Masterplan Time To Be King, AFM Records, 2010 |
Jorn Lande | Gesang | |||
Roland Grapow | Gitarre | |||
Jan S. Eckert | Bass | |||
Axel Mackenrott | Keyboards | |||
Mike Terrana | Schlagzeug | |||
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01. Fiddle Of Time | 06. The Dark Road | |||
02. Blow Your Winds | 07. The Sun Is In Your Hands | |||
03. Far From the End Of The World | 08. The Black One | |||
04. Time To Be King | 09. Blue Europa | |||
05. Lonely Winds Of War | 10. Under The Moon | |||
Selten machte eine Reunion so viel Sinn wie die von MASTERPLAN mit ihrem Ex-Sänger Jorn Lande (nun gut vielleicht die von BLACK SABBATH mit Ronnie James Dio, aber die mussten sich dann ja auch noch in HEAVEN & HELL umbenennen). MASTERPLAN waren ohne den Norweger mit der großen Stimme einfach nicht mehr die gleiche Band. Und Jorn machte zwar unter eigenem Banner gute CDs, die aber leider nicht die verdiente Aufmerksamkeit bekamen.
Nun liegt “Time To Be King“ also vor und es gibt keinen Zweifel: MASTERPLAN sind zurück und schließen an ihre frühen Klassiker an. Jorns Stimme passt einfach wie die Faust aufs Auge von Grapows Musik. Der Norweger hat genau die Power in der Stimme, die sich auch in den Songs des deutschen Gitarristen niederschlägt. Und auch Grapow scheint von Landes Rückkehr wiederbelebt worden zu sein. Sicher war “MK II“ von der Musiker her nicht schlecht, aber es fehlte das letzte Quäntchen Power, das eben die beiden ersten MASTERPLAN-Alben ausgezeichnet hatte.
Und druckvolle Songs gibt es auf “Time To Be King“ zur genüge. Vom treibenden Fiddle Of Time, das ein exzellenter Opener ist und Landes Rückkehr würdig einleitet. Und Lande liefert hier wieder eine außergewöhnliche Leistung ab. Er gehört einfach zur absoluten Spitzenklasse der Metal-Vokalisten. Also kann es nicht verwundern, dass MASTERPLAN sich so um seine Rückkehr bemüht haben und dieses Album auf seine Stärken zugeschnitten ist.
Das bedeutet, die meisten Songs sind im Midtempo-Bereich gehalten, richtige Nackenbrecher finden sich auf “Time To Be King“ kaum. Aber MASTERPLAN machen ja auch Power- und keinen Thrash-Metal. Und die nötige Power kann man Kompositionen wie Blow Your Winds, Far From The End Of The World, Lonely Winds Of War, The Sun Is In Your Hands, The Black One, Blue Europa, Under The Moon und dem Titeltrack nicht absprechen. Dazu kommt noch eine wunderbar dosierte Portion Erhabenheit, die in dieser Form sonst nur noch KAMELOT hinbekommen.
Wenn ich gezwungen würde, das berühmte Haar in der Suppe zu suchen, dann fiele mir bei diesem Album lediglich der Keyboard-Sound ein, der mir persönlich an manchen Stelle einfach zu „cheesy“ daherkommt und die Power der Songs damit ein wenig konterkariert. Ich denke, da hätte es einfach andere – sprich organischere - Sounds gegeben, die besser zu den Stücken gepasst hätten. Aber der Bass wummert so richtig schön druckvoll und das Schlagzeugspiel von Mike Terrana ist sowieso eine Bank.
MASTERPLAN ist mit “Time To Be King“ ein Comeback wie aus dem Lehrbuch geglückt. Starke Songs mit jeder Menge Power, das Ganze intensiv vorgetragen und hervorragend produziert. Der Band ist es gelungen, an ihre eigenen Klassiker “Masterplan“ und “Aeronautics“ anzuknüpfen und diese sogar ein Stück weit zu übertrumpfen. So sieht ein moderner Power-Metal-Meilenstein aus. Dies ist die wahre Rückkehr des Königs. Lang lebe MASTERPLAN.