Marco Minnemann

Borrego

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.09.2017
Jahr: 2017
Stil: Progressive Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Marco Minnemann
Borrego, Lazy Bones Records, 2017
Marco MinnemannGesang & alle Instrumente
Gastmusiker
Joe SatrianiGitarre
Alex LifesonGitarre
Tony LevinBass
Elizabeth CarlsonVioline
Brigitte RokaGesang
Giorgia VanniGesang
Donna ZedGesang
Produziert von: Marco Minnemann & Scott Schorr Länge: 116 Min 05 Sek Medium: CD
Disc 1 (63:14)
01. Sandstorm08. Cutting It Short
02. The Healer09. Mirage
03. Thunderstorm10. Gold Digger
04. Sculptures11. On That Note
05. A Random Place12. Everyday Springtime
06. North Bound13. South End
07. Palms Inn Blues14. One Margarita (& The Milky Way)
Disc 2 (52:51)
01. Horsepower08. Roadrunner
02. What Brought You Here?09. What Can I Hide?
03. 3 Ghosts In A Saloon10. Broken Part
04. Homicide11. Walls (Bonus Track)
05. Lady In White12. Why Should I Care? (Bonus Track)
06. Vallecito13. And Over Again (Bonus Track)
07. Hometown14. OTN (Remix) (Bonus Track)

Den meisten Musikbegeisterten ist Marco Minnemann als der Groove-Meister von Joe Satriani (bei "Shockwave Supernova" und auf seinen letzten Tourneen), Steven Wilson (bei v“The Raven That Refused To Sing (And Other Stories)“, “Drive Home“, “Hand. Cannot. Erase“ und “Transience“), Paul Gilbert (“Burning Organ“, “Spaceship One“) und der All-Star-Band THE ARISTOCRATS bekannt, sowie dafür, dass er sich – letztlich leider erfolglos – um die Nachfolge von Mike Portnoy bei DREAM THEATER beworben hatte. Etwas weniger ist bekannt, dass Minnemann eben nicht nur ganz hervorragend Schlagzeug spielt sondern darüber hinaus noch ein sehr talentierter Komponist ist, der auf zahlreichen Instrumenten zu Hause ist.

Einen entsprechenden Beleg für seine Vielseitigkeit legt Minnemann mit dem aktuellen Solo-Werk “Borrego“ vor. Dabei scheinen ihm die Ideen nur so zugeflogen zu sein, denn hierbei handelt es sich direkt mal um ein vollgestopftes Doppel-Album mit nahezu zwei Stunden Musik. Dabei lässt sich Minnemann, ebenso wie bei der Auswahl der Künstler, für die er in der Vergangenheit gearbeitet hat, nicht auf einen musikalischen Stil festlegen, sondern bietet dem Zuhörer einen wilden musikalischen Ritt durch nahezu alle Genres (einmal abgesehen von Klassik und Jazz – und letzterem kommt er in manchen Improvisationspassagen schon ziemlich nahe). Thunderstorm erinnert ein wenig an die elektronische, experimentelle Musik, die auch sein Schlagzeug-Kollege Terry Bozzio gerne macht.

Wer nun aber gedacht hätte, dass bei dem Solowerk eines Schlagzeuger sicherlich vertrackte Rhythmen und ausufernden Percussion- oder Schlagzeug-Parts im Mittelpunkt stehen würden, der sieht sich hier – durchaus angenehm – eines besseren belehrt. Denn Minnemann versteht sich in erster Linie als Komponist, der auch nahezu alle instrumentalen Spuren alleine eingespielt hat. Zudem sind lediglich acht der insgesamt 28 Stücke auf dem Album rein instrumental gehalten, was bedeutet der Gesang kommt auch von Minnemann und auch da macht er eine mehr als nur passable Figur.

Als prominente Gäste hat sich Minnemann dabei sowohl Joe Satriani als auch Alex Lifeson von RUSH eingeladen, die sieben der Songs mit ihren Gitarrenspuren noch zusätzlich „aufmotzen“. Auf dem Remix von OTN (Kurzform für On That Note) gibt sich zudem Bass-Großmeister Tony Levin die Ehre. Dabei ist insbesondere bei Satriani auffällig, dass er deutlich anders agiert als auf seinen Solo-Platten. Da sich “Borrego“ nicht einer einzigen Musikgattung zuordnen lässt, ist es auch nicht ein Album, das sich an Fans eines bestimmten Genres richtet. Viele Hörer werden sicherlich sehr überrascht sein, wie abwechslungsreich – auch stimmungstechnisch – die 28 Stücke sind. Es erinnert eher an experimentelle Klangwelten, die es zu erforschen und auszuloten gilt. Es ist allerdings eine für den Hörer wahrhaft lohnenswerte Reise.

Marc Langels, 05.09.2017

 

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