Manfred Mann's Earth Band

Radio Days Vol 1 – 4

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.05.2019
Jahr: 2019
Stil: R&B, Rock
Spiellänge: 500:01
Produzent: Steve Fernie

Links:

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Plattenfirma: Creature Music / Soulfood Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

The Blues Band

Bob Dylan

Paul Jones

Titel
Radio Days Vol. 1 – The Paul Jones Era “Live At The BBC 64 - 66“
Disc A:
01. Groovin‘ (#1)
02. Band Interview
03. Watermelon Man
04. Sha La la (#1)
05. Band Interview
06. I Need You
07. Come Tomorrow
08. Look Away
09. L.S.D.
10. Manfred Mann & Tom McGuiness Interview
11. Oh No Not My Baby (#1)
12. That‘s The Way I Feel
13. The Abominable Snowman
14. Manfred Mann & Paul Jones Interview
15. The One In The Middle
16. The Parchman Farm (Paul Jones Solo)
17. What Am I To Do
18. I Put A Spell On You
19. Manfred Mann Interview
20. If You Gotta Go, Go Now
21. Watch Your Step
Disc B:
01. I Took A Little While
02. Manfred Mann Interview
03. There‘s No Living Without Your Loving
04. Spirit Feel
05. Tired Of Trying, Bored With Lying, Scard Of Dying (Unedited)
06. When Will I Be Loved (#1)
07. Still I‘m Sad
08. Manfred Mann Interview
09. Pretty Flamingo
10. Machines
11. Long Hair, Unsquare Dude, Called Jack
12. Paul Jones Interview
13. You Better Be Sure
Alternative Versions:
14. Sha La La (#2)
15. Mike Vickers Interview
16. Come Tomorrow
17. Groovin‘
18. Watermelon Man (#2)
19. Oh No Not My Baby (#2)
20. When Will I Be Loved (#2)
Radio Days Vol. 2 – The Mike D‘Abo Era “Live At The BBC 66 - 69“
Disc A:
01. Mohair Sam
02. Mike d‘Abo Interview
03. Just Like A Woman
04. Wang Dang Doodle
05. Manfred Mann Interview
06. Semi-Detached, Suburban Mr. James (#1)
07. Morning After The Party
08. Ha! Ha! Said The Clown
09. The Nitty Gritty
10. Sweet Pa
11. Hound Dog
12. Manfred Mann Interview
13. So Long, Dad
14. I‘m Your Hoochie Coochie Man (#1)
15. Manfred Mann & Mike d‘Abo Interview
16. Mighty Quinn (#1)
17. Handbags And Gladrags
18. Cubist Town
19. Sleepy Hollow
20. Manfred Mann & Mike d‘Abo Interview
21. My Name Is Jack (#1)
22. The Vicar‘s Daughter
Disc B:
01. Each And Every Day
02. The Letter
03. Mike d‘Abo Interview
04. Fox On The Run
05. Fever
06. Abraham, Martin & John
07. So Long
08. Clair
09. Sentimental Sunday (Mike d‘Abo Solo)
10. Manfred Mann & Mike d‘Abo Interview
11. Ragamuffin Man
12. Oh What A Day
13. The Last Goodbye
Alternative Versions & Off-Air Recordings
14. Just Like A Woman (#2)
15. Semi-Detached, Suburban Mr. James (#2)
16. I‘m Your Hoochie Coochie Man (#2)
17. Mighty Quinn (#2)
18. Manfred Mann & Mike d‘Abo Interview
19. My Name Is Jack (#2)
20. Orange Peel
21. She‘s A Woman
22. Summertime
23. You‘ve Got It Made
 
Radio Days Vol. 3 – Chapter Three “Live Sessions & Studio Rarities“
Disc A:
01. Manfred Mann Interview
02. Manfred Mann & Mike Hugg Interview
03. Sometimes
04. Time
05. One Way Glass
06. Bluesy Susie
07. Jump Before You Think
08. Breakdown
09. Konekuf (Mono Demo)
10. Time (Mono Demo)
11. Happy Being Me (Mono Single Master)
12. Devil Woman (Stereo Single Master)
13. Train Crash
14. So Sorry Please
15. Chips
16. Broken-Glass Lives
Disc B:
01. The Michelin Theme (Go Radial, Go Michelin)
02. The Maxwell House Shake
03. Ski “Full Of Fitness“ Theme
04. Sweet Baby Jane
05. The Gorge
“Venus In Furs“ Soundtrack Excerpts
06. Venus In Furs – Main Titles
07. Buried Treasure
08. Something In The Water
09. Party Flashback
10. Deadly Liaison
11. Let‘s Get Together (Lead Vocals: Barbara McNair)
12. Phantom From The Past
13. Erotic Interlude
14. Alone With Rita
15. Excited To Death
16. Musical Infidelity
17. At The Party (Jump Before You Think)
18. Fondling Venus
19. Dreams Of Wanda
20. Sexy Photo Shoot
21. Bathtub Suicide
22. Wanda Vs. Rita
23. Returning To Istanbul
24. The Sultan And And The Slave Girl
25. Strung Up To Die
26. The Truth About Wanda
27. Tombstone Revelation
28. A Horrific Discovery
29. Venus In Furs – End Credits
Radio Days Vol. 4 – Earth Band “Live At The BBC 70 - 73“
Disc A:
01. Ashes To The Wind
02. Black Betty
03. Happy Being Me
04. Mercury, The Winged Messenger
05. Buddah
06. Messin‘
07. Father Of Day, Father Of Night (Medley)
08. Mighty Quinn (#3)
Disc B:
01. Living Without You
02. Big Betty
03. Mighty Quinn (#2)
04. Dealer
07. Glorified Magnified
08. Messin‘
09. Get Your Rocks Off
10. Cloudy Eyes
11. Father Of Day, Father Of Night
12. Solar Fire
13. Bubblegum And Kipling (Earth The Circle, Part 2)
Musiker Instrument
Manfred Mann Keyboards
Paul Jones, Mike d‘Abo Vocals
Tom McGuinness Guitar, Bass
Mike Vickers Guitar, Saxophone, Flute
Mike Hugg Drums, Vocals
Klaus Voormann Bass
Mick Rogers Guitar, Vocals
Chris Slade Drums
Colin Pattenden Bass
Craig Collinge Drums
Steve Yorck Guitar, Bass, Harmonica

Nachdem bereits im letzten Jahre einige vielbeachtete Re-Releases aus dem Fundus von MANFRED MANN erschienen, folgen nun vier weitere Alben – allesamt Doppel-CDs und auch als Heavyweight Vinyl erhältlich – , die die frühen Tage Manns und seiner verschiedenen Formationen bei ihren zahlreichen Besuchen bei der BBC dokumentieren. Diese Aufnahmen laufen unter dem Etikett “Artist Approved“, was soviel heißt wie von allen Beteiligten abgesegnet.

Vol.1 trägt den Untertitel “The Paul Jones Era“, womit schon klar ist, dass hier der charismatische spätere Sänger von THE BLUES BAND am Mikro stand und mit Tom McGuinness ein weiteres Mitglied der späteren Pub Rock‘n‘Blues Band für Gitarre und auch Bass verantwortlich zeichnete. Das sind die frühen Tage der 1962 als MANN HUGG BLUES BROTHERS gegründeten Band. Dem Zeitgeist entsprechend fühlte man sich dem R&B sehr verpflichtet und schon gleich Groovin‘ erinnert nicht wenig an Ray Charles. Natürlich sind alle Aufnahmedaten und -orte von der BBC akribisch verzeichnet und entsprechend im Booklet zu finden.

Zwischendurch gibt‘s ebenso informative wie unterhaltsame Interviewschnippsel wo sich die unterschiedlichen Charaktere einzelner Bandmitglieder durchaus schon abzeichnen. Großteils stammen die Aufnahmen aus der populären “Top Of The Pops“-Reihe und die Qualität ist nahezu durchgehend sehr gut. Neben eigenen Songs gibt‘s, auch das zu der Zeit absolut üblich, Coverversionen von Zeitgenossen. Darunter I Put A Spell On You, When Will I Be Loved oder das ursprünglich für die YARDBIRDS geschriebene The One In The Middle. Umgekehrt gibt‘s eine Instrumentalversion des YARDBIRDS-Hits Still I‘m Sad. Sehr jazzig.

Der große Hit Pretty Flamingo fehlt natürlich ebenso wenig, wie die nicht ganz so großen Hits Sha La La und Come Tomorrow. Die Qualität der Band und besondere von Paul Jones ist hier schon deutlich hörbar.

Letzterer verließ die Band 1966 und Mike d‘Abo bekam den Vorzug vor, aus heutiger Sicht schon beachtlich, Rod Stewart. Dieser Zeit, heute sagt man MANFRED MANN CHAPTER II, ist  Vol. 2 gewidmet.

Stilistisch sind wir auch zwischen 1966 und 1969 noch im Swinging London angesiedelt, wobei sich natürlich mit der Zeit mehr Psychedlica mit einschleicht. Manns Händchen für Coverversionen, besonders was Bob Dylan angeht, wird immer offensichtlicher, was sich gleich bei Just Like A Woman zeigt. Erstaunlich wie nah d‘Abo stimmlich an den großen Folk-Barden heranreicht.

Jazz-Einflüsse blieben vorhanden, wie in Willie Dixons Wang Dang Doodle zu hören, aber das war natürlich auch die Zeit, in der die Band enorme Pop-Erfolge mit Hits wie Ha! Ha! Said The Clown, Fox On The Run, My Name Is Jack oder Mighty Quinn hatte. Klar, dass die hier zu finden sind. Interessant ist unter anderem die Coverversionen von Hound Dog, auch das sehr jazzy und mehr im R&B, denn im Rock‘n‘Roll angesiedelt, und Handbags And Gladrags, von d‘Abo geschrieben und später für Rod Stewart ein Hit.

Eine blues-jammige Fassung von The Letter findet sich auf der zweiten CD ebenso, wie eine jazzig-impriovisierte Fassung von Fever, inklusive Querflöte. Ich glaube, bei den “Alternative Versions & Off-Air Recordings“ ist man dann etwas durcheinander gekommen, denn mein Player zeigt nur 22 von angeblichen 23 Songs an, aber gegen Schluss nimmt man das nicht mehr so genau. Das ist teils schon groberer Stoff, wie She‘s A Woman von THE BEATLES.

Bei Vol. 3 sprechen wir dann tatsächlich auch offiziell von MANFRED MANN‘S CHAPTER III. Einst als Drummer Mitbegründer der Band, steht nun Mike Hugg am Mikro und, ja, jetzt sind etliche Bläser in der Band und es wird extrem jazzig und experimentell. Da ist es fast Manfred Manns Orgel, die den Laden in Stücken wie Time zusammenhält. Also, das ist jetzt schon eine völlig andere Geschichte. Im Hintergrund klingt immer noch gern der frühere Stil durch, aber darüber wird gern und öfter improvisiert, und man muss schon aufpassen, dass man die Struktur noch erkennt. Eher was für die Progressiv-Abteilung.

Zumindest historisch interessant sind die Auszüge aus dem “Venus In Furs“ Soundtrack, wobei es sich dabei, Titeln wie The Sultan And The Slave Girl oder Erotic Interlude, womöglich nicht immer um jugendfreien Stoff handelt. Ist ja immerhin nur instrumental.

Wenig gehört sicher auch die Michelin-Werbesingle The Michelin Theme (Go Radial, Go Michelin). Insgesamt gestaltet sich “Vol. 3“ also nicht so eingängig wie die Vorgänger, aber wir kratzen ja auch schon an den 70ern.

In denen es dann zur heute noch existierenden und umtriebigen MANFRED MANN‘S EARTH BAND kam. Aus deren “Live At The BBC“-Aufnahmen zwischen 1970 und 1973 schöpft. Vol. 4.

Hier ist dann natürlich schon Mick Rogers an der Gitarre dabei, der den bluesigen Anteil wieder vergrößert, und der spätere AC/DC-Drummer Chris Slade. Ja, das geht zunächst auch noch etwas Blues-Jam-mäßig zu, aber jetzt doch zielgerichteter. Auch wenn der spätere RAM JAM-Hit Black Betty noch viel Improvisations-Spielraum lässt. Dennoch eine coole Blues Rock-Fassung.

Stammen die ersten drei Songs noch aus dem Oktober 1971 (Mann‘s Orgel klingt zum Teil frappierend ähnlich zu der von DEEP PURPLEs Jon Lord!) sind wir mit Track 4 bis 8 der ersten CD zwei Jahre später, im November 1973, und entsprechend kommen hier die Hits und Trademark-Stücke der EARTH BAND. Das sphärische und progressive Mercury, The Winged Messenger, das folkig-psychedlische Buddah und natürlich Messin‘  und von der grandiosen  “Solar Fire“-LP Father Of Day, Father Of Night. Auch hier wird im Mittelteil ordentlich improvisiert.

Mighty Quinn  kommt ziemlich verspielt und gleichfalls mit Improvisationen verziert. Auf der zweiten CD beginnen wir wieder 1971, wo die Band bei Living Without You den Weg zurück in die poppigeren 60er sucht. Black Betty hieß hier noch Big Betty (im Gegensatz zum Leadbellys Original, welches natürlich Black Betty heißt).

Dazu finden sich hier weitere Versionen von Klassikern der Band. Mick Rogers‘ Get Your Rocks Off bedient sich im Intro mal kurz bei PURPLEs Lazy, stampft ansonsten schwer im Blues Rock. Man hört, dass es ein Song ist, den Rogers für sein eigenes Projekt komponiert hat.

Höhepunkte sind für mich die Mitschnitte von Father Of Day, Father Of Night und Solar Fire, die die Live-Qualitäten der Band eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Komplettisten müssen wohl alle vier Alben haben – und damit über acht Stunden Material! - , mir persönlich würde “Vol. 3“ wahrscheinlich nicht unbedingt fehlen.

 

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