Michael Hall

The Song He Was Listening To When He Died

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.10.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Michael Hall
The Song He Was Listening To When He Died, Blue Rose Records, 2006
Michael Hall Vocals, Guitars, Wurlitzer, Organ, Xylophone
George Reiff Bass, Synthesizer, Strings, Vocals
Jud Newcomb Guitars, Piano, Organ
Joey Shuffield Drums
Randy Franklin Mandolin
Paul Brainard Trumpet
Julie Lowry Vocals
Produziert von: Jud Newcomb & George Reiff Länge: 45 Min 11 Sek Medium: CD
1. Out Where The Highways Roll7. If You See Me
2. Summer8. Captain, Captain
3. I Had A Girl In Dien Bien Phu9. Amelia
4. Beautiful10. America
5. The Song He Was Listening To11. My World You're Welcome To It
6. The Wedding12. I Will Follow You

Eins sei schon mal vorweggenommen: So habe ich Michael Hall nicht erwartet.
Wenn man das bisherige Schaffen eines Songwriters (so wie ich in diesem Falle) gar nicht kennt, aber den immer wieder mal aufkreuzenden Namen Michael Hall und seine Querverbindungen WILD SEEDS und SETTERS irgendwo in seinem Koordinatensystem abgespeichert hat, überrascht "The Song He Was Listening To When He Died" natürlich um so mehr. Aber auch diejenigen, die mit Mr. Halls Ouevre schon länger vertraut sind, werden erstaunt die Ohren spitzen.

Besagtes neues Album präsentiert eine Melange aus vornehmlich älteren Nummern des texanischen Songwriters, die sich quasi aus dem Jahrzehnt zwischen 1994 bis 2004 speist. Der Witz dabei ist, dass sich Michael gemeinsam mit seinen Produzenten Scrappy Jud Newcomb (THE RESENTMENTS, Toni Price, Jon Dee Graham) und George Reiff (Charlie Sexton, Bruce Robison) aufmachte, die Lieder zunächst zu skelettieren, um sie anschließend mit verhalten eingestreutem, aber umso zielsicherer gesetztem Beiwerk wieder aufzupeppen, sprich spannend und unterhaltsam in ein neues, anderes Licht zu rücken. Dieses vermeintliche Risiko (wenn es überhaupt je eins gab) wird schon nach dem ersten Hören ins Reich der Illusion verscheucht. "The Song He Was Listening To..." spielt geschickt mit diversen Stimmungsbildern, die durch sensible, teilweise leicht ungewöhnliche, oder sagen wir besser unerwartete Instrumentierung bzw. Arrangements trefflich unterstützt werden. Sei es nun der technisch verfremdete Gesang, der Einsatz einer minimalistischen Drum-Machine, das hüpfende Xylophone, die hallende Trompete von RICHMOND FONTAINEs Paul Brainard oder auch der vordergründige Einsatz eines Wurlitzer Pianos. Das klingt oftmals so gar nicht mehr nach traditionellem, texanischem Singer-Songwriter-Kram, sondern versetzt den Hörer u.a. auch mal in die Atmosphäre, die z.B. R.E.M.s "Adventures In Hi-Fi" seinerzeit verströmte. An anderer Stelle meint man, wenn sich Hall auf eine süffige Pop-Melodie konzentriert, den Geist des leider verstorbenen Grant McLennan zu vernehmen.
Der Song, der den üblichen Roots-Mustern wohl am ehesten entspricht, dürfte wohl das countryeske, Mandolinen-verzierte Amelia sein.

Die Kreativabteilung auf diesem Album schafft es tatsächlich, zusätzlich gefördert durch Michael Halls skurrile, witzige oder satirische Lyrics, die musikalische Spannung auf allen 12 Titeln auf zufriedenstellendem Niveau zu halten. Es zeigt sich also einmal mehr, dass sich aus der Basis eines soliden und gelungenen Songs und der entsprechenden 'catchy hookline' eine Vielzahl von Möglichkeiten ergibt. Man muss sie nur zu nutzen wissen. Michael Hall und seine Kumpels haben es verstanden...

Frank Ipach, 22.10.2006

 

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