Manilla Road Mysterium, Zyx Records, 2013 |
Mark "The Shark" Shelton | Gesang & Gitarre | |||
Bryan "Hellroadie" Patrick | Gesang | |||
Joshua Castillo | Bass | |||
Andreas "Neudi" Neuderth | Schlagzeug | |||
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01. The Grey God Passes | 06. Only The Brave | |||
02. Stand Your Ground | 07. Hallowed Be Thy Grave | |||
03. The Battle Of Bonchester Bridge | 08. The Fountain | |||
04. The Hermitage | 09. The Calling | |||
05. Do What Thou Will | 10. Mysterium | |||
Die 1977 gegründeten MANILLA ROAD gehören sicherlich zu den bedeutensten Bands im Bereich des US-amerikanischen Epic Metal und haben mit ihrem 1983er Werk "Crystal Logic" eines der Standardwerke des Genres geschaffen. Nach ihrer Auflösung 1990 macht die nahezu runderneuerte Band - einzig Sänger und Gitarrist Mark Shelton ist noch von der Ur-Besetzung dabei - seit 2001 wieder Musik.
Zwei Jahre nach "Playground Of The Damned" steht nun mit "Mysterium" das neue Werk in den Läden. Darauf bieten MANILLA ROAD wieder ihren typischen epischen Power Metal, der einen enorm hohen Wiedererkennungswert besitzt. Das liegt aber nur zu einem Teil an der Musik. Denn was als erstes an der CD – wie schon an den vorangegangenen - auffällt ist der unterirdisch schlechte Sound, den auch diese "Produktion" wieder "auszeichnet".
Es ist mir nahezu unbegreiflich, wie eine professionelle Band - zudem eine so gute wie MANILLA ROAD - so einen Klangbrei veröffentlichen kann. Gerade in Zeiten, wo die technischen Möglichkeiten der Heimproduktion so fortgeschritten sind, dass viele mäßig talentierte Bands wie eine QUEEN- oder BOSTON-Produktion der frühen Jahre klingen können.
Und es ist wirklich eine Schande, wenn man dann noch das definitiv nicht schlechte Material auf "Mysterium" in Betracht zieht. Leider wird einem der Hörgenuss durch den Sound doch ziemlich vermiest. Da hilft selbst ein Hammer-Song wie der Titeltrack nichts. Wenn das Schlagzeug so rumpelt und die Gitarren so wenig dynamisch klingen, dann stellt sich wenig Freude ein.
Mir ist wohl bewusst, dass MANILLA ROAD nie so richtig IRON MAIDEN-mäßig (zu Zeiten von Martin Birch) klangen, aber zumindest zu einem KING DIAMOND-Sound hätte es schon reichen können. Dann wäre die Anhängerschaft auch definitiv größer. So werden wieder die MANILLA ROAD-Anhänger das Album lieben und den Klang als willentlich so belassenen Aspekt der Kunstfertigkeit der Band verklären. Und all diejenigen, die bisher von den dillentantischen Klangkünsten abgeschreckt wurden, werden auch jetzt keinen Zugang finden.
Das ist insofern schade, weil Shelton & Co. hier einige wirklich gelungene Kompositionen vorlegen (The Battle Of Bonchester Bridge, Only The Brave, Hallowed Be Thy Grave, The Fountain, Mysterium). Insofern ist “Mysterium" eines dieser Alben, bei denen sich die Frage aufdrängt: was wäre wenn? In diesem Fall, was wäre wenn die Produktion nur wenigstens durchschnittlich gut wäre. Ich bin mir sicher, "Mysterium" hätte viele Freunde gefunden. So könnte das Album höchstens als "Demo des Monats" irgendwo ankommen und ich bin mir sicher, dass da die Konkurrenz auch deutlich besser klingt. So bleibt wohl auch "Mysterium" wieder einer kleinen Minderheit vorbehalten. Schade drum.