Magenta

The Twenty Seven Club

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 25.10.2013
Jahr: 2013
Stil: Progressive Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Magenta
The Twenty Seven Club, Tigermoth Productions, 2013
Rob ReedBass, Gitarre, Keyboards, Mandoline & Gesang
Christina BoothGesang
Chris FryGitarre
Gastmusiker
Andy EdwardsSchlagzeug
Produziert von: Rob Reed Länge: 241 Min 02 Sek Medium: CD & DVD
CD
01. The Lizard King04. Stoned
02. Ladyland Blues05. The Gift
03. Pearl06. The Devil At The Crossroads
DVD
Komplettes Album im 5.1 Surround SoundThe Making Of "The Twenty Seven Club"
The Lizard King (Promo Video)

Die Waliser MAGENTA bereichern die Progressive Rock-Szene seit 1999 und haben in dieser Zeit mittlerweile sechs Studio-Alben vorgelegt. Das jüngste hört auf den Namen “The Twenty Seven Club“. Dahinter verbirgt sich der ominöse Club der Musiker, die im Altern von nur 27 Jahren auf die eine oder andere Art aus dem Leben schieden. Sechs davon (namentlich: Jim Morrison von THE DOORS, Jimi Hendrix, ROLLING STONES-Gitarrist Brian Jones, NIRVANA-Kopf Kurt Cobain, Janis Joplin und Robert Johnson) haben sich die Neo-Progger als Figuren für die hier vertretenen sechs Epen ausgesucht, um ihnen auf ihre ganz eigene Weise ein musikalisches Denkmal zu setzen.

Dabei darf man natürlich nicht erwarten, dass MAGENTA sich dafür jeweils am musikalischen Stil der jeweiligen Person orientieren. Das hätte wohl auch niemand hören wollen, wie sich die Neo-Progger an Stilen wie Grunge, Blues, Rock’n’Roll oder Soul versucht hätten – und voraussichtlich gescheitert wären. Aber ein paar mehr Zitate oder wahrnehmbare Einflüsse, wie sie es einem kleinen Spanish Caravan-Anklang in The Lizard King versuchen, das hätte das Album dann schon abgerundet. Um nicht enttäuscht zu werden, sollte man sich aber auf der musikalischen Ebene von der Vorstellung verabschieden, dass sich das textliche Konzept dort wiederfinde.

Man muss schon festhalten, dass die textlichen Huldigungen hier wirklich überwiegend gelungen sind und sich meist schon alleine schon an den Liedernamen ableiten lassen. Jim Morrison ist The Lizard King, Jimi Hendrix symbolisiert den Ladyland Blues, Brian Jones steht für Stoned, Robert Johnson trifft wieder The Devil At The Crossroads, Janis Joplin ist die Pearl (wie ihr gleichnamiges posthum veröffentlichtes Album) und Kurt Cobain hatte The Gift. Allerdings transportieren die Lyrics häufig eine deutlich zu optimistische Note in sich. Stellenweise klingt es so, als ob es noch eine Hoffnung für die Person gäbe. In gewisser Weise spiegelt sich das auch in der Musik wieder, denn diese ist bei weitem nicht so düster, wie es ein Konzept-Album nahelegen würde, in dem es ausschließlich um Menschen geht, die deutlich zu früh gestorben sind.

Aber im Endeffekt ist es schon besser, MAGENTA bleiben musikalisch bei ihren Leisten und weben die Geschichten über die Vorbilder in klassisch neo-proggressive Musik im Stile von alten GENESIS, YES oder mit kleinen Abstrichen frühen Mike Oldfield. Der Sound klingt aber wieder typisch nach MAGENTA und wird den Fans der Band wieder sehr gut gefallen. Und so bleibt trotz einiger kleiner Schwächen wieder einmal eine rundum gelungene Scheibe der Waliser Progger.

Das Alleine wäre schon eine wirklich lohnenswerte Anschaffung, aber MAGENTA gehen auf “The Twenty Seven Club“ noch einen entscheiden Schritt weiter. Auf der beiliegenden DVD bekommt man das gesamt Album noch einmal im 5.1 Surround Sound, der einfach sensationell gut klingt. Dabei fallen einem beim Hören manches Mal kleinere Nuancen auf, die man sonst vielleicht nicht wirklich wahrgenommen hat. Ein Service, den man sonst eigentlich nur bei Steven Wilson noch geboten bekommt. Aber das ist ja noch nicht alles, denn außerdem nahmen sich MAGENTA die Zeit und erläutern das Konzept hinter dem Album und zwar ausführlich und durchaus unterhaltsam. Und als abschließendes i-Tüpfelchen haben sie noch das Promo-Video zu The Lizard King mit draufgepackt.

MAGENTA legen mit “The Twenty Seven Club“ in dieser Form ihr vielleicht ambitioniertestes Album bislang vor, zumindest einmal was die Umsetzung und Ausstattung betrifft. Hier stimmt nahezu alles. Für Freunde des Neo Prog ist dieses Album ein Fest und eine Entdeckungsreise zugleich, denn auf der CD und der DVD zusammen bieten MAGENTA hier sage und schreibe mehr als 240 Minuten geballte Prog-Power! Die hätte nur besser sein können, wenn sich die Künstler mit kurzen, prägnanten Melodien oder Textzitaten in den einzelnen Stücken wiedergefunden hätten.

Marc Langels, 21.10.2013

 

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