Megadeth
Endgame, Roadrunner Records, 2009
Dave MustaineGesang & Gitarre
Chris BroderickGitarre
James LoMenzoBass & Gesang
Shawn DroverSchlagzeug
Produziert von: Andy Sneap Länge: 44 Min 36 Sek Medium: CD
01. Dialectic Chaos07. Endgame
02. This Day We Fight08. The Hardest Part Of Letting Go (Seal It With A Kiss)
03. 44 Minutes09. Head Crusher
04. 1,320'10. How The Story Ends
05. Bite The Hand That Feeds11. Nothing Left To Lose
06. Bodies Left Behind

MEGA-Dave is back! Auf diese einfache Formel lässt sich das bringen, was uns MEGADETH-Mastermind Dave Mustaine mit dem zwölften Band-Opus namens "Endgame" präsentiert. Denn nach dem zwar ganz ordentlichen aber nicht umwerfenden "United Abominations" und den davor doch eher durchwachsenen Werken hatte ich persönlich dem ehemaligen METALLICA-Gitarristen einen solchen Wurf nicht mehr wirklich zugetraut.

Zu lange lagen einfach schon moderne Metal-Meisterwerke wie etwa "Rust In Peace", "Countdown To Extinction" oder "Youthanasia" zurück. Sicher auch die zuvor veröffentlichen "So Far, So Good ... So What" und "Peace Sells ... But Who's Buying?" waren sehr stark und werden von manchen Fans heute noch als die MEGADETH-CDs schlechthin angesehen. Aber erst danach konnten Mustaine und sein damaliger Basser Dave Ellefson mit ihren (damals neuen) Mitstreitern Marty Friedman (Gitarre) und Nick Menza (Schlagzeug) die Grenzen des Genres sprengen und Oden für die metallische Ewigkeit schaffen.

Nun präsentiert sich Mustaine mit einem neuen "Flitzefinger" an der zweiten Gitarre, namens Chris Broderick (früher JAG PANZER, aber auch Tour-Gitarrist für NEVERMORE). Zusammen brennen die Beiden ein Feuerwerk ab, das an die besten Zeiten des Duos Mustaine/Friedman erinnert. Mustaine und Broderick spielen sich die Bälle fast schon traumwandlerisch zu. Am besten nachzuhören bereits auf dem Opener und einzigen Instrumental Dialectic Chaos.

Generell bleibt auch festzuhalten, dass auf "Endgame" endlich wieder das Songwriting von A bis Z stimmt. Mustaine rechnet in den 10 Songs wieder mit der Welt - wie er sie sieht - gnadenlos ab. Dabei macht sich seine Wut nicht nur lyrisch sondern auch musikalisch in Riff-Kanonaden wie This Day We Fight oder Head Crusher Luft. Dabei dürfte auch eine ganze Portion Enthusiasmus über die wiedergefundene Stärke der Band zum Gelingen dieses Werkes beigetragen haben.

Aber MEGADETH können nicht nur hart - bereits das dritte Stück 44 Minutes kommt in bester "Countdown To Extinction"-Manier daher, das heißt zwar auf der einen Seite Mid-Tempo, aber auf der anderen eben auch Groove ohne Ende. In eine ähnliche Kategorie fällt dann auch Bodies Left Behind, das Anleihen an den Band-Klassiker A Tout Le Monde von "Youthanasia" nicht verleugnen kann.

Sicher, ein begnadeter Sänger wird Mustaine nicht mehr werden, aber seine Gift und Galle spuckende Art sich zu artikulieren passt wie die Faust aufs Auge der Musik. Umso verwunderlicher ist es vielleicht, dass MEGADTEH mit The Hardest Part Of Letting Go (Seal It With A Kiss) eine phantastische Halb-Ballade präsentieren.

Wie schon bei "United Abominations" kommt die Musik auch bei “Endgame“ wieder mit mächtig Druck aus den Boxen oder Kopfhörern. Dafür zeichnet ein Mal mehr Andy Sneap (unter anderem ARCH ENEMY, CRADLE OF FILTH, EXODUS, KILLSWITCH ENGAGE, KREATOR, MACHINE HEAD, MASTERPLAN, NEVERMORE, OPETH) verantwortlich. Der hat der Band wieder einen glasklaren aber ultra-druckvollen Sound fabriziert, der der Qualität des Song-Materials in Nichts nachsteht.

Das ultra-schnelle Riffing auf “Endgame“, verbunden mit den pfeilschnellen Soli der Herren Mustaine und Broderick, dürfte MEGADETH wieder zurück in die Spitzengruppe des Heavy Metal katapultieren. Und den ehemaligen Band-Kollegen von METALLICA bleibt angesichts von "Endgame" trotz ihres gar nicht schlechten "Death Magnetic" dennoch nur das Nachsehen. "Endgame" gehört definitiv zu den besten Alben in der Karriere von MEGADETH und könnte die Band wieder - wie zu Beginn der 1990er Jahre - ganz weit nach oben spülen in der Metal-Hierarchie. Dieses Album sollte in keiner Metal-Sammlung fehlen, die etwas auf sich hält. Welcome back, MEGA-Dave!

Marc Langels, 02.09.2009

MEGADETH bestätigen den Eindruck den ich beim Priest-Feast Anfang des Jahres bekommen habe jetzt auch auf Platte. Die Band präsentiert sich in hervorragender Verfassung. Die Riffs, Soli, Ideen sprudeln wieder wie in den guten alten Zeiten. Wobei man ganz klar konstatieren muss, auch die Scheiben nach der Zwangspause im Jahre 2002, “The System Has Failed“ und “United Abominations“, wussten absolut zu überzeugen, brachten MEGADETH zurück in die Spur und machten so Alben wie “Risk“ vergessen.

Mit dem neuen Release “Endgame“ verschreibt sich die Band wieder mehr dem Speed-Metal. Man muss sich nur den Song This Day We Fight anhören und weiß Bescheid. Da flitzen bei den Soli die Finger über die Griffbretter dass es eine wahre Freude ist, präzise und filigran. Da werden eine Unmenge an Riffsalven auf den Hörer losgelassen, wie schon lang nicht mehr. Da giftet Mustaine ins Mikro wie eh und je. Und das ganze in einem Tempo jenseits der Schallgrenze.

MEGADETH sind im Jahre 2009 mit “Endgame“ wieder bei einem Sound wie zu Zeiten von “So Far, So Good….So What“ und “Rust In Peace“ angekommen. Augenscheinlich aber nicht, um sich auf den Lorbeeren früherer Glanztaten auszuruhen, sondern den Blick entschlossen nach vorne zu richten und den Speed-Metal in ihrer ureigenen, unnachahmlichen Art und Weise zu zelebrieren.

Thorsten Philipp, 02.09.2009

Na, das ist doch eine mehr als ordentliche Scheibe geworden, die der gute Dave Mustaine mit seinem Spielzeug (der Begriff “Band“ ist auf Grund des Alleinherrschaftsanspruchs von Dave wohl nicht angebracht) MEGADETH abgeliefert hat. Mit gut abgehangenen Riffs und solidem Old-School-Stoff (Bite The Hand That Feeds, Endgame), ohne dabei altbacken zu wirken, mit atemberaubenden Soli (der neue, zu Recht von Dave über den grünen Klee gelobte Shreddermeister Chris Broderick lässt schon beim instrumentalen Einstieg Dialectic Chaos die Saiten glühen) und, was das wichtigste ist, teilweise auch richtig guten Songs. Stücke wie Headcrusher oder How The Story Ends überzeugen mit grandioser Hookline und sind einfach auf den Punkt getimt und ebenso produziert. Dazu gibt es das Sahnehäubchen durch wirklich furiose Gitarrenduelle. Gut auch, dass man sich balladentechnisch merklich zurückhält (das passt einfach nicht zu Daves Stimme) und lieber das Pedal bis zum Ende hin durchdrückt. Eine Scheibe mit Energie, Power und Speed und ohne richtigen Hänger, die einfach Spaß macht und beweist, dass es der gute Dave (auch dank eines großartigen neuen Guitar-Sidekicks) noch drauf hat.

Ralf Stierlen, 02.09.2009

Dave Mustaine ist wieder zurück! Und wie!

Auch wenn bei "United Abominations" aus dem Jahre 2007 das Metal-Barometer schon wieder leicht nach oben ausschlug, hätte ich dem Urvater des Thrash Metals eine solche Platte ehrlich gesagt nicht mehr zugetraut.

Ob im verspielten Instrumentalopener Dialectic Chaos, dem darauf folgenden Neckbreaker This Day We Fight, dem schnellen Head Crusher oder dem orchestralen The Hardest Part Of Letting Go ... Sealed With A Kiss - MEGADETH scheinen ihre Spielfreude endlich wiedergefunden zu haben.
Kompositorische Aussetzer habe ich auch nach mehreren Durchgängen keine finden können. Als wenn es die letzten 15 Jahre mit all ihren Querelen nicht gegeben hätte, schließen MEGADETH mit "Endgame" an die gute alte Zeit an, als die Amerikaner solche legendären Alben wie "Peace Sells ... But Who's Buying?", "Rust In Peace" und "Countdown To Extinction" veröffentlichten.

Es sollte mich schwer wundern, wenn "Endgame" in den Review-Charts anderer Metal-Magazine nicht an oberster Stelle zu finden wäre.

Kay Markschies, 02.09.2009

Megadave Mustaine hat einmal sein Wort gehalten und tatsächlich eines der größten Alben der Bandgeschichte abgeliefert. Schon beim ersten anhören schwirren mir die Namen "Killing is my Business" oder "So Far So Good So What" durch den Kopf, schön Oldschoolig mit massig genialen Hooklines, Breaks und Tempiwechsel on masse aber eingängig ohne Ende, präsentiert Dave ein Album, das anscheinend nicht nur mir zu gefallen scheint.

Chris Broderick als neuer Gitarrist neben Dave scheint ebenbürtig zum MEGADETH Mastermind zu sein. Die Gitarrenduelle die sich die beiden liefern: Einfach fantastisch. Die Songs strotzen von Reminisenzen and die alten Tage, mit Bodys Left Behind hat man zum Beispiel den musikalsichen Enkel aus The Conjuring und Symphony of Destruction parat und wenn mit Nothing Left To Loose der letzte Song des Albums verklungen ist, bleibt nur ein Fazit: Wieder Play drücken und warten das MEGADETH diese Juwelen Live präsentieren!

Jörg Litges, 02.09.2009

 

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