Mark Olson

The Salvation Blues

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.11.2007
Jahr: 2007

Links:

Mark Olson Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


The Salvation Blues, Hacktone Records, 2007
Mark Olson Vocals, Acoustic Guitars, Wurlitzer Piano
Greg Leisz Pedal Steel, Dobro, Mandolin
Tony Gilkyson Electric Guitar
Zac Rae Wurlitzer, Organ, Vibes, Mellotron
David J. Carpenter Bass
Danny Fankel Percussion
Kevin Jarvis Drums
Michele Gazich Violin
Ingunn Ringvold Acoustic Guitar
Cindy Wasserman Harmony Vocals
Gary Louris Harmony Vocals
Produziert von: Ben Vaughn Länge: 44 Min 11 Sek Medium: CD
1. My Carol8. Sandy Denny
2. Clifton Bridge9. Tears From Above
3. Poor Michael's Boat10. Look Into The Night
4. National Express11. My One Book Philosophy
5. Salvation Blues12. Copper Coin
6. Keith13. Your Time Will Come
7. Winter Song

Es ist nun wirklich nichts Ungewöhnliches, wenn sich große Künstler, insbesondere auch Musiker, ihren Frust, ihren Ärger, ihre Enttäuschung, ihren Verlust, ihr Leid von der Seele schreiben, singen, spielen. Das fast Alltägliche wird aber zu etwas Besonderem, wenn es von einem altgedienten Songschreiber wie Mark Olson in eine hocherfreuliche, klangliche Vielfalt getaucht wird und gleichermaßen den Autoren und seine alten Weggefährten, sprich Fans, befriedigt.

Der immer schon etwas kantigere und knorrigere Ex-Mastermind der unvergessenen JAYHAWKS, die Anfang der Neunziger mit ihrem grandiosen Album "Hollywood Town Hall" zu Alt.-Country-Stilikonen heranwuchsen, legt nun mit "The Salvation Blues" sein erstes, wirkliches Soloalbum vor. Seit der Trennung von seiner Stammband Mitte der Neunziger Jahre, nahm er zwar einige Alben unter dem Moniker MARK OLSON & THE CREEKDIPPERS auf, arbeitete zumeist auch mit seiner an Multipler Sklerose erkrankten Ex-Gattin Victoria Williams zusammen, findet aber erst jetzt nach dieser einschneidenden Ehescheidung Gelegenheit, seine sehr persönlichen Gedanken entsprechend zu kanalisieren, um mit 13 hervorragenden Songs an die Öffentlichkeit zu treten. Tatsächlich 13 Tracks, weil der jetzt erscheinenden europäischen CD-Fassung zwei weitere Titel zusätzlich gegönnt wurden, die, im Gegensatz zum in Los Angeles aufgenommenen Rest, im norwegischen Oslo produziert wurden.

Nun soll aber niemand glauben, "The Salvation Blues" triefe nur so vor zähem Selbstmitleid und bleierner Melancholie. Nein, der standhafte Olson schafft es immer wieder, seine wiedergeborene Zuversicht trefflich zu beweisen. "The Salvation Blues" blickt mehr mit einem wissenden und erleichterten Lächeln in die Vergangenheit, nachdem die Tränen nun endlich getrocknet sind und musiziert sich seinen eigenen Silberstreif am Horizont.
Das Album erinnert in vielen Momenten an alte JAYHAWKS-Großtaten, nicht zuletzt, weil Olsons alter Weggefährte Gary Louris bei einigen Songs seine markant süßlichen Harmony-Vocals beisteuert und fast vergessene Glücksmomente evoziert. Poor Michael's Boat und Look Into The Night seien hier nur stellvertretend genannt, wobei die glitzernden Sologitarren-Parts nicht von Louris, sondern von dem nicht minder einfühlsamen Tony Gilkyson übernommen werden. Und die ebenfalls fabelhafte Pedal-Steel und Dobro-Arbeit eines Greg Leisz muss ich dem erfahrenen Musikfan wohl kaum noch ins rechte Licht rücken . . .
Viele andere Tracks werden von einer ebenfalls stilsicheren weiblichen Zweitstimme (Cindy Wasserman) verziert, sodass der typische Twin-Vocals-Effekt der alten JAYHAWKS wahrlich nicht zu kurz kommt. Da kann einfach kein anderes Urteil als schön geltend gemacht werden. Dieses Album muss mit seiner zeitlosen Klasse quasi jedem altgedienten Alt.-Country-Fan ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Nimmt man sich dann auch noch des großartig gestalteten Digi-Packs an, welches in Form eines kleinen Buches bzw. Gedichtbandes daherkommt, gewinnt man wieder etwas Zuversicht in die Zukunft eines vermeintlich aussterbenden Mediums. Auch wenn der Niedergang des Mediums CD beschlossen zu sein scheint, gehen wir, die letzten Liebhaber, wenigstens mit fliegenden Fahnen unter. Im Gepäck: "The Salvation Blues" und, na klar, "Hollywood Town Hall". Geschwister sollte man nicht trennen . . .

Frank Ipach, 20.11.2007

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music