Titel |
---|
01. Vagabond Ways |
02. Incarnation Of A Flower Child |
03. File It Under Fun From The Past |
04. Electra |
05. Wilder Shores Of Love |
06. Marathon Kiss |
07. For Wanting You |
08. Great Expectations |
09. Tower Of Song |
10. After The Ceasefire |
Bonus Tracks: |
11 Blood In My Eyes |
12. Drifting |
13. Vagabond Ways (Demo) |
14. Incarnation Of A Flower Child (Demo) |
15. Electra (Demo) |
16. Tower Of Song (Demo) |
Musiker | Instrument |
---|---|
Marianne Faithfull | Vocals |
Christopher Thomas | Bass |
Brian Blade | Drums |
Victor Indrizzo, Barry Reynolds, Michael Chaves | Guitar |
Roger Waters | Bass Synth on 'Incarnation Of A Flower Child' |
Glenn Patscha | Piano, Organ, Synthesizer |
“Oh, doctor please, oh, doctor please. I drink and I take drugs, I love sex and I move around a lot...“, Marianne Faithfull wurde bei ihrem 1999er Album “Vagabond Ways“ schon gleich beim Titelsong richtig deutlich und auch wenn es wohl nicht direkt autobiographisch war, so hätte man es der Lady durchaus abgenommen. Dass sie kurz vor dem Millennium immer noch Alben veröffentlichte, hätte sie wohl selbst nicht gedacht. Es waren zu dem Zeitpunkt immerhin schon fünf Jahre seit dem letzten Album. In der Zeit hat sie ihre Autobiografie geschrieben und hatte ihre Version von Kurt Weils The Seven Deadly Sins aufgenommen und auf die Bühne gebracht.
Und angesagt und verehrt war sie immer noch. So gab ihr Roger Waters mit Incarnartion Of A Flower Child einen unveröffentlichten Songs aus den PINK FLOYD-Archiven, des aus der Zeit um 1968/69 herrührte. Marianne drückt dem Song natürlich ihren eigenen Stempel auf, bringt aber auch eine schon fast Floyd'sche Dramtik mit ein. Es heißt, dass viele der auf diesem Album erzählten Geschichten nicht in ihre Biografie mit eingeflossen waren. Ob das spartanisch instrumentierte und von ihrer Stimme beherrschte File It Under Fun From The Past dazugehört? Auf jeden Falls können wenige Interpretinnen eine bittersüße Ballade, wie Electra so faszinierend darbieten. Mir fällt da höchsten noch Patti Smith.
Auch Elton John und Bernie Taupin waren großzügig und überließen Marianne For Wanting You, bzw., schrieben es speziell für sie. Zeilen wie “Like some virgin with her cloth, I play the goddess coming through, Now I play the parting slave, All for wanting you.“ würden aber über wenige Lippen so überzeugend kommen. Vielleicht noch bei Nick Cave. Auch die Interpretation von Leonard Cohens Tower Of Song haben wohl wenige Künstler so gekonnt auf Tonträger gebannt. Es ist natürlich alles Marianne Faithfulls Stil, aber spezieller Charme mach es eben auch aus. Ach und gerade, wenn sie die Songzeilen, wie in After The Ceasefire mehr rezitiert. Sie ist eben sowohl Sängerin als auch Schauspielerin.
Einen Schwung Bonus-Tracks hat man dieser Neuauflage spendiert. Darunter Bob Dylans Blood In My Eyes, welches zum ersten Mal auf Tonträger (außerhalb von Japan) erhältlich ist. Dylans typisches Schema scheint durch, was aber sehr gut mit Faithfulls Gesangsstil zusammenpasst. An dem Demo zu Vagabond Ways gibt’s für mich nichts auszusetzen und würde sogar fast dem LP-Song vorziehen. Auch hier hab ich den Eindruck, dass ihre Kurt-Weil-Zeit im Vorfeld deutlich durchkommt. Zweifellos ist das eine schön gemachte und ausstaffierte Neuauflage, die gut klingt und zurecht an eines von Marianne Faithfulls herausragenden Alben erinnert.