Man Doki

Soulmates

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.11.2002
Jahr: 2002

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Redakteur(e):

Joachim Domrath


Man Doki
Soulmates, Sony Music, 2002
Leslie Mandoki Vocals, Drums, Percussion
Laszlo Bencker Keyboards, Grand Piano, Hammond
Ian Anderson Vocals, Flute
Jack Bruce Vocals, Bass
David Clayton-Thomas Vocals
Bobby Kimball Vocals
Steve Lukather Vocals, Guitars
Peter Maffay Vocals
Chris Thompson Vocals
Al di Meola Guitars
Steve Khan Guitars
Mike Stern Guitars
Michael Brecker Tenor Sax
Randy Brecker Trumpet, Fluegelhorn
Bill Evans Tenor & Soprano Sax
Pino Palladino Bass
Anthony Jackson Bass
Victor Bailey Bass
Produziert von: Leslie Mandoki Länge: 77 Min 49 Sek Medium: CD
1. Crossing The Timeline8. One Night A Day
2. Daydream9. Is There A Dream Left
3. Highest Hopes And Darkest Fears10. I Lost My Heart In China
4. A Dreamers Not A Fool11. Pictures Of Life
5. Look Up To The Sky12. Room No. 8
6. The Endless Power Of Change13. Last Day Of Summer
7. Playing With The Time

Liest man die Besetzungsliste der jetzt besprochenen LP, entschuldigung CD, so ist das wie eine Reise durch die Rock-, Pop- und Jazzgeschichte.
Jack Bruce, Ian Anderson, die Brecker Brothers und sogar Saxophonevirtuose Bill Evans sind nur einige der hochkarätigen Gastmusiker auf Leslie Mandokis neuer LP, ähmm ich meine natürlich CD.
Wie komme ich nur immer wieder auf LP. Liegt das an dem CD-Aufdruck "Analog Recording" und dem LP-Design der CD?
Nun, um es vorwegzunehmen. Der Klang von "Soulmates" ist atemberaubend. Aber dazu später mehr.

Vor dem ersten Anspielen studiere ich das Booklet. 13 Songs und fast 78 Minuten Spielzeit. Alle Achtung. Das sind fast 3 Country Neuerscheinungen, was die Länge angeht.
Und sofort fällt mir der 15-minütige Track Look Up To The Sky ins Auge. Solche Spielzeiten sind heute selten zu finden.
Ich lehne mich entspannt in meinem Sessel zurück und starte den Player. Wow, was für ein dynamischer und durchsichtiger Klang. Meine Canton Karat 70 scheinen förmlich zu lächeln. Von spitzen Höhen weit und breit keine Spur.
Nach wunderschönem Piano-Intro entwickelt sich ein herrlicher Popsong veredelt mit dem ausgezeichneten Gesang solcher Gaststars wie z.B. David Clayton-Thomas von einer meiner Lieblingsbands BLOOD SWEAT AND TEARS oder Jack Bruce oder Chris Thompson oder oder...
Nach 10-Minuten wird es fein jazzig mit Soloeinlagen von u.a. Michael und Randy Brecker sowie Steve Lukather um zum Schluß stilistisch wieder popig zu werden.
Ein beeindruckendes Stück Musik.

A Dreamers Not A Fool ist dagegen „nur“ 7 Minuten lang. Für einen Ohrwurm keine schlechte Spielzeit. Nach anfänglichem JETHRO TULL Flötenfeeling wird es hochgradig melodisch. Ian Anderson, Bobby Kimball, Jack Bruce und Leslie Mandoki treiben die Melodie mit ihrem hervorragenden Vocals voran. Und der perfekte Klang begeistert auf’s Neue. Die Staffelung der Instrumente und die saubere Auflösung der Gesangs-Arrangements sind eine wahre Pracht.
Das Piano klingt nach Piano und nicht nach DX7. Leslies Drums kommen knochentrocken aus den Membranen. Halliges Schlagzeug-Gematsche sucht man vergebens. Gitarren, Bass und Brass klingen nicht minder perfekt. Teilweise klingen die Brass-Arrangements wie aus perfekten Jazz-Aufnahmen der späten Sechziger.
Als Vergleich fällt mir spontan Herbie Hancocks Watermelon Man ins Ohr. Ich werde Hancocks perfekte Analog LP "Takin' Off" mit Dexter Gordon und Freddie Hubbard gleich hinterher auflegen.

Doch weiter mit "Soulmates". One Night A Day klingt wie eine Fusion aus CHICAGO und TOTO. Höhepunkt des feinen, eingängigen Songs sind die Gitarrensoli von Al Di Meola und Steve Lukather. Al’s akustische Gitarre klingt göttlich im Duell mit Steve’s elektrischer. Leslie’s einfallsreiches Schlagzeug paßt dazu hervorragend. Die harmonische Symbiose zwischen Gitarren, Bass und Drums ist eine musikalische Delikatesse.
I Lost My Heart In China führt zurück in die Anfangszeit von TOTO. Ein prächtiger Ohrwurm, der durch Bobby Kimballs Stimme und Steve Lukathers Gitarrenphrasen wirklich wie ein Toto Song von den ersten beiden Alben anmutet. Stark.
Pictures Of Life wird geprägt von Laszlo Benckers fulminantem Pianospiel und den prägnanten Bläsersätzen. Das ist Jazz-Pop-Rock in Vollendung.
Erinnerungen an Leslie Mandokis Vorgängerwerk sollen mit Room No. 8 geweckt werden. Der Latin Jazz/Poper macht Spaß. Kommt er doch so wunderbar relaxt daher.

Obwohl die CD fast 80 Minuten dauert, wird es nie langweilig. Dazu ist das Songmaterial einfach zu gut. Ausfälle kann ich beim besten Willen nicht ausmachen.
Doch neben all dem starken Songmaterial ist auch die hervorragende Aufnahmequalität ein mitentscheidender Faktor für meine Bewertung. Machen wir es wie im Kunstturnen: Höchstwertung 10 Punkte für Musik und Klang.

Und ein wichtiger Hinweis zum Schluß: Diese CD ist zu schade fürs Abspielen in einem mickrigen CD-Radiorekorder oder Discman. Hört Euch "Soulmates" über die guten alten Lautsprecher an. Augen zu und einfach nur geniessen.
Und es darf auch ruhig etwas lauter sein. Bei diesem Edelklang wird es bei hohen Pegeln niemals nervig.

Joachim Domrath, 01.11.2002

 

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