Mark Selby

Kassel, Theaterstübchen, 03.06.2010

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 06.06.2010
Stil: Blues, Rock, Boogie

Links:


Redakteur(e):

Lüder Kriete


Mark Selby,
Kassel, Theaterstübchen, 03.06.2010

Im Saisonabschlusskonzert, dem 138. (!) des Theaterstübchen, in der documenta-Stadt Kassel, gab sich Mark Selby mit seinem Trio erneut die Ehre, dass Publikum zu verzaubern. Schon im September '09 hatte er und seine Mannen einen fulimanten Gig in dieser unterirdischen Location, der aufhorchen liess. So war die Messlatte für das aktuelle Konzert schon a priori höher als der Mittelwert. Doch was ein Mark Selby aus Nashville ist, der weiß, wie man live die Atmosphäre mit Energie füttert. Und da Markus Knierim vom Theaterstübchen ein perfekter Partner ist, sind einmalige Bedingungen für einen herausragenden Live-Event gegeben.

So groovede die Rhythmn-Section mit Chopper & Daryl mal eben ein paar Takte vorneweg und dann war die Betriebstemperatur erreicht für Rock & Blues der Sonderklasse. Mark bearbeitet seinen Stratocaster, wie es schöner nicht sein kann. Für Sounds wie diese wurde solch ein Instrument entwickelt! Da wird es dünn, das man glaubt, gleich reißt der Ton, um dann wieder fett wie ein Quarterpounder durch den Raum zu schweben. Die kleinste Drehung am Regler geht direkt in die Nackenhaare! Mark, der trotz einer leichten Erkältung, heute war der erste Sommertag (!), sofort das Gefühl vermittelt hier gerne zu sein, stülpt sich das Metall über den kleinen Finger und glitscht über 'Sonnys' Hals, das mein Blut sich aufmacht, zu den rosa Wolken zu streben. So geht das inbeirrt weiter, immer wieder von einem kleinen Zwiegespräch mit dem Publikum unterbrochen. Und nachdem das zahlreiche Publikum bis Cold One Closin' In auf den dahin schwebenden rosa Wolken Platz genommen hat, lässt der 'himmlische Reiseleiter' mal eben kurz inne halten, um das Baby I Do genauer zu betrachten: Daryl serviert ein Becken-Solo, das jedem Hummer vor Scham der Schwanz welkt. Mark drückt den Capo auf den 7. Bund und Sonny und er besteigen den fliegenden Teppich und zeigen dem Prinzen von Persia, was passiert, wenn der Sand der Zeit beginnt zu singen. - Markus sorgt für das rechte Licht! Irgend einer der Leser im Zweifel, was das Publikum macht? So geht das weiter und wenn nicht die Bestuhlung so wenig Unterstützung für die Hörenden bieten würde, dann könnte wohl jedes Energie-Unternehmen in Deutschland hier die reinste Form von Bio-Energie gewinnen!

Nach sage und schreibe rund 80 (!) Minuten ist der erste Set vorbei! Eine wohlverdiente Pause. Doch dann scheinen Mark, Chopper & Daryl sich vorgenommen zu haben, es uns jetzt erst recht zu zeigen. Auch wenn der eigentliche 2.Set nach ca. 35 Minuten leider schon vorüber ist, gibt's davor noch mal alle Register vom Man-from-Nashville. Mark und sein Trio zeigen, spielen, performen, was 'man' noch so mag und schätz. Es werden Stimmungen, Covers, Adaptionen von anderen Berühmtheiten geboten, das es eine Lu/ist ist. Ob nun Vocal-Akrobatik von Daryl wie im Moon Over, Competition wie im Klink In The Chain oder Klassiker-Interpretationen wie Robert Johnsons Crossroads, immer brennt die Luft. Das Publikum ist 100% bereit mitzusingen, zu klatschen oder schnipsen. - Ja, das ist ein Heimspiel!

Und, auch das ist zu toppen: Mit einer Kasseler Version von The Weight gibt's auch hier noch ein Sahnehäubchen. Und als alle schon glauben, okay, das war's, da kommt dem Meister noch eine letzte Eingebung: A Whiter Shade Of Pale auf der 'Spaceman'. - Der Abend ist vorbei. Das dankbare Publikum entschwebt auf den rosa Wolken. Jetzt tritt Gevatter Mond auf den Plan. - Auch am Tag danach ist noch Sommer!

Wohl dem, der/die dabei war und allen denen, die schon jetzt mit der Vorfreude auf das nächste beginnen.

Setlist: Set I: Don’t you throw that mojo on me | I’m the lucky one | Cold one closin’ in | Baby I do | You’re gonna miss my love | You are so beautiful | The beat goes on – sure hope it ain’t a train | Too sorry for rules | Blue on black | I stole your love| She’s like mercury
Set II: Moon over my shoulder | Unforgiven | Klink in the chain | Daryl Burgess song : Cross my mind | Crossroads | Leveler reveler | The weight (Kassel version)
Zugabe: Give me back my wig | Whiter shade of pale

Mark Selby: vocals, Harmonica, 1965 FENDER STRATOCASTER ('Sonny', found in a pawnshop in Lincoln, NE in 1990 after a Sluggers gig at the venerable Zoo Bar. After a refret and 'resting' for a few years, once again my main electric guitar.) | 90's FENDER RELIC 'NOCASTER' [Telecaster] ('Leo' -- a great workhorse of a guitar, as a good Tele should be.) | 50's DANELECTRO/SILVERTONE U1 ('Spaceman', who I favor for open-G tuning. Bought one just like him about ten years ago after a gig in Birmingham, had buyer's remorse and sold it the next day at a guitar show on the way back to Nashville for a ` 100% profit (!!!). Found 'Spaceman' a few years later -- cost me a hundred bucks and sounds like a million.
Charlie "Chopper" Anderson: vocals, 5-string bass (alien audio "constellation")
Daryl "DB" Burgess: vocals, drums, canadian hockey tactics

Lüder Kriete, 04.06.2010

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music