Magnolia

Magnolia

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.01.2007
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Magnolia
Magnolia, Transubstans Records, Record Heaven, 2006
Ronny Eriksson Vocals, Guitars, Bass, Keyboards
Anders 'Heda' Hedström Drums
Produziert von: Ronny Eriksson Länge: 40 Min 25 Sek Medium: CD
1. Resa Utan Slut6. Magnolia
2. Kvarnsten7. Natt Blev Dag
3. Försvunnen8. Dalsländsk Polska
4. Trollbunden9. Vem bestämmer?
5. Stanna Till!

In den Vierzigern wurde gemeinsam mit Zarah Leander durchgehalten (Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen); im Jahrzehnt des Wunders von Bern startete Siw Malmquist vermutlich ihre ersten Gesangsversuche; Pippi Langstrumpf sollte vermutlich das Wunschkind der Hippie-Generation werden; Agnetha, Björn, Benny und Anna-Frid, kurz ABBA genannt, gewannen 1974 mit Waterloo den Eurovision Song Contest und haben bis heute mehr als Abba-Millionen Tonträger verscherbelt; ROXETTE begannen in den Achtzigern ihren Siegeszug mit gehobenem Pop-Rock [Jürgen, kann ich Dir irgendwie helfen? - Anm.der Red.], während das nachfolgende Jahrzehnt uns mit den THE CARDIGANS und den True Metallern HAMMERFALL mehr oder weniger beglückte. Im noch nicht allzu betagten Jahrtausend sind u.a. die Rotz-Rocker BACKYARD BABIES fleißig, wenn auch nicht sonderlich erfolgsverwöhnt. Soweit eine kurze Einführung in die Historie kultureller schwedischer Exporte...

Die Geschichte von MAGNOLIA startete 1994, als ein gewisser Ronny Eriksson mit dem Schreiben eigener Songs begann. Inspiriert von der Musik aus den späten Sechzigern und frühen Siebzigern, nahm er seine ersten Versuche mittels eines portablen 4-Spur-Gerätes auf. Das von ihm initiierte Projekt lief unter dem Namen MAGNOLIA an. Dieser wurde von einem alten BLUE CHEER-Song (Magnolia Caboze Babyfinger) hergeleitet. Ronny spielte neben der Gitarre auch noch den Bass sowie die Keyboards und sorgte mit seinen kräftigen Stimme für den Gesang, während sein Kumpel Anders "Heda" Hedström die Rolle des Schlagzeugers einnahm.
Im "Drop-out" Studio des schwedischen Musikers Love Tholin im eher ländlichen Städtchen Amal entstand innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren (2003 - 2006) das vorliegende Album. Tholin spielte Gitarre beim Opener Resa utan slut, während an den Drums zuweilen Erikssons kleiner Bruder Tomas aushalf. Ronnys Freundin Ewa Ulrika Gustavsson, die für das Album-Cover verantwortlich zeichnet, wirkte zudem bei Försvunnen mit. In welcher (familiären) Verbindung Carl Frederik Eriksson zu Ronny E. steht, sagt das vorliegende Info-Blatt leider nicht aus. Die Posaune beim Folkmusik-inspirierten Dalsländsk polska wird jedenfalls von ihm geblasen. Soviel Faktengetue muß sein.

Die Verantwortlichen sehen die Musik MAGNOLIAs in der Tradition solcher Acts wie CREAM oder WEST, BRUCE & LAING. Man spielt einen schweren progressiven Bluesrock und singt alles in schwedischer Sprache, was der ganzen Angelegenheit ein besonderes Gefühl geben soll. Nicht alles muß immer in englischer Sprache vorgetragen werden. Es gibt in der Musikgeschichte ausreichend Beispiele, welche das erfolgreich dokumentieren. So weit, so gut.
Der Anfang mit dem recht sperrigen Resa utan slut scheint auf einen verheißungsvollen Weg hinzuweisen, doch leider haben MAGNOLIA hier schon fast alles Pulver verschossen. Man dudelt mehr oder weniger inspiriert durch einen Wust von Songs, die besser in Amal geblieben wären. Ein stinklangweiliges Instrumental (Försvunnen) mit irgendwelchen unheimlichen, irren Stimmen im Hintergrund wirkt, ebenso wie die auf Dauer störenden schwedischen Gesänge, befremdlich. "Magnolia" rockt nicht, 'it sucks'. Hier und da mal ein paar Wah-Wahs oder der Bläsereinsatz bei Dalsländsk polska ist für ca. fünf Sekunden originell, danach entsteht wieder der Eindruck amateurhafter Dudelei. Dass es doch noch anders geht, beweist Vem bestämmer?. Endlich bekommt man so etwas wie einen richtigen Song vorgesetzt. Heavy Bluesrock mit verhallender Gitarre und einem sich allmählich aufbauendem Spannungsbogen bei diversen Tempowechseln sorgen für einen erträglichen Abschluß.

Nicht alles was lange währt, wird gut. Bei Wein mag das zutreffen, bei Käse nicht. Verglichen mit ihren Landsleuten von KAMCHATKA und deren löblicher Scheibe aus 2006 haben wir es im Fall von MAGNOLIA mit dem schimmeligen Brotbelag zu tun.

Jürgen Ruland, 05.01.2007

 

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