Mercury Tide

'Es war wie Liebe auf den ersten Ton'

( English translation by Google Translation by Google )

Interview

Reviewdatum: 14.01.2013
Jahr: 2012
Stil: Melodic Metal, Gothic Metal

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Redakteur(e):

Maurice Schreiber


Mercury Tide
Backstage mit Mercury Tide, Interview

Nach der Show im Vorprogramm von Hartmann standen uns die Jungs von Mercury Tide zur Verfügung, um uns einige Fragen zum aktuellen Album und zu Plänen für die Zukunft zu beantworten:

HoM: Hallo Dirk, vielen Dank für die Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch! Wie fandest du die Show und das Publikum heute Abend?

Dirk: Die Show war cool, wir sind wie immer ganz spontan auf die Bühne gegangen und haben uns gesagt, wir ziehen das durch, aber dass es so gut werden würde, hätten wir auch nicht gedacht! Der Sound war auch sehr gut und wir haben ja auch eine super Crew, von daher ist alles wirklich gut über die Bühne gegangen! Wir haben zudem einen erstklassigen Tonmann, den Karel, der wirklich auch immer einen tollen Job macht! Ohne ihn würde es auch nicht gehen!

HoM: Mit Mercury Tide hast du vor einigen Monaten ein starkes neues Album herausgebracht, "Killing Saw“, das von den Medien und von den Fans gleichermaßen gut aufgenommen wurde. Wie zufrieden bist du mit dem Ergebnis?

Dirk: Wir sind wirklich sehr zufrieden! Am Anfang wusste ich auch nicht so recht, ob ich das so machen sollte, wie meine ursprünglichen Ideen waren, doch irgendein Kumpel meinte dann, ich solle es durchziehen und auch Chris, der Bassmann, stand dann auf einmal da und war dabei, den brauchte ich gar nicht erst fragen! Der ist ja immer da, ein alter Freund von mir, wir kennen uns ja schon Jahre! Wenn was mit Musik ist, brauche ich ihn gar nicht erst anrufen, er ist dabei, egal, ob ich will oder nicht, ha ha! (lacht)!
Auf jeden Fall entstanden die ersten Songs, im Studio vom Drummer wollte ich die ersten Aufnahmen machen, und der Carsten (Drummer) war dann auch direkt dabei. Dann kam auch der Simon, unser Keyboarder rein, und wir konnten loslegen! Dann haben wir die Platte aufgenommen, was sich etwas in die Länge gezogen hat, und das Album fertiggestellt, ohne zu wissen, ob das überhaupt was werden wird, und wir brauchten nur noch ein Label!
Daraufhin habe ich dann auch wieder über einen Kumpel, den Steve, und über Facebook Kontakte geknüpft und wir sind auf das Label Limited Access Records gestoßen und haben die Miriam und den Torsten (Label-Inhaber) kennengelernt. Es war wie Liebe auf den ersten Ton, ha ha! Die Scheibe war dann also im Kasten und es ging dann recht zügig. Das Layout wurde noch fertiggestellt und wir waren zwar nach der langen Zeit und den Angel Dust - Sachen etwas unsicher, doch die Reaktionen waren sehr gut!
Wir haben mittlerweile auch schon wieder neue Songs am Start, Anfang 2013 wird es dann wieder ins Studio gehen!

HoM: Inwiefern unterscheidet es sich aus deiner Sicht von dem Debüt von 2003?

Simon: Für uns ist ein besserer Keyboarder dabei, und ein hübscherer, ha ha! (Lacht)

Dirk: Nein, im Ernst: Wir haben nicht lange überlegt, ob das Album nun ganz anders oder härter klingen soll. Die Songs waren einfach da und sind spontan entstanden. Wir haben zwar schon darauf geachtet, nicht einen totalen Break zu "Why?“, dem Debutalbum, hinzulegen, also Thrash-Metal, oder Ähnliches zu machen, aber im Endeffekt ist es Geschmackssache, ob man nun das eine oder das andere Album härter oder besser findet oder welches mehr rockt.

Chris: Es ist einfach im Vergleich zu "Why?“ etwas straighter und weniger düster ausgefallen.

Dirk: Als wir die Songs schrieben und die Aufnahmen zu "Killing Saw“ machten, war ich sehr von atmosphärischen Gothic-Sounds wie von Bands wie ANATHEMA mit vielen Keyboards beeinflusst. Es klingt natürlich nicht wie ANGEL DUST, aber das soll es ja auch nicht.

HoM: Vor einigen Monaten seid Ihr ja auch auf dem Turock Open Air aufgetreten. Wie war eure Erfahrung dort? Hat es Euch Spaß gemacht?

Dirk: Ja, genau, der Peter, der Veranstalter, den wir auch gut kennen, hat uns ins Billing mit aufgenommen. Es war sehr cool, wir hatten eine große Bühne und der Sound war auch super. Leider war das Wetter am Anfang zwar nicht so gut, aber kurz bevor wir gespielt haben, wurde es dann wieder etwas besser und es hat sich dann auch sehr gut gefüllt vor der Bühne. Unser neuer Gitarrist Jens hatte da auch seinen ersten Auftritt, den er sehr gut gemeistert hat und wir können schon sagen, dass das Bandgefüge derzeit sehr gut stimmt, wir kommen alle sehr gut klar. Wir sind wirklich eine gute Band und wir verstehen uns alle ohne großes Rockstargehabe!

HoM: Bevorzugst du Festivals oder Klubauftritte?

Dirk: Wir versuchen derzeit so viele Shows wie möglich zu spielen, und beides macht schon Spaß. Klubshows sind schon etwas entspannter, weil man in Ruhe den Soundcheck machen darf, bei Festivals ist es halt einfach drauf und auf gut Glück spielen, aber beides macht schon Bock.

Chris: Beides hat eben Vor- und Nachteile! Beim Soundcheck hat man bei Klubshows auch mehr Zeit zum Schminken, ha ha!

Dirk: Ja, wir haben uns 30 Minuten geschminkt und 15 Minuten Soundcheck gemacht, so ungefähr, ha ha!

HoM: Nehmt Ihr auch Angel Dust - Songs in eurem Live-Repertoire auf? Wie ist der aktuelle Stand bei Angel Dust? Habt Ihr besondere Pläne?

Dirk: Wir haben uns 2010 nochmal zusammengerauft und wollten noch was machen, doch der Funke ist leider nicht mehr ganz so übergesprungen, wie es früher halt war. Und nach kürzester Zeit waren halt wieder die Probleme da wie vorher und da haben wir das Vorhaben wieder geknickt. Wir spielen aber immer noch gerne die eine oder andere Show zusammen, vor allem für die Fans, die uns noch nie live gesehen haben, einfach zum Spielen, was auch wirklich noch Spaß macht! Und die Leute freuen sich halt und wissen, dass wir noch ein paar alte Songs spielen!

HoM: Wie siehst du die aktuelle Metal-Landschaft und die Szene im Allgemeinen im Ruhrgebiet?

Dirk: Sagen wir mal so: Es hat sich viel verändert im Gegensatz zu früher. In den 80ern war alles noch ganz einfach: Man ging in den Proberaum, hat was auf den Kassettenrekorder gespielt, man ging zur Plattenfirma und man hatte den Deal. So. Jahre später war es schon schwieriger. Man musste schon ein fertiges Demo präsentieren, wo man was raushört. Zu Angel Dust-Zeiten haben wir in einem kleinen Studio drei oder vier Songs aufgenommen und sie abgegeben. Klar, mit guten Beziehungen, die wir hatten, ging alles viel einfacher. Heute kostet alles Geld und uns ist aufgefallen, dass die Bands viel alleine machen. Letztendlich entscheiden die Fans, welche Songs immer wieder live gespielt werden.

Chris: Mir fällt konträr zu dieser Entwicklung auf, dass Plattenfirmen, in meiner Wahrnehmung, schon viel professionellere Aufnahmen wie über das Facebook-Profil haben wollen. Andererseits hat sich der Markt auch sehr geöffnet für Metal und man hört mehr im Radio als noch vor sieben oder acht Jahren. Auch die Fanbase ist wesentlich präsenter geworden.

Dirk: Es gibt auch viele Sender, gerade auch im Internet-Radio, die immer wieder unsere Songs spielen, viel auch in Japan.

Chris: Auch die Fanbase ist wesentlich präsenter geworden. Ich lese auch viel in Internet-Beiträgen von Online-Stationen, die eine Stunde oder so nur unsere Musik spielen.

Dirk: Ja, das Internet ist zunehmend wichtiger geworden. Im Gegensatz zu früher, gehen eben viele zu Facebook und YouTube und hören sich die Songs an.

Simon: Was auch interessant ist, ich spiele mit Chris noch in anderen Bands, die viel poplastigere Musik machen, und vierzehnjährige Mädchen kaufen fernab des Plastikpops die "Killing Saw“, weil sie uns von anderen Bands her kennen, das finde ich sehr beruhigend!

Dirk: Ja, es vermischt sich auch viel. Songs von heute, ob von Linkin Park oder von ähnlichen Bands, können sowohl poppiger, als auch härter sein. Die kann sich jeder anhören. Wir sind zwar auch mehr im Metalbereich unterwegs, doch auch bei uns gibt es Songs, die für jeden zugänglich sind. Früher in den 80ern war das noch anders: Da gab es entweder Metal oder Pop und alle haben auf die „Metaller“ geblickt als eigene Gruppe. Heute kann man auch mit normalen Klamotten auf die Bühne gehen, das macht keinen Unterschied.

Simon: Es ist vieles offener geworden. Der Support untereinander ist auch besser und kollegialer. Es macht keinen Unterschied mehr, ob man Thrash Metal, Speed Metal, Stoner Rock oder was auch immer spielt.

Dirk: Die Stile vermischen sich eben auch.

HoM: Mit welchen musikalischen Einflüssen bist du aufgewachsen? Was hörst du heute am liebsten?

Dirk: Erasure! Ha ha! Nein, im Ernst: je nach Phase. Ich höre schon mal eine Woche nur Ozzy Osbourne, dann eine Woche wieder was anderes, je nach Stimmung. Viel Maiden auch, letztens habe ich aber zum Beispiel auch wieder Talk Talk gehört und habe im 80er-Regal gekramt. Das ist wirklich sehr unterschiedlich, ich kann nicht den ganzen Tag nur Metal oder nur was Schwungvolles hören. Ich bin auch offen für andere Stile.

Simon: Bei 5 Leuten, die mit Sicherheit auch unterschiedliche Stile mögen, gibt es dennoch eine Schnittmenge, bei der wir alle zusammenkommen. Ein kleiner Teil der Rocksparte, mit dem wir uns alle identifizieren können, ist dann auch der Grund dafür, warum wir diesen Sound fabrizieren können. Mercury Tide macht auch aus, dass wir alle einen breiten musikalischen Background haben und auch in anderen Bands spielen. Über meine andere Band, ZERO, zum Beispiel, bin ich auch zu Mercury Tide gekommen.

Dirk: Ja, wir sind alle offen und lassen teils unterschiedliche Sounds einfließen, aber wir sind dennoch gut zusammengekommen und haben ein Grundgerüst, an dem wir alle zusammenarbeiten und mit dem wir alle klarkommen.

Chris: Eben. Es gibt keinen stringenten Plan in dem Sinne, aber eine Grundbasis und die unterschiedlichen Einflüsse jedes Einzelnen. Und das Ergebnis wird dann am Ende auch nicht groß verändert.

Dirk: Es passt wirklich alles und die einzelnen Spuren, das Grundgerüst mit Drums, Bass und Klavier wir zu einer fertigen Struktur zusammengesetzt.

Simon: Ja, die Kreativität jedes Bandmitglieds wird wirklich beachtet und fließt mit ein, das ist uns allen wirklich sehr wichtig. Auch wenn ich das jüngste Mitglied bin und schon in den fertigen Prozess eingebunden wurde.

HoM: Siehst du dir auch selbst gerne Live-Shows von anderen Bands an?

Dirk: Ja, sicher. Je nachdem, wer gerade wo spielt. Wir haben natürlich auch Familie und Freundinnen und berufliche Verpflichtungen, doch wenn es passt, natürlich auch vom Geldbeutel her, immer wieder. Aber nicht mehr so sehr wie früher, wo man so gut wie auf jedem Festival war. Es ist eben auch wichtig und pusht auch ein wenig, in Bezug auf die eigenen Liveshows. Am Ende entwickelt man dennoch natürlich einen eigenen Stil.

HoM: Gibt es eine besonders lustige oder skurrile Geschichte aus deiner musikalischen Laufbahn, die du uns erzählen möchtest?

Dirk: Oh, sehr viele! Geht alle mal raus, dann erzähle ich dir alles, ha ha! Nein, man muss halt selber dabei gewesen sein, um es wirklich zu verstehen. Wirklich viele coole Anekdoten. Aber zu viele, um die hier alle im Einzelnen auszubreiten. Wir müssen uns mal in Ruhe unterhalten, ha ha!

HoM: Nächste Woche kommt ja die neue Single Searching von Mercury Tide auf den Markt. Das zugehörige Video wird ebenso bald zu sehen sein. Kannst du uns hier bitte etwas zu der Entstehung und zu den Dreharbeiten sagen?

Dirk: Das war irgendwie auch eine Kostenfrage, doch dann wollten wir es wirklich durchziehen und haben das Video dann aufgenommen, das ging dann auch recht schnell. Ich hatte auch eine Idee und wir haben bei mir in der Garage die Aufnahmen mit Hut und Zylinder gemacht, das war wirklich lustig. Das Wetter war schön, die Nachbarn waren am Grillen, das war schon eine lustige Szene! Es ging fast zwei Tage und wir hatten den Klick drin, es ist wirklich gut geworden. Morgen ist Premiere!

HoM: Wie sehen deine weiteren Zukunftspläne aus?

Dirk: Wir trennen uns jetzt erst mal, ha ha! Nein, also wir haben ja wieder neue Songs am Start, wir sind gerade dabei, Idee auszuarbeiten, fertige Demos sind auch schon im Kasten und wir werden Anfang des Jahres wieder ins Studio gehen. Das wird was Großes, macht Euch auf was gefasst! Wir freuen uns auch schon alle sehr! Beim nächsten Interview erzähle ich dir dann alles, was du willst!

HoM: Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für das, was du dir wünschst!

Dirk: Sehr gerne, vielen Dank auch dir dafür!

Vielen Dank an Miriam und an Limited Access Records für die Möglichkeit zum Interview!

 

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