Mark Olson Spokeswoman Of The Bright Sun, Glitterhouse Records, 2017 |
Mark Olson | vocals, guitar, dulcimer | |||
Ingunn Ringvold | vocals, mellotron, chamberlin | |||
Danny Frankell | drums, percussion | |||
Lewis Keller | bass | |||
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01. Dear Elisabeth | 06. You Are All | |||
02. Time Of Love | 07. Gravity Loss | |||
03. Spokeswoman Of The Bright Sun | 08. Nicola | |||
04. Mary Frances Strong | 09. All My Days | |||
05. Seminole Valley Tea Sippers Society | 10. Death Valley Soda Pop Cool Down Dream | |||
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Irgendwo auf diesem Planeten beißt Gary Louris gerade in eine Tischkante, wenn er das neue Album von Mark Olson hört. Da waren seine JAYHAWKS so kurz davor, eine richtig große Band wie, sagen wir, REM zu werden, und was macht sein kongenialer Songpartner? Verkrümelt sich in die kalifornische Wüste, um dort entspannte Späthippiemusik zu machen. Und lässt Louris den Traum von den großen Hallen und Stadien alleine weiterträumen...
Schade ist das, weil die JAYHAWKS tatsächlich die Band gewesen wäre, die - neben REM - Americana ganz groß gemacht hätte. Schade ist es auch, weil Mark Olsons Platten seither mehr und mehr in lieblicher Bedeutungslosigkeit versinken. Natürlich ist er immer noch absoluter Kritiker-Liebling und Vier-Sterne-Bewertungen sind ihm garantiert. Aber wofür eigentlich?
Gut, die zehn Songs auf "Spokeswoman Of The Bright Sun" atmen den Geist von Joni Mitchell (unerwartete Akkordwechsel) und Gram Parsons (psychedelisch angehauchte Folk-meets-Country-Klänge). Und das Ganze klingt viel vollmundiger, als man es dem Zweier-Duo Olson und Ingunn Ringvold (plus nachträglicher Verstärkung um Bass und Drums) zutrauen würde.
Aber all das ändert nichts daran, dass Olson immer noch kein besonders guter Sänger ist, der den richtigen Gegenpart und einfach kernigere Musik braucht, damit seine Stimme wirklich packt. Seine Partnerin Ingunn Ringvold trällert lieblich, aber ob sie auf einem anderen Album, als dem ihres Liebsten auch so viel hätte singen dürfen?
Kommt hinzu, dass das ganze Album 35 Minuten lang einfach so dahin plätschert, wie ein kleiner Bach, an dessen Rändern schöne Blumen stehen, um die Hummeln summen, die sich von sanften Brisen tragen lassen... undsoweiterundsofort... Vielleicht mag das als Beruhigungspille in diesen von Trump und Putin und dem IS aufgeladenen Zeiten seine Berechtigung haben. Aber wenn das Album vorbei ist, erinnert man sich eigentlich an keinen einzigen Song...
Er habe all diese Songs draußen unter einer alten Ulme geschrieben, sagt Olson. Und: "... it was warm and I was making a lot of strange ice teas, brewing recipes that came from an herb book I had bought at the local thrift store..." So klingt die Platte denn auch, leider...