Martin Sexton

Mixtape Of The Open Road

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.11.2015
Jahr: 2015
Stil: Singer-Songwriter, Americana

Links:

Martin Sexton Homepage

Martin Sexton @ facebook



Redakteur(e):

Holger Müller


Martin Sexton
Mixtape Of The Open Road, Kitchen Table Records, 2015
Martin Sextonvocals, guitars, bass, percussion
Duke Levinelap steel, mandolin, guitars
PJ Loughranacoustic guitar, vocals
Chris Ryandrums, percussion
Joe Bonadiopercussion, drums
Beau Sasserorgan
Ned Claffinvocals
Produziert von: Martin Sexton, Danny Bernini Länge: 41 Min 12 Sek Medium: CD
01. Do It Daily07. Shut Up And Sing
02. You (My Mind Is Woo)08. I Believe In You
03. Pine Away09. Doin' Something Right
04. Set In Stone10. Dandelion Days
05. Remeber That Ride11. Virginia
06. Give It Up12. Supper Time

War ja klar, dass nach den Schallplatten auch die gute alte Mix-Kassette wieder auferstehen darf. Es hängen einfach zu viele schöne Erinnerungen daran, zumindest für all jene, die in den Siebzigern und Achtzigern mit Musik groß geworden sind. Das erste Mixtape für die erste Freundin, die Kassette für die Klassen(bus)fahrt und später die wilden Mischungen für die ersten Urlaubsfahrten im eigenen Auto. Und immer die Sorge, das Band könnte an der besten Stelle des Lieblingssongs reißen…

Martin Sexton, Singer/Songwriter von der Ostküste, ist ein Kind dieser Zeit. Und er hat als Straßenmusiker überraschend große erste Erfolge mit dem Verkauf seiner eigenen Kassetten gefeiert. Jetzt wollte er eigentlich ein Konzeptalbum machen. Stattdessen seien ihm diese Songs zugeflossen, sagt er; Songs, die mal Ost-, mal Westküstenfeeling verströmen, die aus dem Folk stammen, Country-Flair haben oder auch mal Doo-wop-Harmoniegesänge einsetzen. Ein bunter Reigen also – wie auf einem guten Mixtape für die Fahrt durch Amerika.

Also setzen wir uns ans Steuer, legen die Kassette ein und begeben uns auf die Reise. Erst mal kräftig aufs Gas gedrückt, akustisch allerdings, mit einer swingenden Lap Steel und Motown-harmony-vocals auf Do It Daily. Guter Start. Aber die Reise soll ja nicht hektisch werden, Sexton nimmt sich immer wieder Zeit, für den Barden am Straßenrand, der herzergreifend You (My Mind is Woo) singt oder für den verlassenen fehlgeleiteten Herumtreiber (Give It Up)

Die im Albumtitel beschworene „open road“ dürfen wir dann bei Song Nummer 7 ansteuern – auf einem echten Mixtape hätten wir die Kassette dafür drehen und "side B" einlegen müssen. Shut Up And Sing klingt wie eine Fahrt, die aus der Wüste hinaus an die kalifornische Küste führt, mit den GRATEFUL DEAD und Dicky Betts im Player. Auf dem „inner sleeve“ der CD ist eine Amerikakarte abgebildet mit Nadeln, die für jeden Song einen Ort anzeigen. Manches ergibt sich von selbst, etwa dass der fröhliche Country-Swing von I Believe In You direkt nach Nashville führt. Anderes bleibt ein Rätsel für den Mitreisenden, etwa dass die Soul-getränkten Dandelion Days hinter der Grenze in Kanada ertönen oder dass Virginia zwar nach Südstaaten-Road-Movie klingt, auf der Karte aber irgendwo zwischen Maine und Vermont verortet ist.

Aber egal, nicht jeder Song auf einem Mixtape muss gleichermaßen Sinn machen oder begeistern. Am Ende macht’s die Mischung und die ist dem bald 50-Jährigen Songwriter auf seinem achten Album bestens gelungen. Ende der Reise ist dann übrigens rechtzeitig zum fingerschnippenden Supper Time irgendwo im Grenzgebiet von Louisiana und Texas, ungefähr auf Höhe Shreveport. Und nicht nur auf diesem Song ist es die Saitenarbeit von Duke Levine, die dem Album die besondere Würze gibt. „Honey I’m home, and now that I’m home, I want my jerk chicken on the grill“. Wer würde Martin Sexton diesen Wunsch nach einer so langen Reise abschlagen wollen…

Holger Müller, 08.11.2015

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music