Madeleine Peyroux

Careless Love (Deluxe Edition)

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.09.2021
Jahr: 2004
Stil: Jazz
Spiellänge: 42:54
Produzent: Larry Klein

Links:

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Plattenfirma: Rounder Records

Promotion: Promoteam Schmitt &Rauch


Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Joni Mitchell

Shawn Colvin

Titel
Careless Love
01. Dance Me To The End Of Love
02. Don't Wait Too Long
03. Don't Cry Baby
04. You're Gonna Make Me Lonesome When You Go
05. Between The Bars
06. No More
07. Lonesome Road
08. J'ai Deux Amours
09. Weary Blues
10. I'll Look Around
11. Careless Love
12. This Is Heaven To Me
Live At The Festival De Jazz De Vitoria-Gasteiz
 
13. Dance Me To The End Of Love
14. Don't Cry Baby
15. Don't Wait Too Long
16. You're Gonna Make Me Lonesome When You Go
17. Between The Bars
18. J'ai Deux Amours
19. Walking After Midnight
20. No More
21. Lonesome Road
22. I Hear Music
23. I'll Look Around
24. Careless Love
25. Destination Moon
26. This Is Heaven To Me
Musiker Instrument
Studio:
Madeleine Peyroux Vocals, Acoustic Guitar
Dean Parks Guitar
Larry Goldings Piano, Hammond Organ, Wurlitzer
David Piltch Bass
Jay Bellerose Drums, Percussion
Lee Thornburg Trumpet
Scott Amendola Brushes
Live in Spain, July 2005:
Madeleine Peyroux Vocals, Acoustic Guitar
Kevin Hays Piano
Matt Penman Upright Bass
Scott Amendola Drums

Wir erinnern uns: Anfang der 2000er Jahre gab es so etwas wie ein Vocal Jazz Revival. Aufstrebende Künstlerinnen wie die zuckersüße Norah Jones verkaufte im Jahre 2002 von ihrem wirklich schönen Debütalbum "Come Away With Me" satte 27 Millionen Einheiten und gewann zig Grammys. Bis dahin hatten aufmerksame Popmusik-Hörer - wenn überhaupt -  vielleicht den Namen Diana Krall auf dem Schirm, bis die junge Mrs. Jones mit ihrem allseits beliebten Jazz, Blues und Folk Schmelztiegelalbum eine Brücke zum elitären Jazzmarkt baute.

Ein erfolgversprechender Weg, der dann schließlich solchen Künstlerinnnen wie Madeleine Peyroux ebenfalls die eine oder andere Tür öffnete, so dass die in Athens, Georgia, geborene Jazzsängerin von ihrem 2004er Erfolgsalbum "Careless Love" tatsächlich eine halbe Million Einheiten verkaufte, immerhin Goldstatus erreichte und reichlich Anerkennung in vielen Teilen der Welt erntete.

Eben jenes Erfolgsalbum, das seinerzeit von niemand geringerem als Larry Klein (Joni Mitchell, Herbie Hancock, Shawn Colvin, Holly Cole) produziert wurde und von exquisiten Elfenstaub-Musikern wie Dean Parks (Guitar), Larry Goldings (Piano, Hammond), David Piltch (Bass) und Jay Bellerose (Drums) auf ein sehr hohes Qualitätslevel gehievt wurde, erscheint nun in einer feinen Deluxe-Neuauflage als Doppel-CD und als 3 Lp-Set. Zudem steckt die inzwischen 47-jährige Peyroux mitten in den Vorbereitungen zu einer ausgedehnten "Careless Love Forever" Tour, die sie u.a. auch nach Deutschland führen soll.

Die neue Sonderauflage des 2004er Erfolgsalbums enthält neben den bekannten 12 Nummern auch ein  verloren geglaubtes Konzert-Highlight aus dem Jahre 2005, wo sich Madame Peyroux, die den Großteil ihrer Jugend in Paris verbrachte, im Quartettformat auf der Bühne des prestigeträchtigen Vitoria-Gasteiz Jazz-Festival in Spanien präsentiert.

Im Gegensatz zu dem sehr elaborierten und im besten Wortsinne "sophisticated" daherkommenden Studioalbum zeigen sich die vier Musiker/-innen hier sehr gelöst und spielfreudig, sehr dem Jazz verhaftet, während sich die damals knapp 31-jährige Madeleine durchaus mit einigen klitzekleinen gesanglichen Makeln durch das Konzert schlängelt, ohne dabei jedoch ihren Charme und ihre einnehmende Präsenz zu verwässern. Im Gegenteil, denn der elaborierte Ansatz der Studiomusiker unter Larry Kleins Führung, der, extrem kritisch betrachtet, einen etwas unterkühlten Anstrich erhält, wird hier auf dem ungekünstelt inszenierten Festival-Gig durch hörbar lustvolles Musizieren ersetzt und wirkt daher eher wie eine vergessen geglaubte, uralte Aufnahme aus einem New Yorker Keller-Jazzclub der Sechziger Jahre.

Man könnte beispielsweise auch sagen, die Studioversion von "Careless Love" klingt nach edlem Rotwein, Sekt und Prosecco, während die Aufnahme aus Spanien verückterweise dem Soundtrack einer launigen Nacht mit Whisky, Bier und Zigarettenqualm entspricht. Großartig. Ein Glück, dass diese Live-Aufnahmen nun endlich auftauchen und gemeinsam mit dem edlen "Careless Love" Studio-Klassiker aufzeigen, dass Jazz längst nicht tot ist. Einzeln und für sich betrachtet erreichen beiden Scheiben ein hohes und ansprechendes Niveau. Doch im direkten Vergleich schneidet die Live-CD deutlich besser ab.

 

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