Madonna Rebel Heart Tour, Eagle Vision, 2017 |
Madonna | Vocal, Guitar, Ukelele | |||
Monte Pittman | Guitar, Ukelele | |||
Brian Frasier-Moore | Drums | |||
Ric'key Pageot | Keyboards, Accordian | |||
Nicki Richards | Background | |||
Kiley Dean | Background | |||
Sean Spuehler | Vocal Mix Engineer | |||
+ Performers | ||||
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DVD/Blu-Ray: | ||||
01. Rebel Heart Tour Intro | 13. S.E.X. (Video Interlude) | |||
02. Iconic | 14. Living For Love | |||
03. Bitch I'm Madonna | 15. La Isla Bonita | |||
04. Burning Up | 16. Dress You Up / Get Into The Groove | |||
05. Holy Water / Vogue | 17. Rebel Heart | |||
06. Devil Pray | 18. Illuminati (Video Interlude) | |||
07. Messiah (Video Interlude) | 19. Music | |||
08. Body Shop | 20. Candy Shop | |||
09. True Blue | 21. Material Girl | |||
10. Deeper And Deeper | 22. La Vie En Rose | |||
11. Heartbreakcity | 23. Unapologetic Bitch | |||
12. Like A Virgin | 24. Holiday | |||
Special Featues: An Excerpt From "Tears Of A Clown", Like A Prayer | ||||
CD: | ||||
01. Rebel Heart Tour Intro | 08. Heartbreakcity | |||
02. Iconic | 09. Living For Love | |||
03. Bitch I'm Madonna | 10. La Isla Bonita | |||
04. Burning Up | 11. Rebel Heart | |||
05. Holy Water / Vogue | 12. Candy Shop | |||
06. Devil Pray | 13. Unapologetic Bitch | |||
07. Deeper And Deeper | 14. Holiday | |||
Von den Pop-Ikonen der 80er Jahre ist nach dem Ableben von Michael Jackson und Prince eigentlich nur noch Madonna übrig. Klar, paar weitere Sternchen funkeln noch ab und an mal auf, aber längst nicht mehr mit der Strahlkraft von einst.
Und ein rebellisches Herz haben sie auch längst nicht mehr. Ganz anders Louise Ciccone. Die hat alles daran gesetzt aktuell zu bleiben, in Form zu bleiben und nicht zuletzt im Gespräch zu bleiben. Da war kein Skandal zu abgefahren, als dass er nicht mitgenommen worden wäre und ihre “Sex-Spielereien“ sicherten ihr natürlich immer die Aufmerksamkeit des voyeuristischen Publikums.
Gut da muss man kein Hehl daraus machen: Erotik gehörte bei Madonna immer in irgendeiner Form dazu. Entsprechend präsent ist sie auch in diesem Dokument ihrer "Rebel Heart Tour“.
Es macht aus meiner Sicht auch nicht viel Sinn hier in die Doppel-CD zu investieren. Längst ist bei Madonna das Visuelle gleichwertiger Bestandteil und so muss es mindestens das Package mit CD + DVD, bzw. Blu-Ray, sein.
Auf der Vorderseite des Covers wird das noch ab 6 Jahren von der FSK freigegeben, aber der Hinweis erst ab 15 Jahren, weil “strong language, sex und drugs references“, erscheint mir dann doch gegebener. Bei aller Liebe.
Mit der CD können alte Pop-Hasen wie ich, bzw. hoffnungslos in den 80er Jahren verhaftete Alt-Fans wohl nicht allzu viel anfangen. Die neueren Songs orientieren sich doch mehr an Techno und Bass’n’Drums als an dem locker-flockigen Pop von damals. Und da werden eben auch die früheren Hits angepasst und in ein Gewand gesteckt, in dem sich manche schwer tun, sie zu erkennen.
“Blood, Sweat and Tears“, droht die Sängerin schon im Intro an und so kommt es auch. Man braucht aber dann die Bilder, damit sich einem dieses Werk erschließt. Denn von einem Konzert kann man da gar nicht sprechen. Das ist ein Musical, eine Oper, ein Theaterstück – eine Inszenierung! Was hier an Material aufgeboten wird, ist schier unglaublich. Praktisch jeder Song kommt als eigenständiger, Fleisch und Blut gewordener Videoclip daher. Dass das Visuelle manchmal die Musik überdeckt, scheint durchaus gewollt, gehört zur Show und wird vom begeisterten Publikum lautstark honoriert.
Oftmals werden alte Songs auch in neuere Titel “integriert“, wie Vogue in Holy Water. Ich werde trotzdem den Eindruck nicht los, dass Songs wie La Isla Bonita (noch am ehesten an der ursprünglichen Form angelehnt) besonders wohlwollend aufgenommen werden. Auffallend viele homosexuelle Pärchen sind übrigens im Publikum sehen. Auch das zeigt die Ausnahmestellung von Madonna.
Die DVD/Blu-Ray ist auch deshalb vorzuziehen, weil hier weit mehr Songs zu finden sind und natürlich immer wieder wegen der Bilder. Frau Ciccone kommt mit stark auf die 60 zugehend gut weg, wenn sie auch bei der “Spannkraft“ deutlich jüngerer Bühnengespielinnen nicht mehr so ganz mithalten kann.
Show-mäßig steckt sie jedenfalls immer noch nahezu alle in die Tasche. Ob da La Vie En Rose als Tribute als Tribute an Edith Piaf gesehen werden kann, oder als Selbstbeweihräucherung, oder als einfach als cooler Bestandteil der Show? Wer will darüber richten? Das Urteil des Publikums ist klar und wer in den letzten Jahren Fan von Madonna war – oder sich einfach gern von einer Mega-Show beeindrucken lässt – der wird sich diesem anschließen und hier die ein oder andere vergnügliche Stunde verbringen. Wer nur aus nostalgischen Gründen hier liebäugelt, sollte sich vorher nochmal mit dem Material der letzten Jahre vertraut machen.