Marybeth D'Amico Waiting To Fly, Eigenvertrieb, 2006 |
Marybeth D'Amico | Vocals, Acoustic Guitars | |||
Markus Rill | Acoustic Guitar, Harmonica, Background Vocals | |||
Andreas Obieglo | Piano, Rhodes Piano | |||
Jan Hees | Drums, Percussion | |||
Robert Hasleder | Mandolin | |||
Felix Wiegand | Upright Bass | |||
Chris Adam | Electric Guitar | |||
| ||||
1. Jimmy | 4. Leaving | |||
2. Summa Cum Laude | 5. Woe | |||
3. Waiting To Fly | ||||
Wenn man als aufstrebende Singer-Songwriterin zu Beginn einer Solokarriere direkt mit einem ausgewiesenem Fachmann wie Markus Rill zusammenarbeiten darf, der vorhandenes Songgut und Talent dem Genre entsprechend zu kanalisieren weiss, kann eigentlich nicht mehr allzu viel schief gehen. Marybeth D'Amico, gebürtige Amerikanerin, jetzt bei München lebend, darf sich also glücklich schätzen, für ihre 5-Track-Debut-EP ("Waiting To Fly") einen erfahrenen Musiker wie Rill als Produzenten gewonnen zu haben.
Anfang des Jahrtausends noch in der Alternative-Country-Band FAR FROM HOME tätig, besinnt sich Marybeth nun darauf, ihre Akustikgitarren-inspirierten Kleinode mal in ein folkiges, mal countryeskes, mal Roots-poppiges Gewand zu kleiden. D'Amicos Ansatz, ihre lebensnahen Stories in ein intimes, oftmals akustisch geprägtes Setting zu platzieren, gereicht den Songs sehr zum Vorteil.
Der nicht unerhebliche Anteil des Produzenten Markus Rill, der einen kleinen Zirkel ausgesuchter Musiker um die Künstlerin scharte, lässt sich natürlich nicht leugnen. Die Produktion präsentiert sich als klare, offene, direkte und somit herzensnahe Angelegenheit. Sei es nun Rills Fingerpicking, Andreas Obieglos glitzernde Pianoläufe oder Robert Hasleders leuchtendes Mandolinenspiel, hier wird basisnahes und reifes Handwerk geboten, wobei die Protagonistin Marybeth D'Amico ihre Kompositionen mit überzeugendem Talent und dem Sinn für's Wesentliche ausgestaltet.
"Waiting To Fly" beeindruckt letztlich durch gelungene Teamarbeit und stimmige Atmosphäre, frei nach dem Motto "der Star ist die Mannschaft". Es greifen alle Zahnräder reibunglos ineinander, so dass der Wagen sicher ins Ziel rollt.
Wenn Marybeth bis zur Produktion ihrer ersten Langrille nun noch ein wenig die Charakterstärke ihrer Vocals herausarbeitet (die Tradition ihrer Vorbilder Patty Griffin, Lori McKenna und Shawn Colvin stets im Auge behaltend), und dem Ganzen ein wenig mehr Entschlossenheit verpasst, sollte einer ansprechenden Albumproduktion eigentlich nichts mehr im Wege stehen. "Waiting To Fly" lässt zumindest einiges in dieser Richtung erhoffen.
Marybeths EP darf man sich gerne auf ihrer Website anhören und gegebenenfalls auch dort bestellen.