Matt O'Ree Band Live In Denver, CO, Eigenproduktion, 2013 |
Matt O'Ree | Gesang & Gitarre | |||
Eric Safka | Keyboards | |||
Scott Bennert | Bass | |||
John Hummel | Schlagzeug | |||
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01. 88 Miles | 06. I Don't Dance | |||
02. Black Boots | 07. Saints And Sinners | |||
03. Ain't Got No Time | 08. Running Home | |||
04. Big Jenna | 09. I'm A Man | |||
05. Marry You | ||||
Matt O'Ree ist ein amerikanischer Blues-Rock-Gitarrist aus dem Bundesstaat New Jersey, der seit seinen Jugendtagen bereits dem Blues frönt und sich mit seinen bisherigen drei Studio-CDs in seiner Heimat bereits einen durchaus respektablen Ruf erarbeitet hat. So setzte er sich bei einem von B.B. King und John Mayer veranstalteten Wettbewerb gegen rund 4000 Mitbewerber durch und gewann dabei unter anderem einen Deal mit Gibson Guitars.
Seit kurzem steht die Matt O'Ree Band in ihrer jetzigen Form und als Einstand veröffentlicht die Truppe das Album "Live In Denver, CO". Dabei handelt es sich um einen Mitschnitt aus dem Quixote’s True Blue Club in der so genannten Mile High City, auf dem die Band neun Songs darbietet, die man als typischen amerikanischen Blues Rock charakterisieren kann. Dabei merkt man insbesondere Namensgeber Matt O'Ree an, dass er mit dem Spielstil von Gitarren-Ikone Stevie Ray Vaughan aufgewachsen ist. Sein Sound, seine Rhythmus-Arbeit und auch die Kompositionen machen diese Verbindung überdeutlich.
Nun ist es nicht verwerflich von einem der größten Blues-Gitarristen beeinflusst worden zu sein, aber um Aufmerksamkeit zu erringen und dann auch zu behalten wäre ein gehöriges Quäntchen Eigenständigkeit im Spiel wünschenswert. Und da fehlt es bei Matt O'Ree und seiner Band schon noch an einigem. Die Lieder rauschen doch recht unauffällig am Hörer vorbei. Einzige Ausnahmen sind dabei die Songs Saints And Sinners und das bekannte Stevie Winwood/Jimmy Miller-Stück I’m A Man, das zudem noch mit Zitaten aus LED ZEPPELINs No Quarter angereichert wird.
Vieles andere von dem Gebotenen hat man bereits tausende Male so oder so ähnlich gehört. Zudem sind seine Soli meist recht unrund und wenig flüssig. Sie scheinen offenbar spontan gespielt, ohne dass sie auf den Punkt kämen oder überhaupt wüssten, wo dieser Punkt eigentlich sein soll. So endet manches Solo denn auch recht abrupt und verpasst es dabei natürlich nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Dabei hilft auch die Gesangsleistung nicht, die höchstens durchschnittlich ist, sich damit aber auch den Lyrics anpasst, die das Niveau auch nicht anheben können.
Das Gebotene mag live auf der Bühne und davor Spaß machen, aber als Live-Mitschnitt ist das einfach zu wenig. Vor allen Dingen fehlen die genialistischen Momente bei den Instrumental-Passagen, die einen zu Hause aufhorchen und aufspringen lassen würden. Als Beispiel mag hier eine Szene aus Ain't Got No Time herangezogen werden: nach einem langen Gitarren-Solo wird die Musik leiser ehe die Hammond zum Solo ansetzt und was hört man? Nichts, keine Publikumsreaktion, nicht mal ein vereinzeltes Klatschen. Was schon live so wenig kickt, das kommt meist auch auf CD nicht besser rüber. Da muss die Matt O'Ree Band noch hart an sich arbeiten. Denn gut spielen können viele Musiker, aber wirklich mitreißen eben nur wenige Künstler. Und die Matt O’Ree Band gehört in dieser hier gezeigten Form leider nicht dazu.