Me Too
03. You Can, You Can07. Move From The Hood
04. 07. (Watching You) Cherry Red Wine

Bluesmänner gibt es doch wie Sand am Meer. Oder? Damals wie heute. Möchte man meinen. Und doch, als Luther Allison am 12. August 1997 verstarb, hinterlies er eine nicht zu schließende Lücke.
Das kanadische Fernsehen nahm kurz zuvor dieses Konzert auf, welches Ruf Records komplett auf der CD und die Fernsehfassung, knapp eine Stunde, auf der DVD kürzlich veröffentlichte. Und wie kaum anders zu erwarten ist es ein Superteil von historischer Güte. Mit seiner damaligen Band, um den Gitarristen James Solberg, entzündet er von Beginn an ein Feuerwerk. So wie man ihn kannte und liebte, wirkt Luther Allison fast besessen von seiner Musik und das reißt jeden Hörer augenblicklich mit, wie man auch hier am Publikum feststellen kann. Ich zieh mir die DVD rein, denn den Mann muss man erlebt haben. In seiner musikalischen Präsentation erinnert mich Allison oft an George Thorogood. Rumgeplänkel und halb gare Sachen waren, bzw. sind, nicht ihr Ding. Da geht es kompromisslos zu Werke. Das hat Power und Drive und weicht keine Deut knochentrockenen Blues und Boogie ab.
Desweiteren ist es immer ein Erlebnis, wenn Luther diesen hohen, kreischenden, für ihn so typischen Gitarrenton aufheulen lässt. Wem sich da nicht schmerzverzückt die Mundwinkel nach hinten ziehen, der hat nie ein Herz für den Blues besessen.

Wenn man dazu noch so eine ur-erdige Blues-Stimme hat, dann reißen selbst mehr soulige Nummern wie Living In The House Of The Blues vom Hocker. Ja, da hat er gelebt, im "Haus des Blueses" und einer seiner besten Mieter war er.
Und ein Entertainer von seltenen Gnaden! Ich hatte leider nie das Vergnügen den Mann live zu erleben, aber noch alles was ich gesehen und gehört habe, war einfach nur klasse. Das kann nur einer auslösen, der mit solcher Hingabe seine "Arbeit" verrichtet hat.
So wie zu Beginn von dem swingenden You Can, You Can, überlässt der Sänger gern mal seinen Mitstreitern das Rampenlicht - hier Hammondorgel und dem zweiten Gitarristen - und James Solberg kann durchaus auch mal ein Lampen am Baum zum brennen bringen! Das wird auch in Cherry Red Wine deutlich. Im Prinzip ist das eher ein Slow-Blues, aber auch hier steckt so viel Kraft drin und wenn sich Allison und Solberg die Soli zuwerfen, das ist richtig geil.
Manchem Blues-Puristen wird das stellenweise zu heftig sein, denn Luther lässt es schon mal wild abgehen und kümmert sich nicht um jede Saite, wenn er wild über seine Gitarre schrubbt, aber schließlich trifft er immer den Ton, der einem die Blues-Träne in die Augen treibt.
Dass er auch ein genialer Slide-Gitarrist ist, wissen wir nicht erst seit dem Hound Dog Taylor - Tribute Sampler vor ein paar Jahren, und auch hier streift er sich zu Low Down And Dirty das Röhrchen über den kleinen Finger. Der Song ist nicht sonderlich lang, aber, meine Herren, hier geht’s wieder gut ab. Und wie liebe ich es, diesen Mann singen zu hören! Die Leidenschaft hier erinnert mich u. a. an Rory Galagher. Und das trifft auch und in besonderem Maße auf den folgenden Bluesklassiker It Hurts Me Too zu.

Für das furiose Finale werden noch einmal alle Register gezogen:
Die gesamte Band steigert sich immer mehr in Move From The Hood hinein, angeführt vom Voodoo-Priester des Blues'n'Boogie, der schließlich seine Gitarre sogar in Hendrix-Manier mit den Zähnen bearbeitet. Ein absolut mitreißender Auftritt, der hier glücklicherweise doch noch das (europäische) Publikum erreicht.
Ja, es schmerzt immer noch, diesen Mann nicht mehr unter uns zu wissen. Mit diesem Album - auf der CD finden sich die restlichen drei Lieder des Auftrittes - wird wieder einmal deutlich, dass Luther Allison eigentlich viel mehr Beachtung verdient gehabt hätte und ein viel zu selten erwähnter, ganz Großer, unter den Bluesmen war.
Auf der DVD gibt’s noch ein 20-minütiges Interview mit Luther Allison, sowie ein kurzes "Tribute". Für Fans von Luther sowieso, aber auch für jeden Blues-Fan ein unumgängliches Pflichtteil!

Epi Schmidt, 06.01.2010

 

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