M3

Classic Snake Live - Volume 1

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.12.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


M3
Classic Snake Live - Volume 1, Little House Music, 2003
Bernie Marsden Guitars, Vocals
Micky Moody Guitars, Vocals
Neil Murray Bass
Tony Martin Vocals
Mark Stanway Keyboards
Jimmy Copley Drums
Produziert von: Bernie Marsden Medium: CD
1. Walking In The Shadow Of The Blues7. Youngblood
2. Don't Break My Heart Again8. Ain't No Love In The Heart Of The City
3. Lonely Days Lonely Nights9. Child Of Babylon
4. Hit 'An Run10. Here I Go Again
5. Ready 'An Willing11. Take Me With You
6. Ain't Gonna Cry No More

So, hier sind sie wieder, zwei meiner absoluten Lieblingsgitarristen: Bernie Marsden und Micky Moody. Mit dabei natürlich Bassist Neil Murray und somit wäre schon der Bandname M3 erklärt.
Einerseits erfreulich, dass die Kerle immer noch unterwegs sind, aber irgendwo fragt man sich auch, warum denn seit ihrer Trennung von WHITESNAKE keine Kontinuität in ihrem Musikerdasein möglich war. Immer wieder mal eine Solo-Scheibe, häufige Kooperationen als Moody/Marsden (mal akustisch, mal elektrisch), hatte man doch vor ein paar Jahren die Hoffnung, die COMPANY OF SNAKES könnte länger Bestand haben. Mit dem tollen "Burst The Bubble" Album kam sogar neues Material heraus und mit Stefan Berggren hatte man ja auch einen Sänger gefunden, der die alten Nummern gut rüber brachte.
Aber es sollte wieder mal nicht sein und so findet sich 2003 halt wieder eine neue Formation zusammen. Der Ex-BLACK SABBATH Sänger Tony Martin ist es jetzt der sich der Aufgabe stellt.
Tatsächlich macht er es total gut! Sänger sind mit eine der größten Geschmacksfragen und Tony hat sicherlich nicht diese Höhen in seiner Kehle, die ein Stefan Berggren hat, aber dafür klingt er, für mich, wie soll ich sagen... "englischer". Seine Phrasierung verleugnet seine Vergangenheit nicht - da sind teilweise Ansätze von diesem Pathetischen wie es u.a. Ronnie James Dio und gewisse Metal-Hälse gerne schmettern. Bei Tony gefallen mir aber gerade die tiefen Töne, die trotzdem den Blues rüberbringen.
Darum geht's schließlich und deshalb geht's auch an dieser "very hot summer night, August 13th 2003" mit Walking In The Shadow Of The Blues gewohnt druckvoll los und setzt sich mit dem Blues-Stampfer Don't Break My Heart Again fort. Neben seiner Gitarrenarbeit ist vor allem Bernie Marsden immer noch sehr gut bei Stimme und unterstützt mit den perfekten Harmonien den Lead-Gesang.
In Lonely Days Lonely Nights kann man dann hören, was ich mit der passenden Stimme von Tony Martin meinte. Nicht von ungefähr wird dieser Song auf dem "Company..."-Live-Album fehlen...
Ich kann mich täuschen, aber ich glaube, man merkt sehr wohl, dass ein Gitarrist, Bernie Marsden, diese Scheibe produziert hat: Die Gitarren stehen ganz schön weit im Vordergrund, aber wenn stört's? Mich nicht! Umso besser kann man dem perfekten Zusammenspiel von Micky Moody und Bernie Marsden folgen und den Duellen/Ergänzungen wie etwa in Hit 'An Run zuhören.

Der schwere Groover Ready 'An Willing ist keinen Deut schlechter als anno 1980 gespielt, Mark Stanway setzt sich hier an den Keyboards effektiv in Szene (wenn man Stanway heißt muss man Keyboard spielen, oder? "Steinway"?..., na ja, lassen wir das) ein weiteres doppelstimmiges Gitarrensolo bohrt sich freudig in mein Ohr, bevor die beiden zum Duell ansetzen. Wenns vorher heiß war - jetzt brennts!
Bernie Marsden greift zur Doppelhals-Gitarre und zeigt, wie gut auch heute noch eine 12-Saitige in der Rockmusik klingen kann. Die Überleitung zu Ain't Gonna Cry No More hat man natürlich schon erwartet und wieder fällt auf, welch fantastische Stimme Bernie, denn er singt natürlich das Intro, hatte und immer noch hat. Während des Mitsingteils hört man, wie schon öfter zuvor, dass Neil Murray einen absolut hervorragenden Bass-Sound hat - knurrig und tief und trotzdem differenziert.
Das Intro-Riff zum nächsten Song ist mir natürlich geläufig: Youngblood vom "Saints & Sinners" Album (1983). Das macht richtig Laune, den Song mal live zu hören, noch dazu wenn er so gut gespielt wird.
Ein schönes bluesiges Intro geht Ain't No Love In The Heart Of The City voran und wenn ich mir diese Version noch einige Male anhöre, vergess ich vielleicht doch irgendwann, wie mir Steve Vai diesen Song 1990 in Mannheim vergält hat [nicht nur dir; Red]. Im Ernst, sowohl musikalisch als auch vom Sound her finde ich das den frühen WHITESNAKE durchaus ebenbürtig.
Einige Gewittergeräusche werden eingespielt und schon erklingen die ersten Akkorde zu Child Of Babylon und spätestens jetzt rechtfertigt sich der Erwerb dieser Scheibe, denn erstens ist es ein weiterer Song der auf dem 2001er Live-Album nicht vertreten war und zweitens kommt man an dieser powervoll gespielt Heavy-Ballade gar nicht vorbei - grandios!
Diese neuere Version von Here I Go Again findet ja bei einem Puristen wir mir nicht so viel Beifall, obwohl ich zugeben muss, dass sie natürlich mehr Drive hat. Aber es heißt "Hobo" und nicht "Drifter", Herr Martin! Gut, die Gitarren-Soli reißen es dann doch wieder raus und machen deutlich: Hier handelt es sich um eines der besten Duos aller Zeiten. Möchte nur wissen, aus welchem ALLMAN BROTHERS-Song sie diesen einen Lauf geklaut haben... Als es langsam auszuklingen scheint, ergreift Bernie Marsden die Initiative und treibt den Song mittels einiger Riffs noch mal in einen Rock-Rhythmus der dem Liede sogar richtig gut steht.
Die letzte Nummer dieser CD heißt Take Me With You und könnte Motto sein: "Nehmt mich mit" auf die Reise.

Auch wenn Ihr wenig Neues geliefert habt seit damals - das hier macht niemand so gut wie Ihr, also kann das ruhig noch einige Jahre so weiter gehen! Kommt vorbei und gebt ein paar Konzerte. Songs habt Ihr noch genug von damals - falls Ihr Wünsche annehmt: Bloody Mary, Lie Down, Steal Away, Rock'n'Roll Woman, The Time Is Right For Love, etc.
"I wish you well!"
Ach ja: Und veröffentlicht bald "Volume 2"!
(Yes, Sir! Und bitte noch"Wine, Women An' Song", dann riecht es vielleicht nicht mehr ganz so streng nach Oldie-Show - Red., Abt. Boogie)

Epi Schmidt, 18.12.2003

 

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