Mekong Delta Intersections, SPV, 2012 |
Ralf Hubert | Bass | |||
Benedikt Zimniak | Gitarre | |||
Erik Grösch | Gitarre | |||
Martin LeMar | Gesang | |||
Alex Landenburg | Schlagzeug | |||
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01. The Cure | 06. Memories Of Tomorrow | |||
02. Shades Of Doom | 07. Heroes Grief | |||
03. Sphere Eclipse | 08. Heartbeat | |||
04. The Healer | 09. Transgressor | |||
05. Innocent | 10. Prophecy | |||
Gegründet als Projekt für technisch anspruchsvollen - oder auch progressiven - Thrash Metal „made in Germany“ gehören MEKONG DELTA schon seit Mitte der 1980er Jahre zu den Bands, die kaum kommerziellen Erfolg dafür aber um so mehr Anerkennung - insbesondere in Musiker-Kreisen - genossen haben. Alben wie “The Music Of Erich Zann“, “Dances of Death (And Other Walking Shadows)“ oder das rein instrumentelle “Pictures Of An Exhibition“ (nach Mussorgskys “Bilder Einer Ausstellung“ ) gehören immer noch zu den beeindruckendsten Werke in diesem Sub-Genre.
Mit “Intersections“ legen MEKONG DELTA nun ein Album vor, dass zehn der bekannteren Stücke der Band-Geschichte beinhaltet. Für das Werk wurden die Stücke aber nicht nur soundtechnisch aufpoliert (der Klang der ursprünglichen Werke war so wenig berauschend, dass sie 2002 neu gemixt wurden), sondern von der momentanen Besetzung komplett neu aufgenommen.
Darüber darf man natürlich geteilter Meinung sein. Denn es wird sicherlich viele Anhänger der Band geben, die sich so sehr an den Original-Sound gewöhnt haben, dass sie das Vorgehen fast schon als Sakrileg ansehen dürften. Diejenigen, die bisher von dem Sound der Original-Aufnamen eher abgeschreckt wurden, dürften in den Neu-Aufnahmen aber eine willkommene Einladung sehen, dem komplexen Material eine neue Chance zu geben.
Wobei es natürlich eine kleine Einschränkung gibt. Die richtig komplexen Nummern wie etwa das fast 20-mintige Dances Of Death haben es leider nicht auf “Intersections“ geschafft. Vielmehr besteht die Auswahl aus Vier- bis Siebeneinhalb-Minütern. Diese bilden aber fast die gesamten Bandbreite des musikalischen Bandschaffens ab.
Es werden Stücke der sechs Alben “Mekong Delta“ (The Cure, Heroes Grief), “The Principle Of Doubt“ (Shades Of Doom), “Kaleidoscope“ (Sphere Eclipse, Innocent, Heartbeat), “Visions Fugitive“ (The Healer), “The Music Of Erich Zann“ (Memories Of Tomorrow, Prophecy) und “Dances Of Death“ (Transgressor) geboten. Wer die Musik der Band bereits kennt, der bangt schon voller Vorfreude die Nackenmuskeln warm.
Dabei ist das beste Kauf-Argument natürlich der viel bessere Sound der Neu-Aufnahmen. Da, wo die Songs im Original manchmal etwas flach auf der Brust klangen, da dröhnen sie nun voluminös, kraftvoll und sehr zeitgemäß. Dazu zeigt der aktuelle Sänger Martin LeMar seine beeindruckenden stimmlichen Fähigkeiten. An manchen Stellen erinnert er mich dabei an Bruce Dickinson (IRON MAIDEN), allerdings mit mehr Aggression und weniger Tremolo in der Stimme.
“Intersections“ ist ein idealer Einstieg für all diejenigen, die MEKONG DELTA bislang noch nicht für sich entdeckt haben, stellt aber auch eine prima Ergänzung für die alten MD-Fans, denen die alten Aufnahmen vielleicht ein wenig angestaubt klingen. Hier erscheinen zehn Klassiker der Band-Geschichte in brandneuem Gewand und begeistern durchgängig durch die Spielfreude, die technischen Fähigkeiten, die abgedrehten musikalischen Ideen und wunderbare Melodien. Diese 53 Minuten sind wie eine abenteuerliche Reise durch einen unbekannten musikalischen Kosmos, dessen wahre Schönheit sich mit jedem Durchlauf ein wenig mehr eröffnet.