Mavis Staples	Vocals
Donny Gerrard, Richard Parenti, Kelly Hogan, Nora O'Connor	Vocals
Mark Greenberg	Celeste, Vibes
Stephen Hodges	Drums, Percussion
Rick Holmstrom	Guitar, Backing Vocals
Jeff Tweedy	Acoustic Guitar, Bass, Backing Vocals
Patrick Sansone	Organ, Piano, Celeste, Mellotron, Vibes, Wurlitzer
Jeff Turmes	Bass, Guitar, Backing Vocals
Produziert von: Jeff Tweedy Länge: 45 Min 22 Sek Medium: CD
01. Don't Knock	08. Last Train
02. You Are Not Alone	09. Only The Lord Knows
03. Downward Road	10. Wrote A Song For Everyone
04. In Christ There Is No East Or West	11. We're Gonna Make It
05. Creep Along Moses	12. Wonderful Savior
06. Losing You	13. Too Close/On My Way To Heaven
07. I Belong To The Band

Dass Jeff Tweedy, WILCOs Mastermind, das neue Album der 72-jährigen Chicagoer Gospelikone Mavis Staples produzieren würde, konnte man nicht unbedingt ahnen. Staples' letzten Studioentwurf betreute noch Ry Cooder, dessen Roots-Affinität klar auf der Hand liegt. Nun also Jeff Tweedy, zeitweise genialer, aber immer auch abwegigen Ideen zugetaner, Komponist und Musiker.

Tweedy produziert "You Are Not Alone" geradlinig und ohne Firlefanz, und steuert als Songwriter zwei Lieder hinzu, wobei der Titeltrack You're not alone mehr nach Neil Youngs Harmoniegespinsten klingt als nach Tweedy. Da der WILCO-Mann letztlich nicht unbedingt auf einen riesigen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann, lässt sich eine eindeutige Produzentenhandschrift nicht endgültig ableiten. Die Platte erinnert in einigen Momenten z.B. an das erdige Sounddesign eines großen Produzentenkollegen namens T-Bone Burnett.
Das große Gesangspotenzial der Grande Dame Staples wird von allen Beteiligten ins Zentrum des Geschehens gerückt. Alles andere wäre auch wenig clever gewesen. Die Arrangements erreichen auf ihre gezielt wenig opulente Art eine große Tiefenwirkung. Wenn hier etwas mächtig wirkt, dann sind es Staples Lead-Vocals bzw. die immer wieder gerne flächendeckend eingesetzten, gospeligen Backing Vocals.

"You Are Not Alone" changiert gekonnt und abwechslungsreich zwischen rustikalem Gospel, der in Miss Staples' Interpretation wie selbstverständlich Lust auf mehr macht, gemächlichen Singer-Songwriter Kleinoden und soulgetränktem Blues oder gospelgetränkten Soul. Wie auch immer, der uramerikanische Roots-Music-Pfad wird hier mit würdevollem Stilbewusstsein und lässig ausgespielter Kompetenz beschritten und sicher über die Ziellinie gebracht. Ein intensives und schwer groovendes Erlebnis. Und wer es zunächst nicht ganz glauben konnte: Tweedy und Staples, das geht sehr wohl zusammen. Somit hat Anti-Records mit Mavis Staples nach der umwerfenden Bettye LaVette wieder eine große alte Dame am Start.