Markuz Walach Identity, Zygmatron Music, 2018 |
Markuz Walach | Vocals, Guitar, Slide Guitar, Harp, all further Instruments | |||
Very Special Guest: | ||||
Svetlana Smertin | Vocals on Track 09 | |||
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01. Hobo | 06. Four Moons | |||
02. Let Your Boys Boogie | 07. Blonde Curly-Haired Woman | |||
03. As Long As I Move | 08. Brickbreaker One | |||
04. I Like Doing Things | 09. The Game (with Svetlana Smertin) | |||
05. The Rich Is The Poor | ||||
Es ist schon von unschätzbarem Vorteil, wenn man über ausgewiesen spieltechnische Fertigkeiten an unterschiedlichen Musikinstrumenten (die schon mal Marke Eigenbau oder gar vollkommen zweckentfremdete Utensilien sein können) zugleich verfügt. Markuz Walach (Multiinstrumentalist, Sänger, Songschreiber, Arrangeur, Bastler und Artworker in personaler Union) würde das im Falle einer dementsprechend an ihn gerichteten Frage sicherlich gerne bestätigen. Fungiert er doch im wahrsten Wortsinne als Ein-Mann-Band. Wie gut er das Handling einer ganzen Menge von Klangerzeugungsgeräten draufhat, beweist der Mann mit seinem aktuellen Album “Identity“. Wir vom Hooked on Music liehen dem Werk im Zuge einer Urteilsfindung zwei aufmerksam gespitzte und bestens justierte Ohren.
Walach zeichnet als Komponist für die musikalische Seite sämtlicher neun Stücke des Tonträgers verantwortlich. Zudem stammen beinahe alle Texte aus seiner Feder. Die einzige Ausnahme von dieser Regel stellt gleich der Eingangstitel Hobo dar. Dessen Worte ersann nämlich kein Geringerer als der große und (natürlich vollkommen zu recht) bis heute nicht der Vergessenheit anheimgefallene Bluesveteran John Lee Hooker.
Ja, ja, der gute alte und bis in alle Ewigkeiten nicht mal ansatzweise aus der Musikgeschichte wegzudenkende Blues. Ihm ist Markuz Walach allzu offensichtlich verfallen. Mit Haut und Haaren und all seinen bemerkenswerten Qualitäten. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass nicht auch andere stilistische Ausrichtungen ihren Platz in seinem Schaffen finden könnten. Ein eingefleischter Purist ist er, aller Bluesbegeisterung zum Trotz, nämlich nicht, sondern riskiert den einen oder anderen Blick hinaus über den so berühmtberüchtigten Tellerrand. Dementsprechend bekommt der Zuhörer neben wunderbar Bluesigem zur Abwechslung obendrein noch Rock’n’Roll, Singer-Songwriter, Boogie, Psychedelic, Rock und Americana geboten. Den, abgesehen vom glänzenden instrumentalen Einspielergebnis, ebenfalls äußerst gelungenen stimmlichen Teil des Longplayers übernahm Herr Walach, im Gegensatz zur gerätetechnischen Seite, nicht komplett selber, sondern ließ sich von seinem Studiogast Svetlana Smertin tatkräftig und überaus versiert dabei unterstützen.
“Identity“ ist eine reine Offenbarung für Anhänger des traditionellen Blues. Doch vermögen sicher auch Fans zeitgemäßer Töne mit dieser, sowohl im Überlieferten, als auch in der Moderne beheimateten Veröffentlichung einiges anzufangen. Insgesamt entpuppt sich der Tonträger als eine echt starke Sache.