Madison Violet

Year Of The Horse

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.12.2014
Jahr: 2014
Stil: Alt. Singer-Songwriter, Electronics

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Madison Violet Homepage



Redakteur(e):

Holger Müller


Madison Violet
Year Of The Horse, Big Lake Music, 2014
Brenley MacEachernvocals, guitar, omnichord
Lisa MacIsaacvocals, violin, guitar, banjo, bass
Tino Zolfobass, guitar, keyboards
Lyle Molzandrums
Cindy Fairbankkeyboards
James Blackguitar
Produziert von: Tino Zolfo Länge: 37 Min 02 Sek Medium: CD
01. These Ships06. Mama
02. Under Fire07. Same Sun
03. Operator08. Trouble
04. Coming Apart09. All I Know
05. Teenage Love10. Ohio

Wer zum Teufel ist Tino Zolfo? Ein Producer, der sich seine Meriten mit Remixen, TV-Werbung und elektronischen Spielereien verdient hat. Und nun offenbar dafür verantwortlich ist, dass aus dem besten Americana-Roots-Duo seit den Indigo Girls ein Pop-Sternchen-Zweier geworden ist, der fast peinlich bemüht um neue Hörer buhlt.

Brenley MacEachern und Lisa MacIsaac, die als MADISON VIOLET zwei ganz wunderbare, warme Roots-Scheiben herausgebracht haben, danken auf ihrem dritten Werk "Year Of The Horse" jenem Tino Zolfo - eigentlich könnte sich der Kerl auch Giorgio Moroder jr. nennen - ausdrücklich, er sei der "catalyst for change" gewesen und lassen ihn das Album auch gleich produzieren und die Elektronik beisteuern

Und es mag ja in einigen wenigen Momenten sogar einen gewissen Reiz haben, die verrauchte Stimme von MacEachern gegen das Gepluckere künstlicher Trompeten zu stellen, wie im Opener These Ships. Aber jeder, der für einen solch niveauloses Stück wie Teenage Love verantwortlich ist, das so klingt als würde Britney Spears versuchen, einen DAFT-PUNK-Hit zu schreiben, gehört lebenslang aus allen Studios dieser Welt verbannt.

Natürlich haben die beiden Songwriterinnen es verdient, mit harmlosen Pop-Melodien vielleicht den einen oder anderen kanadischen Dollar mehr einzunehmen. Das Schwestern-Duo Tegan & Sara ist diesen Weg vom Indie-Act zum Mainstream auch gegangen. Aber im Falle von MADISON VIOLET tut das besonders weh, weil die beiden wie dafür geschaffen schienen, einmal zu den ganz Großen der Roots-Music zu gehören.

Stattdessen posieren sie nun wahlweise im Disco-Look oder in Anzugsjacketts und Krawatten wie weiland Kim Basinger im Film 9 1/2 Wochen. Und genauso künstlich klingt das ganze Album auch. Im letzten Track Ohio darf dann MacIsaacs Violine endlich mal erklingen - aber da ist die Enttäuschung längst nicht mehr wett zu machen.

Holger Müller, 14.12.2014

 

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