Titel |
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01. Sex With Strangers |
02. The Pleasure Song |
03. I Like Being Born |
04. I'm On Fire |
05. Wherever I Go |
06. Song For Nico |
07. Sliding through Life On Charm |
08. Love & Money |
09. Nobody's Fault |
10. Kissin' Time |
11. Something Good |
Bonus Tracks: |
12. Sex With Strangers (Sly & Robbie Sex Ref Mix) |
13. The Pleasure Song (Rough Mix) |
14. Kissin' Time (Jacknife Lee/The Freelance Hellraiser Remix) |
15. Sex With Strangers (Sly & Robbie Dub Mix) |
16. The World Between (Church Sessions Version) |
17. The Pleasure Song (Church Sessions Version) |
18. If You Don't Touch Yourself (Church Sessions Version) |
Musiker | Instrument |
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Marianne Faithfull | Lead Vocals |
Beck Hansen | Synthesizers, Percussion, Backing Vocals, Guitar on Tracks 1, 3 & 9 |
Justin Meldal-Johnsen, Steve Mackley | Bass |
Edith Fambuena | Guitar |
Jean Louis Perot | Keyboards |
G. Skinner, Matt Walker, Mark Price, Nick Banks | Drums |
Smokey Hormel, Mark Webber | Guitar |
Jon Brian | Drums, Chamberlain, Celeste, Pump Organ |
Billy Corgan | Guitars, Keyboards, Bass, Backing Vocals on Tracks 4 , 5 & 11 |
Dave Stewart | Guitar, Bass on Track 6 |
Jarvis Cocker | Keyboards on Track 7 |
Damon Albarn | Guitar, Keyboards on Track 10 |
Alex James | Bass on Track 10 |
Dave Rowntree | Drums on Track 10 |
Graham Coxon | Guitar on Track 10 |
Zu denken, dass Marianne Faithfull einst nur durch die Unterstützung der ROLLING STONES den Sprung ins Musikgeschäft hat, nur weil sie mit der Jagger/Richards-Komposition As Tears Go By einen Hit hatte, dürfte längst widerlegt sein. Und dass Mick Jagger aus der Verbindung mit Marianne mehr Vorteile gezogen hat, als umgekehrt, ist auch klar. Marianne war schon immer viel stärker, als man es ihr in den 60ern angesehen hat und sie lies sich durch praktisch nichts unterkriegen. So auch nicht durch eine gebrochene Schulter, die sie sich kurz vor den Aufnahmen für ihr2003er Album “Kissin' Time“ zuzog.
Nachdem uns vor einem Jahre eine Neuauflage des Albumvorgängers Vagabond Ways beschert wurde, gibt’s nun also die Neuauflage von “Kissin' Time“. Und auch das hat man mit einigen Bonus-Tracks aufgestockt. Fast 80 Minuten sind so daraus geworden. Welchen Stellenwert die Dame auch nach dem Millennium noch hat, kann man unter anderem an der illusteren Gästeschar sehen. Von Beck über Billy Corgan bis Dave Stewart ist da reichlich Prominenz an Bord. Entsprechend unterschiedlich klingen aber auch die Songs und Sounds. Beck Hansen ist gleich beim Eröffnungssong dabei. Reichlich experimentell und elektronisch, sodass man sich nahezu wie bei KRAFTWERK fühlt. “It's time for sex with strangers“, wiederholt Marianne fast mantramäßig und nimmt, wie gewohnt, kein Blatt vor den Mund.
Da passt natürlich The Pleasure Song dahinter, der zwar nicht mehr ganz so elektronisch klingt, aber immer noch genug Programming daher blubbert. Der Focus liegt auf dem Gesang der Dame und für den Zweifel sind die Texte im Booklet abgedruckt. Dass Beck auch anders kann, demonstriert er bei Like Being Born. Getragen, balladesk, fast ein Sprechgesang, von einer stimmungsvollen Orgel untermalt. Bei den nächsten beiden Songs ist Billy Corgan dabei und besonders Wherever I Go entpuppt sich zu einem luftig-leichten Ohrwurm
Nach der Lektüre von Nicos Biografie widmete Faithful der deutschen Sängerin mit Song For Nico gleich einen Titel. Die EURYTHMICS-Ähnlichkeit kommt nicht zufällig, ist doch Dave Stewart hier mit im Studio. Im Text tauchen ein paar 60's Zeitgenossen auf – wie Brian Jones und Andy Warhol – und Marianne zieht das Resümee: “Yesterday ist gone, there's just today, no tomorrow“.
Das Reggae-Stück Love & Money zählt zu den beschwingtesten auf diesem Album und verbreitet recht gute Laune. Was man vom schwermütigen Nobody's Fault nicht behaupten kann. Hat ein bisschen was von THE CURE, aber Komplize ist hier wieder Beck.
Kurz vor Schluss des regulären Albums versammeln sich BLUR für das hypnotische Titelstück um Marianne. Ist wahrscheinlich gut zur Meditation geeignet. So trübsinnig wollte Marianne wohl den Hörer nicht davon lassen und hat eine Coverversion von Something Good, dem alten HERMAN'S HERMITS-Hit draufgepackt. Den Song kriegt man auch mit Billy Corgans Programming-Künsten nicht kaputt. Bei den Bonus Tracks sind teils die Rhythmus-Spezialisten Robbie Shakespiere und Sly Dunbar mit dabei und drücken dann ihren Dub-Stempel auf. Sex With Strangers gefällt mir auf die Art deutlich besser. Interessant auch die “Church Sessions“, mit zwei Titeln, die nicht auf dem regulären Album vertreten sind. Insgesamt eine interessante Produktion, die sich teils erst beim öfteren Hören erschließt, aber wer es lieber etwas eingängiger mag, der sollte besser vor dem Erwerb mal reinhören.