Michael de Jong

Imaginary Conversation

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Michael de Jong
Imaginary Conversation, CoraZong Records, 2005
Michael de Jong Vocal, Acoustic Guitar
Produziert von: Michael de Jong Länge: 47 Min 35 Sek Medium: CD
1. Imaginary Conversation7. Heart Of The Matter
2. Ain't It Funny8. Runaway Train
3. A Private Interlude9. A Secret Place
4. Across The Years10. Fairy Tale Ending
5. The Green Letter Blues11. Imaginary Conversation (slight return)
6. Dreams Can't Hurt You

Dem Himmel sei Dank. Michael de Jong ist derzeit clean. Betrachtet man seine von vielen Ortswechseln und Drogeneskapaden bestimmte Lebensgeschichte, mag dies beruhigend wirken.
Der knapp 60-jährige Amerikaner mit holländisch/französischen Wurzeln, der nun sein Leben kettenrauchend und songschreibend in Dordrecht/Niederlande fristet, blickt in der Tat auch auf eine abwechslungsreiche musikalische Vergangenheit zurück.
De Jong, dem man seinen holländischen Akzent trotz aller Amerikanismen stets anhört, jammte bereits Mitte der Sechziger in Detroiter Blues-Kneipen, strandete in New Orleans und teilte dort die Bühne mit Ikonen wie Professor Longhair und Earl King. In den Siebzigern lotete er in San Fransisco gemeinsam mit Stars wie Jerry Garcia, Paul Butterfield, Albert Collins, John Lee Hooker, Maria Muldaur und Roy Buchanan die Untiefen des Musikbusiness aus.

In jener Zeit begann er seine ersten eigenen Songs zu schreiben und nahm schliesslich Anfang der Achtziger mit Steve Millers Backing Band sein von Nick Gravenites produziertes Debutalbum auf.
Drogen und Alkohol begleiteten seinen weiteren Weg durch Deutschland, Holland und Skandinavien. In den Neunzigern riss sich de Jong nach dem Tode seines Vaters dann mal wieder ordentlich zusammen, schwor den Drogen zum wiederholten Male ab und kanalisierte seine Energien in einen neuerlich unterbreiteten Plattenvertrag.
Vor einiger Zeit wechselte er dann nach einigen Alben bei Munich Records zu CoraZong Records und präsentiert nun sein zweites Werk für diese holländische Firma.

Völlig ungeschützt bietet de Jong hier asketische Singer-Songwriter Musik (Dylan und Springsteen als Orientierungslicht), die ihre Energie allein aus dem seelenvollen Zusammenspiel zwischen akustischer Gitarre (oft auch im 'open-tuning', beizeiten auch leicht verstimmt) und der wettergegerbten, verqualmten Stimme de Jongs bezieht. Kurios, wenn de Jong hin und wieder in ein leicht meckerndes Timbre verfällt, welches tatsächlich an Roger Chapman erinnert.
Das hat was von Seelenstripping und Michael bietet dem Hörer während seines imaginären Zwiegesprächs mit einer verflossenen Liebschaft eine ordentliche Portion seiner eigenen Verletzlichkeit dar. So machen das ehrliche Singer-Songwriter. In der entsprechenden Stimmung wirkt das anrührend und bleibt über die Strecke von elf Songs recht interessant und fesselnd. Man muss sich allerdings drauf einlassen können.
Ansonsten perlen de Jongs Lieder unauffällig wie ein Fluss in der Abenddämmerung. Man sitzt am Ufer, wirft Steine und beobachtet die sich kräuselnden Wellen. Immer wieder, immer wieder... plötzlich endet die Musik.

Frank Ipach, 19.03.2005

 

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