Marillion Marbles, Intact Recordings 2004 |
Steve Hogarth | Gesang | |||
Steve Rothery | Gitarre | |||
Mark Kelly | Keyboards | |||
Pete Trawavas | Bass | |||
Ian Mosley | Schlagzeug | |||
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1. The invisible man | 7. Fantastic place | |||
2. Marbles I | 8. Marbles III | |||
3. You're gone | 9. Drilling holes | |||
4. Marbles II | 10. Marbles IV | |||
5. Angelina | 11. Neverland | |||
6. Don't hurt yourself | 12. You're gone (Single Mix) | |||
Nichts Neues bei MARILLION. Das aktuelle Album "Marbles" klingt mal wieder völlig anders als sein Vorgänger. Trotzdem hat man sofort das Gefühl einem alten Bekannten zu begegnen.
MARILLION betreiben auf "Marbles" Fortschritt durch Rückbesinnung, die bis zu den ersten beiden Alben mit Steve Hogarth "Seasons end" (1989) und "Hollydays in Eden" (1991) zurückreicht.
Der über dreizehnminütige Opener The invisible man erinnert unwillkürlich an einen Song wie Splintering heart und bricht mit jeglichen Songwriting-Konventionen. Kein offensichtliches Verse-/Chorus-Schema, keine zwingende Hookline, sondern ein in sich geschlossenes, majestätisch dahin fließendes Soundgebilde, zugegebenermaßen mit einer stimmungsvollen Atmosphäre, aber auch mit deutlichen PINK FLOYD-Anklängen ausgestattet.
Überhaupt sind es die verhaltenen, ruhigen Klänge, die "Marbles" prägen. Das muss gerade bei MARILLION der Hogarth-Ära nichts schlechtes heißen, erinnern wir uns doch gerne an solch grandiose baladesken Momente, wie Beatiuful, Waiting to happen oder Man of a thousand faces.
Doch Kompositionen wie Angelina kranken daran, daß für ihre überlange Laufzeit viel zu wenig darin passiert. Sie schaffen es nicht, sich aus dem Sumpf der Durchschnittlichkeit zu befreien und was allerdings noch schwerer wiegt, die dicke Schicht bestehend aus PINK FLOYD-Reminiszenzen abzustreifen.
Selbst wenn die Band zwischenzeitlich, wie bei der ersten Singleauskoppelung You're gone, versucht einen Zacken zuzulegen, kommt die Rock-, geschweige denn die Progmaschinerie nicht so richtig in Tritt. Zu oft erinnert das dann eher an U2 oder an die SIMPLE MINDS, als an MARILLION selbst. Einsame Ausnahme: Das wirklich starke Don't hurt yourself.
"Marbles" ist an sich kein schlechtes Album, und würde die Band, die es veröffentlicht hat nicht MARILLION heißen, könnte ich mich zu weitaus lobenderen Worten durchringen. Natürlich darf man von der aktuellen Besetzung kein neues "Script for a jester's tear" oder gar "Fugazi" mehr erwarten, aber ein würdiger Nachfolger von "Brave" - immerhin 1994 erschienen - wäre so langsam einmal wirklich fällig.