Titel |
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Careless Love |
01. Dance Me To The End Of Love |
02. Don't Wait Too Long |
03. Don't Cry Baby |
04. You're Gonna Make Me Lonesome When You Go |
05. Between The Bars |
06. No More |
07. Lonesome Road |
08. J'ai Deux Amours |
09. Weary Blues |
10. I'll Look Around |
11. Careless Love |
12. This Is Heaven To Me |
Live At The Festival De Jazz De Vitoria-Gasteiz |
13. Dance Me To The End Of Love |
14. Don't Cry Baby |
15. Don't Wait Too Long |
16. You're Gonna Make Me Lonesome When You Go |
17. Between The Bars |
18. J'ai Deux Amours |
19. Walking After Midnight |
20. No More |
21. Lonesome Road |
22. I Hear Music |
23. I'll Look Around |
24. Careless Love |
25. Destination Moon |
26. This Is Heaven To Me |
Musiker | Instrument |
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Studio: | |
Madeleine Peyroux | Vocals, Acoustic Guitar |
Dean Parks | Guitar |
Larry Goldings | Piano, Hammond Organ, Wurlitzer |
David Piltch | Bass |
Jay Bellerose | Drums, Percussion |
Lee Thornburg | Trumpet |
Scott Amendola | Brushes |
Live in Spain, July 2005: | |
Madeleine Peyroux | Vocals, Acoustic Guitar |
Kevin Hays | Piano |
Matt Penman | Upright Bass |
Scott Amendola | Drums |
Wir erinnern uns: Anfang der 2000er Jahre gab es so etwas wie ein Vocal Jazz Revival. Aufstrebende Künstlerinnen wie die zuckersüße Norah Jones verkaufte im Jahre 2002 von ihrem wirklich schönen Debütalbum "Come Away With Me" satte 27 Millionen Einheiten und gewann zig Grammys. Bis dahin hatten aufmerksame Popmusik-Hörer - wenn überhaupt - vielleicht den Namen Diana Krall auf dem Schirm, bis die junge Mrs. Jones mit ihrem allseits beliebten Jazz, Blues und Folk Schmelztiegelalbum eine Brücke zum elitären Jazzmarkt baute.
Ein erfolgversprechender Weg, der dann schließlich solchen Künstlerinnnen wie Madeleine Peyroux ebenfalls die eine oder andere Tür öffnete, so dass die in Athens, Georgia, geborene Jazzsängerin von ihrem 2004er Erfolgsalbum "Careless Love" tatsächlich eine halbe Million Einheiten verkaufte, immerhin Goldstatus erreichte und reichlich Anerkennung in vielen Teilen der Welt erntete.
Eben jenes Erfolgsalbum, das seinerzeit von niemand geringerem als Larry Klein (Joni Mitchell, Herbie Hancock, Shawn Colvin, Holly Cole) produziert wurde und von exquisiten Elfenstaub-Musikern wie Dean Parks (Guitar), Larry Goldings (Piano, Hammond), David Piltch (Bass) und Jay Bellerose (Drums) auf ein sehr hohes Qualitätslevel gehievt wurde, erscheint nun in einer feinen Deluxe-Neuauflage als Doppel-CD und als 3 Lp-Set. Zudem steckt die inzwischen 47-jährige Peyroux mitten in den Vorbereitungen zu einer ausgedehnten "Careless Love Forever" Tour, die sie u.a. auch nach Deutschland führen soll.
Die neue Sonderauflage des 2004er Erfolgsalbums enthält neben den bekannten 12 Nummern auch ein verloren geglaubtes Konzert-Highlight aus dem Jahre 2005, wo sich Madame Peyroux, die den Großteil ihrer Jugend in Paris verbrachte, im Quartettformat auf der Bühne des prestigeträchtigen Vitoria-Gasteiz Jazz-Festival in Spanien präsentiert.
Im Gegensatz zu dem sehr elaborierten und im besten Wortsinne "sophisticated" daherkommenden Studioalbum zeigen sich die vier Musiker/-innen hier sehr gelöst und spielfreudig, sehr dem Jazz verhaftet, während sich die damals knapp 31-jährige Madeleine durchaus mit einigen klitzekleinen gesanglichen Makeln durch das Konzert schlängelt, ohne dabei jedoch ihren Charme und ihre einnehmende Präsenz zu verwässern. Im Gegenteil, denn der elaborierte Ansatz der Studiomusiker unter Larry Kleins Führung, der, extrem kritisch betrachtet, einen etwas unterkühlten Anstrich erhält, wird hier auf dem ungekünstelt inszenierten Festival-Gig durch hörbar lustvolles Musizieren ersetzt und wirkt daher eher wie eine vergessen geglaubte, uralte Aufnahme aus einem New Yorker Keller-Jazzclub der Sechziger Jahre.
Man könnte beispielsweise auch sagen, die Studioversion von "Careless Love" klingt nach edlem Rotwein, Sekt und Prosecco, während die Aufnahme aus Spanien verückterweise dem Soundtrack einer launigen Nacht mit Whisky, Bier und Zigarettenqualm entspricht. Großartig. Ein Glück, dass diese Live-Aufnahmen nun endlich auftauchen und gemeinsam mit dem edlen "Careless Love" Studio-Klassiker aufzeigen, dass Jazz längst nicht tot ist. Einzeln und für sich betrachtet erreichen beiden Scheiben ein hohes und ansprechendes Niveau. Doch im direkten Vergleich schneidet die Live-CD deutlich besser ab.