Maria McKee Late December, Viewfinder Records, 2007 |
Maria McKee | Vocals, Guitars, Piano, Keyboards | |||
Jim Akin | Guitars, Bass, Lap Steel, Keyboards | |||
Jerry Andrews | Guitar | |||
Tom Dunne | Drums | |||
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01. Late December | 07. My First Night Without You | |||
02. No Other Way To Love You | 08. Scene Of The Affair | |||
03. A Good Heart | 09. Cat In The Wall | |||
04. Power On, Little Star | 10. One Eye On The Sky | |||
05. Too Many Heroes | 11. Bannow | |||
06. Destine | 12. Starving Pretty | |||
Ganz offen gestanden hätte ich schon etwas anderes erwartet als dieses Album hier. Maria McKee, die Unangepasste, die Störrische, hakt nach dem doch eher ruhigen und besinnlichen "Peddlin' Dreams" dort ein, wo sie 2003 mit "High Dive" aufhörte. Wieder die großen Gesten, die triefende Opulenz innerhalb der Arrangements und des Sounds, d.h. große Hallräume, fette Keyboards, mächtige Streicherkaskaden, donnernde Drums, die an Keith Moons Energieschübe erinnern, vibratoreiche Theatralik in der Stimme, die den durchaus vorhandenen Soulaspekt ihrer Vocals manchmal leicht verwässert plus reichlich gospelverklärte, von Maria selbst aufgezäumte Background-Vocals.
Nun, diese Stilistik, die auch "High Dive" schon entwarf, wird von McKee und ihrem Ehemann und Songwriting-und Produzentenpartner Jim Akin auf "Late December" weitergesponnen, wobei sich, wie auf den Alben zuvor, die spannenden mit den belanglosen bzw. überkandidelten Momenten abwechseln. Ein durchweg überzeugendes Album ist es auch dieses Mal wieder nicht geworden.
Okay, die Tracks verfügen über reichlich Haken und Ösen, McKee vergeudet ihre kostbare Zeit nicht mit angepasstem Radioschmus, wobei der Opener Late December durchaus Airplay-Chancen hätte, wenn Maria ihn an eine Top-Forty-erprobte Kollegin abgäbe. Viele Songs wirken aber einfach zu spröde, sind umgeben von einer Aura kühler Hochnäsigkeit, die es einem erschwert, sich in Marias Lieder zu verlieben, sich einfach fallen zu lassen. Auf die durchaus vorhandene Faszination dieser großstädtischen Gospel-und Soul-Angelegenheit muss man sich ernsthaft einlassen, sonst hat man gleich verloren.
Die Überraschung des Albums und letztlich fast die eingängigste, weil so schön simpel gestrickte Nummer, ist die Neuauflage des uralten Feargul Sharkey-Hits A good heart, der in den frühen Achtzigern von Frau McKee komponiert wurde und u.a. als Sprungbrett für nachfolgende Karriereambitionen mit LONE JUSTICE diente.