Markus Rill

The Price Of Sin

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.04.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Markus Rill
The Price Of Sin, Blue Rose Records, 2006
Markus Rill Vocals, Acoustic Guitar, Harmonica
Fats Kaplin Pedal Steel, Lap-Steel, Banjo, Mandolin, Fiddle, Accordion
George Bradfute Electric & Acoustic Guitars, Dobro, Cello
Bryan Owings Drums, Percussion
Dave Jacques Upright Bass
Dave Coleman Harmony-Vocals
Andreas Obieglo Piano
Produziert von: George Bradfute & Markus Rill Länge: 44 Min 52 Sek Medium: CD
1. Singin' In The Cemetery7. Carry My Load
2. Broken Puppet8. Wash Away The Stain
3. Me & Bonnie Parker9. Run Run Run
4. My Love Runs To You10. Fade To Blue
5. Just So You Know11. Out Of The Cold
6. The Price You Pay For Sin12. Not Ready Yet

Mit seinem fünften Album beweist der Würzburger Markus Rill nun einmal mehr seine Vormachtstellung im deutschen Roots-Zirkel. Wenn jemand sein Handwerk gelernt und verstanden hat worum es geht, dann sicher Rill, der seine Songs sowohl textlich als auch in der musikalischen Umsetzung absolut stilsicher vor dem Hintergrund übermächtiger amerikanischer Konkurrenz präsentiert. Und lasst Euch eines sagen, Markus steht mit der Gilde der amerikanischen Singer-Songwriter auf Augenhöhe. Als Deutscher, der in den U.S.A. in die Lehre ging, muss sich Markus diesen Vergleich unweigerlich gefallen lassen. Doch nach dem ersten Durchlauf des neuen Werkes "The Price Of Sin" erübrigt sich jegliche Diskussion.

Rill lässt sich bei seinem neuesten Outing von gestandenen amerikanischen Roots-Künstlern begleiten und produzierte seine 12 Songs unter der Federführung des Gitarristen und Cellisten George Bradfute, den der Insider von seinen Arbeiten mit Webb Wilder, Amy Rigby, Hayes Carll und Joy Lynn White kennen sollte. Dazu gesellen sich 'big names' wie Drummer Bryan Owings (Shelby Lynne, Buddy Miller, Patty Griffin) und der Multiinstrumentalist Fats Kaplin (Pedal Steel, Mandolin, Banjo, Fiddle, Lap-Steel, Accordion), den man von seinen Beiträgen zu Platten von Nanci Griffith, Kieran Kane, Greg Trooper, Jason Ringenberg und Buddy Miller kennt.
Doch es war sicherlich nicht Rills Absicht, mit großen Namen zu protzen, sondern seine sehr persönlichen Songs handwerklich brillant, einfühlsam und stilsicher umgesetzt zu bekommen. Da liegt er natürlich mit der Auswahl seiner Kollegen genau auf der richtigen Linie. Poltern und rumpeln gelingt sicher jedem halbwegs ambitionierten Roots-Musiker, doch diese Sensibilität, diese subtile Spiel gelingt den Amis wohl am besten. Man trifft zwischendurch auch auf die eine oder andere up-tempo, Bluegrass-geschwängerte Nummer, z.B. Me & Bonnie Parker oder den reumütigen Country-Blues-Gospel von Carry my load, doch der Tenor dieses Albums bleibt ruhig und beschaulich.

Stichwort,'persönliche Songs': Gleich im Opener, Singin' in the cemetary, welches auch lange Zeit als Arbeitstitel dieses Albums herhielt, wirft Markus einen liebevollen Blick zurück auf seine verstorbene Mutter, offenherzig und mutig zugleich. Markus steckt hier mit seinen Kollaborateuren gleich den Claim ab. Ruhige, atmosphärische, emotionsgeladene und sensibel gestrickte Geschichten, die trotz aller Düsternis immer einen Weg aus dem Nebel herausfinden. Der Weg führt letztlich doch immer wieder zum Licht. Nicht umsonst gelingt es Markus, neben aller Seelenpein, auch ein reingewaschenes Liebeslied zu hauchen. My love runs to you dürfte der Angebeteten eine zarte Verlegenheitsröte ins Gesicht treiben.
Der eindringlichste, der musikalisch reifste Song, ist für meine Begriffe das wunderbare Titelstück, The price you pay for sin, das zwar mit Akkordeon und Cello vergleichsweise üppig instrumentiert ist, aber dennoch aufgrund der vorzüglichen Aufnahmetechnik stets mit schwebender Leichtigkeit daherkommt. Da stimmt einfach alles. Outstanding, Markus! Die Geschichte des verzweifelten Liebhabers, der seinen besten Freund mit dessen Ehefrau betrügt, tänzelt taumelnd über das moralische Hochseil.

Markus Rill hat mit "The Price Of Sin" wohl sein reifstes und erwachsenstes Album vorgelegt. Hey, Roots-Freunde, spart euch zunächst einmal die teuren Ami-CD-Importe und erfahrt welche Delikatessen in unserem Heimatland bereit stehen.

Frank Ipach, 08.04.2006

 

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