Marion James Essence, Eller Soul Records, 2010 |
Marion James | Vocals | |||
Jack Pearson, Casey Lutton | Guitar | |||
Tod Ellsworth | Bass | |||
Roger Spencer | Acoustic Bass | |||
Chucki Burke, Chris Brown, Steve Johnson | Drums | |||
Reese Wynans, Dickie Thompson, Ronnie Godfrey | Organ | |||
B. Adair, R. Godfrey | Piano | |||
Denis Solee, Dennis Taylor, George Tidwell, Steve Herman, Barry Green | Horns | |||
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01. Tables | 08. I Should Have Known | |||
02. Give Me Love | 09. Be Anything | |||
03. My Mama | 10. Feel It | |||
04. Let's Straighten It Out | 11. You're History, Baby | |||
05. 24 Hours | 12. I Want To Be Loved | |||
06. Until The Real Thing Comes Along | 13. Live Interview With Marion James | |||
07. Please Don't Waste My Time | ||||
Für diejenigen, die Marion James gar nicht kennen sei gesagt, dass sie schon in den späten Fünfziger Jahren ihre ersten Erfolge einfuhr, mit That's my man einen Top-Ten Hit verbuchte und in den frühen Sixties spätere Größen wie Jimi Hendrix und Billy Cox (Bass) in ihrer Backing-Band agierten. Nachdem sie sich in den Achtzigern eine längere Pause verordnete, tauchte sie in den Neunzigern wieder in die Nashville Szene ein und spielte schließlich im Jahre 2003 für Eller Soul Records dieses bemerkenswerte Album ein.
Die erfreuliche Wiederveröffentlichung von "Essence", der Titel ist hier übrigens Programm, dürfte all jenen Musikliebhabern gefallen, die puren, unverschnörkelten, direkt aus dem Herzen und der Seele kommenden Blues, Soul, Funk und Jazz mögen. Tatsächlich zeigt diese agile, ältere Dame hier eine erstaunliche Bandbreite, fühlt sich offenbar in allen Kategorien sehr wohl und beweist mit imposanter Leichtigkeit die enge Verwandtschaft der eben genannten Genres.
Die ihr zur Verfügung stehende Band webt hier einen dichten Teppich, auf dem Marion James völlig gelassen ihre schwergewichtigen Argumente ausbreiten kann, ohne je Gefahr zu laufen, aufgesetzt oder gar unglaubwürdig zu wirken. Mit Gitarrist Jack Pearson, den Eingeweihte durch seine Arbeit mit der Allman Brothers Band kennen, taucht endlich mal wieder ein Saitenschwinger auf, den man leider viel zu selten hört. Allein sein wunderbar gefühlvolles Solo beim Slow-Blues Give me love lohnt schon die Anschaffung dieser Scheibe. An der Hammond-Orgel sitzt der gute, alte Stevie Ray Vaughan Stratege Reese Wynans und auf einem Track gibt sich sogar Funk Brother Bob Babbitt die Ehre. Einen großen Genuss bieten auch die sehr wandlungsfähig agierenden Bläser, die lediglich auf der jazzigen, piano-orientierten Ballade Until the real thing comes along eine Atempause einlegen.
Wenn ein Album seinen Namen verdient hat, dann sicherlich "Essence". Veröffentlichungen solchen Kalibers rennen bei der Blues-und Soul-Klientel sicherlich offene Türen ein. Marion James is the real deal.