Meat Loaf

Bat Out Of Hell

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 11.11.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Meat Loaf
Bat Out Of Hell - Special Edition, Sony BMG, 2006 (1977)
Meat Loaf Lead Vocals, Percussion
Todd Rundgren Guitars, Keyboards, Percussion, Backgorund Vocals, Motorcycle Guitar (Bat Out Of Hell)
Roy Bittan Piano, Keyboards
Jim Steinman Keyboards, Percussion
Kasim Sultan Bass, Background Vocals
Max Weinberg Drums
Roger Powell Synthesizer
Roy Bittan Piano, Keyboards
Edgar Winter Saxophone
Rory Dodd Background Vocals
Ellen Foley Background Vocals & Featured Female Vocal (Paradise By The Dashboard Light)
John Wilcox Drums
Sever Margoshes Piano (For Crying Out Loud)
Cheryl Hardwick Piano (For Crying Out Loud)
Produziert von: Todd Rundgren / Reissue von: Bruce Dickinson Länge: 66 Min 22 Sek Medium: CD & DVD
CD - "Bat Out Of Hell":
1. Bat Out Of Hell7. For Crying Out Loud
2. You Took The Words Right Out Of My Mouth (Hot Summer Night)
3. Heaven Can WaitBonus Tracks:
4. All Revved Up With No Place To Go8. Great Boleros Of Fire (Live Intro)
5. Two Out Of Three Ain't Bad9. Bat Ou Of Hell (Live)
6. Paradise By The Dashboard Light10. Dead Ringer For Love
DVD - "Hits Out Of Hell":
1. Programm Start 7. I'm Gonna Love Her For Both Of Us
2. Bat Out Of Hell8. If You Really Want To
3. Read 'em And Weep9. You Took The Words Right Out Of My Mouth (Hot Summer Night)
4. Two Out Of Three Ain't Bad10. Paradises By The Dashboard Light
5. Razor's Edge11. Dead Ringer For Love
6. More Than You Deserve12. Closing Credits

"It was long ago and it was far away and it was so much better than it is today", singt Meat Loaf am Ende von Paradise By The Dashboard Light und man könnte das durchaus für den Vergleich zwischen der ersten, und wahren, "Bat Out Of Hell" Kreation und dem aktuellen dritten Part herbeiziehen. Es ist zwar in gewisser Weise tragisch, aber auch eine Tatsache, dass Meat nie mehr so ein gutes Album veröffentlicht hat wie diesen Erstling. Dafür ist es auch ein Album für die Ewigkeit, eines der am meisten verkauften Alben und eines das kein Rockfan in seiner Sammlung missen darf.
Das 30jährige Jubiläum steht erst nächstes Jahr an, aber wohl im Zuge der "Bat Out Of Hell III" Veröffentlichung wird uns das Teil schon jetzt kredenzt. Und damit es auch richtig schmeckt, gibt's als Beilage drei Bonus Tracks und als Sahnehäubchen eine DVD mit den "Hits Out Of Hell" Videos.

Zunächst zum Album, obwohl man da wirklich nicht mehr viel vorstellen muss, denn die Songs kennt eigentlich jeder. Die neue Produktion klingt sicherlich bestens, aber ich fand schon die LP soundtechnisch sehr gut.
Meat Loaf war ja damals schon zu gewissen Ehren gekommen, u.a. im Musical "Hair" und natürlich als Eddie in der "Rocky Horror Picture Show", auf Bühne wie im Film. Jim Steinman war also auf ihn aufmerksam geworden und wusste, hier hatte er den perfekten Typen für sein "Bat Out Of Hell" Epos gefunden. Dazu holte er sich noch ein paar Musiker-Cracks, Story und Songs standen, und schon wurde ein Meilenstein geschaffen. Bombastisch, theatralisch kein Rock'n'Roll-Klischee auslassend und vielleicht gerade deswegen so ein Erfolg. Hören wir kurz rein.
Die irrwitzigen Piano-Läufe im Intro des Titelsongs hat Roy Bittan schon jahrelang in ähnlicher Form bei seinem Hauptarbeitgeber Bruce Springsteen gespielt, und damit von hinten ordentlich Druck da ist, ist auch gleich Bandkollege Max Weinberg am Schlagzeug dabei.
Opernmäßig wird schon mal kurz eine Themenüberschau geboten und dann schreitet Meat zur Tat: "The sirens are screaming and the fires are howling way down in the valley tonight" wird die "Fledermaus aus der Hölle" heraufbeschworen. Mit der Erfahrung aus etlichen Musicals und Theaterstücken reißt Meat Loaf das Geschehen an sich und mit seiner Stimme, die brüllen wie flüstern und schmeicheln kann, passt er wirklich perfekt zu dieser Inszenierung des Masterminds Jim Steinman.
Weit weniger Musiker als auf seinem aktuellen Werk sind hier beschäftigt, aber mit ungeheurer, fast spürbarer Leidenschaft agieren sie. Die durch die Songs schneidende Lead-Gitarre von Todd Rundgren, die darin auf und abtaucht wie Rasierklingen durch Butter, die intensiven Background Vocals und eine Dynamik die nicht zu überbieten ist. Allein Bat Out Ouf Hell ist da ein schon ein Musterbeispiel dafür.
Der Dialog zu Beginn von You Took The Word Right Out Of My Mouth ist Musikgeschichte und der Einstieg der Band in den Song macht innerhalb von zwei Sekunden klar, dass hier ein Hit geschaffen wurde. Wer singt da nicht automatisch mit und klatscht zum finalen Refrain rhythmisch in die Hände?
Wie sehr Meat Loaf das Geschehen auch mit minimaler Unterstützung beherrschen kann, beweist er in der einfühlsamen Piano-Ballade Heaven Can Wait. Lediglich ein paar Streicher helfen mit, dass das Schwergewicht abhebt. Trotz allem sind es die Kleinigkeiten, die so einen Klassiker auszeichnen und dazu gehören zweifellos die Saxophon-Intermezzi von Edgar Winter in All Revved Up With No Place To Go. Es wechselt über die Jahre immer mal, aber oft genug war dieser Song schon mein liebster auf diesem Album, gerade dadurch wie er zum Endspurt und aus einem locker schunkelnden Pop-Song zum Rock'n'Roll Tier wird.
Ein weiterer Geniestreich ist Two Out Of Three Ain't Bad. Eine absolut fantastische Ballade mit Filmmusikcharakter. Wäre die Nummer nicht so auf den Leib von Meat Loaf geschrieben, ich bin sicher, die Regisseure und Filmproduzenten hätten allein für den Song einen Film drehen lassen. Erinnert mich persönlich stark an die Musik von Bill Conti, der z.B. den ersten "Rocky"-Soundtrack geschrieben hat. Dann das monumentale Paradise By The Dashboard Light. Schon mit seinem typischen Rock'n'Roll-Gitarren-Riff hat der Song gewonnen und zusammen mit der fantastischen Ellen Foley legt Meat eine perfekte Show hin. Bald ja auch auf Bühne. Das Radioreporter-Zwischenspiel sollte eigentlich jeden Song ruinieren und allen Drive rausbringen, aber hier sorgt es als Vorspiel nur für noch mehr Spannung und knisternde Erotik bis Ellen Foley schreit: "Stop right there!"
Auch der nächste Dialog ist genial und hat ebenfalls einen Platz in den Analen der Rockgeschichte. Bis man mit den beiden ans Ende dieser Story gehechelt ist, singt man dann beglückt mit: "It never felt so good, it never felt so right".
Das abschließende For Crying Out Loud hätte man eigentlich gar nicht mehr gebraucht, oder vielleicht doch, um sich zu erholen.

Aus dem Jahr 1978 hat man zwei Live-Tracks mit drauf genommen. Hier war natürlich eine andere Band am Start, aber z.B. an den Gitarren stehen mit Bruce und Bob Kulick zwei absolut kompetente Jungs. So perfekt akzentuiert bringt Jim Steinman das Piano-Intro zu Bat Out Of Hell hier nicht hin, aber der Titel stürmt auch einiges schneller dahin als in der Studiofassung. Kommt gut und aufgrund der Spielzeit dieser CD hätte man sich da gern noch das ein oder andere Stück aus diesem Konzert gewünscht.
Etwas hilflos hat man dafür Dead Ringer For Love, vom Nachfolgealbum "Dead Ringer" (1981), mit dazu genommen. Nun ja, ist aber doch ganz nett die Cher, die ja hier seine Sangespartnerin ist, wieder mal zu hören.

Auf der DVD finden sich dann die Videos aus diesen ersten beiden Platten. Das hat natürlich unverkennbaren 70er-Jahre-Stil und Optik. Die "Bat Out Of Hell" Videos zeigen überwiegend die bekannten Szenen, also die Band live im Studio spielend. Meat wedelt dabei wie üblich mit seinem roten Taschentuch und stresst sich, ebenfalls wie üblich, richtig in die Songs rein. Manchmal wird's auch unfreiwillig komisch, ja direkt albern, gerade in dem Truck-Stop Video zu More Than You Deserve. Die Story an sich ist schon absurd und dann auch noch dermaßen abgedreht umgesetzt - muss man gesehen haben!
Allein für das Video zu Dead Ringer For Love rentiert sich die DVD schon. Cher noch ein paar Dutzend Schönheitsoperationen früher, Kneipenatmosphäre, ein pubertierender Footballverein-Haufen hinter Meat Loaf und Party-Rock'n'Roll. Und natürlich die unschlagbare Refrainzeile: "A man he doesn't live by Rock'n'Roll and brew alone...". Genial! Und dabei stimmt's noch!
Wessen Vinyl-Exemplar also langsam nachlässt, dem sei, wenn denn schon, diese "Special Edition" ans Herz gelegt.

Epi Schmidt, 11.11.2006

 

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