Malcolm Holcombe For The Mission Baby, Echo Mountain Records, 2009 |
Malcolm Holcombe | Vocals, Acoustic Guitar | |||
David Roe | Upright Bass | |||
Jared Tyler | Dobro, Lap Steel, Harmony Vocals | |||
Tim O'Brien | Mandola, Bouzouki, Fiddle,Banjo, Harmony Vocals | |||
Lynn Williams | Drums, Djembe | |||
Ray Kennedy | Piano, Acoustic Guitar, Shaker Stick | |||
Siobhan Maher, Mary Gauthier | Harmony Vocals | |||
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01. Bigtime Blues | 07. For The Mission Baby | |||
02. Hannah's Tradin' Post | 08. Another One Gone | |||
03. Leonard's Pigpen | 09. Doncha Miss That Water | |||
04. You Have It All | 10. Straight And Tall | |||
05. Short Street Blues | 11. Whenever I Pray | |||
06. A Bigger Plan | 12. Someone Left Behind | |||
Wieder mal so ein Fall von "Kritikers Liebling, aber von der großen Menge unbeachtet". Malcolm Holcombe, der alte Haudegen mit der Schotterstimme, die sich nach wie vor gewaltig und unaufhaltsam durch seine straßenerprobten Geschichten fräst, erfreut uns dieser Tage mal wieder mit einem frischen Album. Nach seiner kurzen Liaison mit Geffen Records Mitte der Neunziger und krisengeschüttelten Alkoholeskapaden bleibt der kantige Songwriter nun seinem Independantstatus treu.
Der aktuelle 12-Song-Zyklus, "For The Mission Baby", vertraut einmal mehr auf Produzent Ray Kennedy (Steve Earles Studiokollege), der Holcombes Stories glücklicherweise schnörkellos und kompromisslos in Szene setzt. Nichts anderes stünde diesen Liedern besser zu Gesichte, als Kennedys Recording und Mixing Geschicke. Ein gutes Team. Meister Holcombe steht natürlich nicht allein vorm Mikrofon, sondern lässt sich seine knorrigen Ideen von so kompetenten Mitstreitern wie David Roe (Upright Bass), Jared Tyler (Dobro), Tim O'Brien (Banjo, Mandola, Fiddle) und Lynn Williams (Drums) ausgestalten. Die gute Mary Gauthier veredelt sogar einen Track (Doncha miss that water) mit ihren Harmony Vocals.
Was soll man sonst noch groß erzählen: Holcombe ist nach wie vor ein guter Songwriter, ein eindringlicher Sänger, ein veritabler Gitarrist, changiert gekonnt zwischen Blues, Country und Folk-Anleihen, wobei die Schlagseite dieses Mal eher Richtung Country kippt. Und, genau so wie Holcombes zerfurchtes Gesicht einiges seiner drastischen Erfahrungen erahnen lässt, setzen sich auch seine Songs über alle Gräben hinweg und scheren sich nicht um den Dreck unter ihren Sohlen, wollen nicht um jeden Preis gefallen, sondern mit ehrlich gemeinter und tief empfundener Musikalität überzeugen. Kurzum, Malcolm Holcombe bleibt ein authentischer Künstler.